Montag, 30. Juni 2014

Seoul

Ich fliege nach Korea.
Leider komme ich erst sehr spät des Nächtens an und fahre mit der letzten verfügbaren Flughafenbahn nach Seoul City. Dort erwische ich mit etwas Glück noch die letzte U-Bahn und komme, dank der Hilfe eines freundlichen Koreaners, spät aber wohlbehalten zu meinem Hostel.
Hier wohne ich inmitten des Studentenviertels und habe trotzdem einige schöne Sehenswürdigkeiten in der Nähe.

Am nächsten Morgen ist die Hauptattraktion aber doch die Pride Parade hier in Seoulcity. Das ganze läuft hier ähnlich ab wie bei uns zu Hause bei der Loveparade, nur das hier fanatische Christen beschließen sich vor die Partywagen zu setzen. Dank der Hilfe dieser freundlichen Mitbürger gelingt es den Veranstaltern die Party bis in die frühen Abendstunden auszudehnen, ansonsten wäre die Veranstaltung nach einer Stunde vorbei gewesen. Man könnte ja meinen, dass der Sitzstreik eher kontraproduktiv war, aber Denken war noch nie die Stärke von Fanatikern jeglicher Couleur.

Den Rest der Woche verbringe ich mit dem Besuchen von verschiedenen Tempeln, Palästen und weiteren Gebäuden, wobei ich sagen muss, das der große Palast in Seoul wirklich eine Sehenswürdigkeit ist.
Außlassen muss ich leider die Entmilitarisierte Zone, weil ich keine passende Kleidung dabei habe. Dort ist meine grüne Hose mit Seitentaschen zu militärisch und ich habe leider auch kein Hemd dabei. Man kann zwar auch eine Tour "light" machen, aber die ist einfach uninteressant. So gebe ich mich mit den Berichten eines norwegischen Mitbewohners zufrieden, der die Tour vor einer Woche auch im Norden gemacht hat.

Ja man kann, sogar relativ einfach, nach Nordkorea einreisen und dort auch eine Tour machen, nur kostet das stattliche 1400 Euro für eine Woche. Da bleib ich doch lieber im vom kapitalisitschen Marionettenregime besetzten Gebiet von Gesamtkorea. Hier wo McDonalds und Starbucks herrscht und es keine große Vaterfigur gibt.

Hier in Korea gibt es übrigens genau die gleichen Probleme mit dem erstehen von Elektronikartikeln, außer natürlich in den Geschäften von Samsung. Nirgends gibt es einen Elektronikhandel in dem man mehrere Produkte nebeneinander zum Vergleich bereit hat.

Somit hinterlässt Seoul City einen recht entspannten und eher kulturellen Eindruck, bevor ich weiterfliege. Auch nicht schlecht.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Taiwan Teil 2

Nach meinem Ausflug nach Hua Lien bin ich wieder mit dem Zug nach Taipei gefahren um mich dort in das Getümmel der Computex 2014 zu stürzen. Ich muss sagen, ich bin nicht sehr beeindruckt von der Messe, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass die goldenen Zeiten dieser Veranstaltungen schon ein paar Jahre zurück liegen. Von den Präsentationen sieht man am normalen Showgelände eher wenig bis garnichts und die Stände sind auch nicht immer mit den neuesten Produkten ausgestattet. So wollte ich das Microsoft Surface Pro 3 testen, aber die Herren von Microsoft haben offenbar beschlossen, das Tablett der zweiten Generation ist völlig ausreichend. Ist ja nur die Computex. Na gut, dann nicht.

Die Stände der Hardwarehersteller waren da schon etwas besser besucht und ausgestattet. Wichtigstes Merkmal der asiatischen Messen sind natürlich die Showgirls die dann mit diversen Produkten über kleine Bühnen marschieren. Hübsch natürlich, aber völlig unnötig, zumal die Präsentationen nicht über eine kurze Featurelist hinausgehen. Spannender sind da zumindest die Versuche mit flüssigem Stickstoff und Kühlmechanismen irgendwelche, für Otto-Normaluser völlig unereichbaren, Overclockingrekorde zu brechen.

Am witzigsten fand ich den Stand von Sandisk wo ich die Ehre hatte gegen den besten Starcraft 2 Spieler aus Taiwan 16 Minuten zu überleben. Wahrscheinlich hatte er einen sehr guten Tag und war in Gedanken woanders. Fast hätte ich so eine SSD gewonnen, aber offensichtlich ist es einem Spieler aus New York gelungen eine Minute länger auszuhalten. (Vielleicht hat er sich mehrere Messegirls zur Ablenkung des Gegenübers organisiert)

Wenig später habe ich dann versucht mir einen USB-Stick von besager Firma zu besorgen und bin dabei leider wieder auf ein altbekanntes Problem gestossen. Es ist nämlich so, dass in den meisten asiatischen Ländern die Elektronikartikel in riesigen Shoppingcentern voller klein und Kleinstläden verkauft werden. Damit entsteht für mich einfach nicht sehr vertrauenserweckende Situation und ich kann mich dann nie überwinden mein Geld einem fröhlich grinsenden Menschen zu überreichen, der dann das Ding meiner Wahl aus irgendeiner der unzähligen Schubladen hervorkramt. Naja, so ist man also in Taipei und die Flagshipstores sind wieder mal nirgends zu finden. Das Gleiche gilt leider auf für Mobiltelefone. Einzig die Apfelseuche ist an jeder Ecke in vollem Größenwahn zu erblicken, aber bevor ich das kauf, besorg ich mir zehn Meter Schnur und zwei Joghurtbecher.

Dienstag, 17. Juni 2014

Taiwan

Taipei


Nach einem kleinen Stop in Hongkong komme ich recht ausgerastet in Taipei an und finde ohne große Schwierigkeiten mein Hostel nahe dem Taipei 101 Hochhaus. Taipei ist, wie der Rest von Taiwan, relativ teuer, doch die Qualität des Essens und der Unterkünfte ist ausgezeichnet. Trotz recht angenehmer Temperaturen um die 25 Grad ist es durch die hohe Luftfeuchtigkeit nicht unbedingt die beste Reisezeit, aber ich wollte doch einmal das Land besuchen, welches viele Reisende als das bessere China bezeichnet haben.
Ich entdecke, dass gerade die Computex hier ist und drucke ein paar Visitenkarten um mich zu registrieren bevor ich mich nach Hualien aufmache.

Hualien ist ein interessantes kleines Städtchen an der Ostküste von Taiwan und ist mit einer gemütlichen zweieinhalbstündigen Zugfahrt erreichbar. Hier sind die Preise, vor allem für Unterkunft, etwas leistbarer als in Taipei. Ich wollte hier eigentlich nur etwas wandern gehen, komme nun aber drauf, dass ich hier auch in einer Outdoorsport-Destination gelandet bin. In meinem Hostel gehen die anderen Reisenden ständig auf Raftingtouren, Whalewatching oder an den Strand surfen.
Ich begnüge mich mit weniger aufregenden und relativ ungefährlichen Wanderungen, zumindest hab ich das gedacht.

Wandern mit Nervenkitzel


Am zweiten Tag in Hualien fahre ich in die berühmte Taroko Schlucht, die besonders schön sein soll. Der Unterschied zu den Schluchten in Österreich ist schnell erklärt, das Gebirge in Taiwan besteht zu großen Teilen aus Marmor. Dadurch sind die Felswände teilweise wunderschön weiß und kontrastierten herrlich mit der grünen Dschungelvegetation. Das Tagesticket für den Bus in die Schlucht hin und retour, sowie der Eintritt in das Naturschutzgebiet beläuft sich auf 250 TWD (6,10 €), also wirklich sehr vernünftig. Die erste Stunde fährt man zur Schlucht und dann hält der Bus an verschiedenen Stationen entlang der Straße ins Gebirge.
Viele der Wege sind eben und die meisten Toruisten begnügen sich mit diesen leichten Wegen. Ich suche mir eine Herausforderung und nehme den erstbesten Weg, der den Berg hinaufführt. Wie in vielen anderen Ländern in Asien ist der Weg mit vielen Stufen ausgestattet, sodass man die ersten 30-60 Minuten, je nach Geschwindigkeit, nur Treppen steigt. Nach einer Stunde, der Pfad ist steil und mittlerweile haben große Felsbrocken die Treppen abgelöst, genieße ich die Aussicht in die Schlucht und bis aufs Meer hinauf. Noch sind es 400 Meter bis zu meinem Ziel und ich beschließe keine Rast zu machen. Ausgelaugt steige ich weiter und springe in einem Anflug von Hochmut ein paar Stufen hinauf, als ich ein entsetzlich lautes Fauchen vor mir höre.

Etwa einen Meter vor mir hat eine schwarze Cobra ihren Kopf erhoben, sieht aber zum Glück weg von mir. Deutlich kann ich die weiße Zeichnung auf den ansonsten nachtschwarzen Schuppen erkennen, die es mir später erlaubt die Schlange zu klassifizieren. 
Sehr vorsichtig gehe ich zwei Schritte zurück und springe dann den Weg hinunter. Aus sicheren Abstand beobachte ich, ob die Cobra ihren Platz in der Mitte des Weges verlässt, beschließe dann aber nach ein paar Minuten meine Wanderung abzubrechen und zurückzukehren.

Als ich wieder in der Schlucht angekommen bin, nehme ich zur Entspannung einen der vielbesuchten Pfade und freue mich auf eine entspannte Busfahrt zurück ins Hostel. Nach kurzer Suche stelle ich fest, es war tatsächlich eine Cobra, in dem Fall eine chinesische Cobra. Für alle die nicht nach Taiwan kommen wollen um die Schlage zu sehen, sondern lieber vorm Rechner sitzen, habe ich hier die Wikipedia verlinkt. (Die Seite gibt es nur in englisch, sorry)

Am Abend sitze ich dann entspannt in meinem Sessel und warte bis die anderen Hostelbewohner von ihren aufregenden Raftingabenteuern erzählen *gähn*.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Shenzhen, Shanghai und Beijing

Shenzhen


Von Guangzhou nehme ich einen Zug nach Shenzhen, einer weiteren Sonderwirtschaftszone gleich neben Hongkong. Shenzhen war vor ein paar Jahrzehnten nicht einmal annähernd vorhanden, aber seit China beschlossen hat dort eine Sonderwirtschaftszone einzurichten, hat es sich erstaunlich entwickelt.
Wie in allen großen Städte in China ist auch hier die U-Bahn erstaunlich gut ausgebaut und sehr neu. Der Entwicklungsplan für die nächsten Phasen in 3,5,7 und 15 Jahren ist unglaublich ehrgeizig, aber wenn man sieht was in den letzten Jahren so errichtet worden ist, wohl nicht unrealistisch.

Die Stadt besticht klarerweise nicht durch alte Siedlungen und Tempel, sondern durch gut angelegte Parks und große Shoppingmeilen. Das Essen ist durchwegs gut und man kann aus einer Vielfalt an chinesischer Spezialitäten aus dem ganzen Land wählen, alerdings kommt man auch nicht wegen dem Essen hierher.
Nach gut einer Woche verlasse ich die Stadt und nehme einen Hardsleeperzug nach Shanghai.

Shanghai

Ahh Shanghai, sonnig freundliches Shanghai. Vor gut sieben Jahren war ich ja schon einmal hier und ich muss sagen, es hat sich viel verändert. Die Stadt is viel sauberer geworden, die Menschen spucken nicht mehr so oft auf den Boden, man kann nun viel sicherer Straßen überqueren und die U-Bahnen sind auch weit besser ausgebaut worden. 

Ich besuche die Yuyuan-Gardens, eine noch immer sehr attraktive Touristenzone, die mit sehr guten Xiao long Bao (Mit Schweine und Krabbenfleisch gefüllte Teigtäschchen) aufwarten können. Dafür muss man sich allerdings, wie auch schon vor Jahren, etwa 10-15 Minuten anstellen. Apropos Touristen, davon gibts hier natürlich jede Menge, was aber nicht weiter stört.

Die lokale Küche finde ich, bis auf die gebratenen Xiao long Bao und andere Knödeltaschen, nicht sehr begeisternd. Traditionell kocht man in Shanghai nämlich vorwiegend mit viel Zucker, viel Sojasauce oder Fett kombiniert mit Teig. Alle drei Varianten finde ich nicht sehr ansprechend, da sagt mir die Sechuan Küche mit ihren scharfen Gerichten weit mehr zu. Zum Glück kann man hier natürlich jederlei kulinarische Spezialität aus ganz China ergattern, zu vernünftigen Preisen versteht sich. 

China ist im Allgemeinen noch immer ein sehr günstiges Reiseland, vor allem wenn man in Hostels unterkommt. Für mein Bett bezahle ich ca. fünf Euro und auch das Essen kommt am  Tag auf 5-10, je nachdem ob man ordentlich schmausen, oder mal schnell was von der Strasse holen will. 
Beides ist übrigens empfehlenswert, wobei man besser dran ist wenn man mit einer größeren Gruppe in ein Lokal geht. Dann kann man aus dem Vollen schöpfen und sehr viele verschiedene Gerichte bestellen. 

Ein Wort zu den Zügen in China

Der Unterschied zwischen den Hard und Softsleeperwagons ist folgender. Hardsleeperzüge haben keine eigenen Abteile sondern nur einen Gang der alle Unterteilungen im Wagon miteinander verbindet. Jede Unterteilung waret mit sechs Betten auf, wobei hier die untersten immer die teuersten sind. Softsleeper sind Schalfwagen mit mehreren geschloßenen Abteilen, die mit jeweils vier Betten ausgestattet sind. In diesen Abteilen gibt es auch eine Steckdose sowie ein Leselicht für jedes Bett.

Der Unterschied zwischen Soft und Hardsleeper ist, zumindest was die Matratze anbelangt, wirklich minimal und es geht hauptsächlich um den Preis und die größere Privatsphäre. Preislich ist ein Schlafplatz etwa um 40-50 Euro für Hardsleeper und 50-70 Euro für Softsleeper zu haben, selbstverständlich alles abhängig von der Distanz. 

Beijing

Ich nehme nach einer weiteren Woche einen Softsleeper Wagon nach Beijing und fahre angenehm durch die Nacht. In Peking angekommen treffe ich Patricia per Zufall nahe der mongolischen Botschaft. Eigentlich hätten wir uns wohl umständlich per Internet, das nicht sehr schnell und zuverlässig ist, einen Treffpunkt ausmachen müssen. Naja, Glück muss man haben.

Wir quartieren uns in einem Hostel nahe dem Hauptbahnhof ein, was garnicht so einfach ist. Patricia hat nämlich ihren Reisepass für einen Tag bei der Botschaft abgeben müssen und damit war es in mehreren Hotels unmöglich für sie ein Zimmer zu bekommen. Ich nehme mir also ein Doppelzimmer und sie kommt dann einfach nach. Ich verstehe noch immer nicht wo das Problem ist, aber jeder der nach Peking kommt sei gewarnt. Erst einchecken und dann den Pass abgeben ist die bessere Option.

Wir sehen uns die verbotene Stadt an und wälzen uns mit Massen an Touristen hauptsächlich chinesischer Abstammung durch deren Straßen. Hier in Peking ist die Qualität der Luft noch immer sehr grauenhaft, ganz im Gegensatz zu Shanghai, wo ich sehr positiv überrascht war. 

Patricia fährt an einem Tag ganz alleine zur Mauer, ich war schon dort und muss mir das nicht unbedingt noch einmal ansehen. Wir verbringen sehr angenehm entspannte Tage in Peking, wobei sich das Sightseeing doch arg in Grenzen hält. Das passiert einfach, wenn man schon eine ganze Weile unterwegs ist.

Schließlich fährt Patricia mit dem Zug weiter nach Ulan Bator und ich fahre noch für zwei Tage nach Shanghai bevor ich ins Flugzeug nach Taipei steige.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Guangzhou

Mit dem Zug gehts munter nach Guangzhou, einer Stadt in der Nähe von Hongkong. Etwa 4 Stunden später steigen wir aus und fahren erst mal mit dem ausgezeichneten U-Bahnsystem zu unserem Hotel. Leider regnet es ganz entsetzlich und ohne wirklich gut funktionierendes GPS ist das Auffinden eher ein Glücksspiel. Wir treffen auf ein Paar aus den Staaten die zum gleichen Hotel müssen und den Weg von einem Polizisten gewiesen bekommen. Ja es ist durchaus von Vorteil, wenn man chinesisch spricht.

Im Hotel angekommen wollen wir dann doch noch etwas im Internet nachsehen und sind zum ersten Mal mit der großen chinesischen Firewall konfrontiert. Wir staunen nicht schlecht was da so alles gesperrt ist. Naja, kann man halt leider nichts machen. Das Interent ist noch dazu äußerst langsam, aber ich denke so wird das woll in ganz China sein.

Am nächsten Morgen sind wir ein wenig in der Stadt unterwegs, aber hier gibt es nicht so wirklich viele Sehenswürdigkeiten. Die U-Bahnen sind hier wirklich toll, nur leider sind die Menschen genau so dämlich wie bei uns, alle wollen auf einmal in den Wagon einsteigen, auch wenn noch keiner ausgestiegen ist. Verschärft wird die Situation noch durch den Feiertag der den Chinesen ein langes Wochenende beschert. Ich habe noch nie so viele Menschen auf einem Haufen gesehen. Es ist wie wenn man alle Besucher des Donauinselfestes auf der Mariahilferstraße verteilen würde. Und das an jedem größeren Ort in Guangzhou. Menschenmassen.

Wir halten tapfer durch und gehen weniger besichtigen und mehr essen und Kaffe trinken. Nach dem Wochenende ist der Spuk auch schon vorbei und die Stadt bekommt einen für China recht entspannten Charakter. Mittlerweile haben wir auch das Hotel gewechselt und wohnen etwas weiter außerhalb.

Patricia macht sich nun auf den Weg in das chinesische Innlang während ich die klassischen Großstädte abklappern werde.

Freitag, 6. Juni 2014

Hongkong

Nach einem angenehmen Flug sind wir schon bald in Hongkong angelangt und fahren erst einmal in Richtung der Couchsurfer, die sich bereiterklärt haben uns für die Zeit unseres Aufenthaltes zu hosten. Wir treffen Polly und Max, sie ist aus Hongkong, er aus Shanghai und beide leben seit einiger Zeit zusammen in einem angenehm schlichten Apartement in Hongkongs Außenbezirk.

Die nächsten Tage verbringen wir damit auf unser Visa zu warten und die Spezialitäten Hongkongs genauer unter die Lupe zu nehmen. Es gibt viele verschiedene kulinarische Bereiche wobei ein Großteil natürlich im traditionell Chinesischen zu finden ist. Am Wochenende schauen wir auf einer Messe vorbei und unter der Woche sind wir dann auch auf einer Insel um uns eine große Buddhastatue anzusehen. Ich finde das jetzt nicht unbedingt spannend, aber ein angenehmer Ausflug war es allemal.

Patricia findet ein Smartphone, das ihr gefällt und hier in Hongkong ist es wohl üblich bei gewissen Summen den Kunden mit Zusatzgeschenken zu überhäufen. Eine Displayschutzfolie, ein Cover und eine 32 GB Speicherkarte von Sandisk sind da ebenso drin, wie auch eine Box Lindorkugeln und eine Taschentuchschachtel. Da sollen sich die heimischen Elektronikhändler mal eine Scheibe abschneiden, wobei ich im Notfall auch bereit wäre auf die Taschentuchschachtel zu verzichten, wenn zumindest die Lindorkugeln beim Handy dabei sind.

Nachdem wir unser Visa nach 5 Werktagen sehr problemlos erhalten haben, fahren wir gleich weiter nach Guangzhou und überqueren dafür die Grenzen nach China.

Donnerstag, 5. Juni 2014

Osaka

Wir erreichen Osaka recht früh und spazieren durch den Hauptbahnhof. Nach einer Weile treffen wir auf Asako, die uns gleich durch die halbe Stadt bringt. Wir sehen Osaka Castle und auch die berühmte Canalstreet. Dann essen wir mit Asako und Naomi Okonomiyaki, eine Spezialität die neben Hiroshima auch in Osaka sehr geschätzt wird.

Abends kommen wir bei Yuri in einem traditionellen japanischen Haus unter und genießen es mit vielen Leuten gemeinsam zu kochen und zu essen. Wir kommen erst recht spät auf unsere Futons, dafür schlafen wir umso besser. Hier in den Ausenbezirken von Osaka ist es sehr ruhig und das trägt natürlich zu unserer Entspannung bei. Die letzten Tage waren wir ja wirklich viel, vor allem in Zügen, unterwegs.

Ein sonniger Tag begrüßt uns und gleich in der Früh holt uns Asako mit dem Auto ab. Wir fahren zuerst zu den Überresten von Takeda Castle und wandern bis wir die Ruinen erreichen. Die Aussicht ist fantastisch. Überall um uns herum herrscht Frühling und wir können bei klarem Wetter die Berge rundherum bewundern. Dann gehts weiter zu einer Fabrik wo allerlei Naschwerk aus schwarzen Bohnen hergestellt wird und zu guter Letzt sind wir dann noch in einem sehr traditionellen kleinen Ort und spazieren durch die schönen Straßen. Hier gibts wiederum so viel tolle Keramik, dass ich am liebsten alles einpacken und mitnehmen würde. Manchmal würd ich schon gerne mit mehr Gepäck reisen.

Am Abend kommen wir dann wieder bei Yuri unter und Asako kocht dieses Mal für uns. Ich verbrenn dann noch fast meinen Kaiserschmarrn, aber dennoch wird alles weggeputzt. Auch heute wird es wieder spät und dabei müssen wir ja morgen früh raus.

Etwas verschlafen sind wir dann also am nächsten Morgen als wir mit Asako gemeinsam zum Flughafen düsen. Auf halbem Wege treffen wir auf Naomi und dann müssen wir uns auch schon von den beiden und Japan verabschieden. Schade, schade, ich wär so gern noch geblieben, aber jetzt gehts weiter nach Hongkong.

Auf Wiedersehen Japan

Mittwoch, 4. Juni 2014

Tokyo Teil 2

Nach unserem sehr kalten, aber durchaus malerischen Ausflug nach Sapporo haben wir beschlossen noch einmal nach Tokyo zu gehen und dort ein paar Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, die sich das letzte Mal nicht ausgegangen sind. Wir nehmen den normalen Schlafzug, in dem man sitzen muss, der Teppichzug war leider ausverkauft und dann fahren wir mit zwei Shinkansen nach Tokyo. Unser Railwaypass ist leider bald aufgebraucht, deswegen müssen wir dann einen Bus nehmen wenn wir noch nach Osaka weiter wollen.

In Tokyo selbst kommen wir wieder in unserem ersten Kapselhotel unter und ich kann abends wieder die Sauna und den Whirlpool genießen. Wir besichtigen noch Shibuya und spazieren durch Straßen mit richtig vielen Menschen. Auch ein paar Tempel und Märkte nehmen wir aufs Korn, aber momentan sind wir wohl etwas übersättigt, denn wir bleiben dort meist nicht lange.

Das große Highlight ist dann aber doch wieder ein Markt, nämlich der Tokyo Fishmarket. Hier gibts wirklich alles was das Herz des Fischliebhabers höher schlagen läßt. Schließlich schlagen wir ordentlich übers Budget und gönnen uns einen Ausflug in ein teures aber ausgezeichnetes Sushilokal. Wir teilen uns mit etwa drei anderen Gästen einen eigenen Sushichef und genießen das beste Sushi, welches ich jemals schmecken durfte. Ich kann nur sagen, die Premiumklasse des Thunfisches ist ein solches Gedicht, da komme ich noch Wochen später ins Schwärmen. Patricia ist so begeistert, sie ißt ca. das doppelte der für ihre Größe zugelassenen Portionen.

Einen Tag später, wir sind immer noch voll, bereiten wir uns vor mit dem Nachtbus nach Osaka zu fahren. Dort wollen wir uns mit Asako treffen, die ich in Vietnam kennengelernt habe und die sich bereiterklärt hat uns in Osaka herumzuführen.

Sonntag, 1. Juni 2014

Der Weg nach Sapporo

Nach dem Ausflug auf die Insel Kyushu bin ich dann wieder nach Fukuoka gefahren um dort noch drei Tage zu verbringen. Patricia hat sich auf den Weg nach Aso gemacht um dort den Vulkan anzusehen. Später haben wir uns dann in Kyoto wieder getroffen und sind noch einmal durch die Straßen dieser wunderschönen Stadt gewandert. Gleich nebenan, zumindest wenn man den Shnkansen verwendet, ist ja Osaka und dort haben wir dann auch geschlafen. Dann sind wir noch einmal nach Hiroshima um uns bei sonnigem Wetter den Peace Memorial Park anzusehen.

Aus einer Laune heraus haben wir dann einen sehr langen Weg auf uns genommen um bis in den Norden auf die Insel Hokkaido zu fahren. Wir sind mit zwei Shinkansen und einem Nachtzug bis nach Sapporo gedüst. Der Nachtzug war etwas ganz besonderes. Es ist schon ein Erlebnis mit einem dieser letzten Teppichzüge zu fahren. Früher einmal gab es eine ganze Menge davon, aber die Nachtbusse lösen diese aus Preisgründen mehr und mehr ab.

Sapporo

Der einzige Nachteil den der Nachtzug hat ist die Ankunftszeit. Es war etwa sechs Uhr als wir im ziemlich kalten Sapporo angekommen sind. Um diese Zeit hatten wir gerade mal fünf Grad obwohl die Sonne uns schon aufgewärmt hat. Der eisige Wind hat es auch nicht viel besser gemacht, da kann man sich gut vorstellen, dass Sapporo im Winter eine Topdestination unter Schneesportlern ist. Gottseidank kann man direkt vom Bahnhof aus unterirdisch bis ins Herz der Stadt spazieren. Der recht breite Tunnel ist voll mit Shoppingmöglichkeiten sowie Kaffeehäusern und, selbstverständlich, gut geheizt. 

Da hier gerade Nebensaison ist gönnen wir uns ein etwas teureres Hotel, das in der Hauptsaison sicher auserhalb unseres Budgets liegen würde. Als wir zu unserem Zimmer spazieren fällt mir auf, dass die Bilder im Gang allesamt mir bekannte wiener Gebäude zeigen. Bei näherer Betrachtung müssen wir dann lachen. Das Hotel "Edelhof" hat, laut Prospekt, Wien als Vorbild und dies zieht sich von der Zimmereinrichtung bis hin zum Dekor. Unser Zimmer ist ein "Moser" trotzdem kann ich keine Flasche Wein entdecken. 
Im 14ten Stock gibt es ein Spa von dem wir des nächstens die Stadt und umliegenden Berge bewundern. Schon fein, wenn man sich ab und an Luxus gönnen kann.

Den Tag verbringen wir damit uns die Stadt anzusehen, nur leider ist es so eisig kalt, dass wir immer wieder in Kaffees einkehren. Der Wind hier hat es einfach in sich. Da Sapporo für seine Miso basierten Ramensuppen bekannt ist, nehmen wir uns dann auch in einer Seitengasse ein dieser Suppen. Ausgiebig, sehr ausgiebig und ausgezeichnet.


Montag, 12. Mai 2014

Karatsu und Nagasaki

Nach unserem Aufenthalt in Fukuoka sind wir wieder auf dem Weg und schauen uns die kleine Stadt Karatsu an. Hier auf Kyushu gibt es drei Destinationen die mit unterschiedlichen Keramikdesigns aufwarten können. Karatsu ist eine davon und hier gibt es hauptsächlich Töpferware mit schlichtem und naturbelassenem Aussehen. Viele der Stücke sind wunderschön und, für uns allerdings unleistbar, aber Anschaun kost nix und so sind wir ein zwei Stunden unterwegs und bewundern Keramik. 

In einem schönen kleinen Ramenrestaurant gibts dann erst mal eine gute Suppe von einem redefreudigen Koch, schade, dass wir nicht japanisch sprechen. Ich glaube langsam die Köche in diesen kleinen Läden haben so eine Art Barkeepercharakter. Von denen wird einfach nicht nur gute Suppe, sondern auch der eine oder andere Witz und lokaler Tratsch erwartet. Naja, die Suppe war ausgezeichnet und Patricia hört dann noch wie süß sie nicht ist. Wir findens lustig, die Frau des Kochs die daneben steht auch, sie hat auch einen nassen Fetzen locker über die Schulter drapiert. Mächt garnicht wissen obs da noch scheppert wärend wir schon auf dem Weg zur Burg sind. 

Die Burg von Karatsu ist nicht die größte, aber immer noch sehr sehenswert und der Ausblick aufs Meer und die Stadt rundherum ist traumhaft. Mehr ist dann allerdings nicht zu sehen und wir fahren mit dem nächsten Zug nach Nagasaki weiter. Ein bischen spazieren wir noch herum und dann treffen wir unseren Couchsurfinghost Sam, der hier Englisch unterrichtet und schon einige Jahre hier lebt. Wir plaudern bis spät und dann kommt noch Yuki ein Auslandsjapaner dazu, der heute auch bei Sam schläft. 

Am nächsten Morgen machen wir uns mit Yuki auf den Weg um das Atombombenmuseum von Nagasaki und ein paar andere Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Mir ist noch immer schleierhaft warum man noch eine zweite Atombombe abwerfen musste, vor allem wenn die Kapitulation des Landes vorher schon klar war. Aber wahrscheinlich wollten die Amerikaner noch ein bischen mehr Lebendtests durchführen. 

Nach dem ernüchternden Rundgang, das Museum hat mir von der Aufarbeitung besser gefallen als das in Hiroshima, gehts weiter ins Stadtzentrum. Nagasaki ist nicht sehr groß und wir spazieren einfach den ganzen Weg. Wir kommen zu dem Ort der früher mal der holländische Handelsposten war. Es war eine Insel, die offiziell nicht zu Japan gehört hat und somit auch in der Zeit der geschloßenen Grenzen den externen Handel erlaubte. Jahr für Jahr wird die Insel, die mittlerweile einfach im Stadtkern liegt, mehr restauriert und schon jetzt ist es ein schöner Rundgang durch traditionelle japanische Häuser mit vielen geschichtlichen Hintergründen.

Wir verabschieden uns von Yuki und fahren schließlich zu einem sehr berühmten Onsen mit Buffet um den Tag ausklingen zu lassen. Sam kommt nach der Arbeit auch vorbei und wir stopfen uns den Bauch voll um es später im Wasser zu bereuen. Ich hätte die Reihenfolge ja gerne umgedreht, aber Sam kommt so spät, dass wir vorher essen.
Die Japaner nennen all you can eat übrigens Viking, ich finde das sehr treffend.
Aus einem heißen Pool über das nächtliche Nagasaki zu blicken ist übrigens wirklich eine feine Sache.
So mag ich Reisen.

Montag, 28. April 2014

Hiroshima und Fukuoka


Nach einem sehr kalten Tag fahren wir mit dem Shinkansen nach Hiroshima um dort in einem Ryokan, also einem traditionell japanischen Gästehaus, unterzukommen. Leider regnet es mittlerweile und auch die Temperaturen sind nicht wirklich angenehm. Da wir in der Nacht ankommen ist es uns aber sowieso egal, wir wollen ja einfach nur ausschlafen.

Im Ryokan beziehen wir ein nettes mit Tatamimatten ausgelegtes Zimmer und freuen uns über eine warme Dusche. Wir haben hier nicht reserviert und daher war es eher ein Glücksspiel, ob wir überhaupt ein Zimmer bekommen. Nach einer Tasse Tee ist auch das Wetter draußen viel erträglicher und so wagen wir uns wieder vor die Tür um etwas zu Essen im nahegelegenen Supermarkt zu erstehen. Eine erholsame Nacht auf einem Futon mit warmer Decke erfrischt uns für das Sightseeing am nächsten Morgen.

Die Atombombe

Nach Hiroshima kommt man als internationaler Gast im Normalfall nicht wegen dem Klima, sondern wegen der Atombombe die hier vor nahezu siebzig Jahren abgeworfen wurde. Wir besuchen daher den Peace Memorial Park und auch das hiesige Museum. Es gibt sicher Menschen, die den Eindruck dieser Lokalität besser beschreiben können, deshalb fasse ich es nur kurz zusammen. Es ist erschreckend und dennoch sollte jeder zumindest einmal hier gewesen sein. Wenn auch nur, um die Zerstörungskraft einer solchen, gegen heutige Maßstäbe lächerlichen, Bombe einmal gesehen zu haben.

Wir wandern durch den Park und dann zieht es uns zurück zu einem neuen Hotel, welches wir empfohlen bekommen haben. Wir genießen noch eine Nacht in einem schönen und trotzdem sehr günstigen Zimmer und dann geht es weiter mit dem Shinkansen in Richtung Fukuoka.

Fukuoka / Hakata

Eigentlich bestand diese Stadt aus zwei Siedlungen, die mit der Zeit zusammengewachsen sind. Hier ist uns das Wetter hold und wir genießen ausgedehnte Spaziergänge an den vielen Promenaden der, für japanische Verhältnisse, kleinen Metropole. Lokale Spezialitäten sind Ramen und Fisch, beides ist in der Nähe des Fischmarktes beim Hafen sehr günstig und in ausgezeichneter Qualität zu haben.

Wir verbringen 2 Nächte in der schönen Stadt bevor wir uns auf einen kurzen Abstecher nach Karatsu aufmachen.

Sonntag, 27. April 2014

Kyoto

Wir fahren mit dem Shinkansen nach Kyoto und, pardon, das muss ich neu schreiben. Wir düsen mit dem Shinkansen Superexpress nach Kyoto und sind ganz hin und weg. Mit dreihundert Stundenkilometern durch die Landschaft zu sausen ist schon eine tolle Sache. Ein angenehmer Sitz, Stromstecker, Servicewagen und superleise, so mag ich Bahnfahren noch viel mehr als sonst. Hiermit, und das werd ich wahrscheinlich noch öfter schreiben, ein weiteres Mal meine Empfehlung den JR Pass zu kaufen, bevor man nach Japan kommt.

In Kyoto angekommen ist es ebenso sonnig wie in Tokyo, nur ist die Stadt wesentlich kleiner und auch die Häuser sind viel niedriger, als wir es jetzt schon gewohnt sind. Wir spazieren an einem der Flüße entlang und beobachten die Falken die über den Kirschbäumen kreisen. Unseren Couchsurfinghost Aoki und seinen Freund Akira treffen wir in der Nähe einer Bahnstation, dann spazieren wir in den Park und beobachten die hiesige Studentenwelt beim Frühlingsumtrunk. Unsere Studentengruppe ist recht handzahm, wir sind beim igo Verein gelandet.

Abends sind wir dann in Aokis kleinem Heim und freuen uns besonders, dass er seine Einraumwohnung mit uns teilt. Sehr freundlich zwei Couchsurfer aufzunehmen wenn man nur 25 Quadratmeter sein Eigen nennt.

Die nächsten Tage verbringen wir in den vielen verschiedenen Tempeln und Schreinen die über ganz Kyoto verteilt sind. Wir essen eine Menge Ramen und Udon Nudeln und freuen uns über die Kirschblüte. Bevor wir uns auf den Weg nach Hiroshima machen wird es allerdings sehr kalt. Temperaturen um die 5 Grad sind wir nicht mehr gewohnt und auch nicht dementsprechend ausgerüstet. Zum Glück regnet es aber nicht und wir können mit dem Zug weiterfahren wann wir wollen.

Hoffentlich wird es weiter im Westen etwas wärmer.

Montag, 21. April 2014

Tokyo

Tokyo Ueno Akihabara


Wir starten spät, aber ausgeschlafen mit der U-Bahn zum ersten Punkt unseres Besuches. Station Ueno und der dortige Park. Es ist noch recht frisch, dennoch freuen wir uns hier zu sein. Der Park ist wunderschön angelegt und überall blühen die Kirschbäume. Die Sonne lacht und alle hier sind fröhlich. Überall picknicken die Menschen unter den Bäumen, fein säuberlich auf blauen Folien versteht sich. Von jungen Gruppen bis zu ganzen Pensionistenklubs ist hier alles vertreten, was der japanische Bevölkerungsquerschnitt hergibt.

Weiter gehts durch das alte Viertel, wo die Häuser noch niedrig und die Tempel zahlreich sind. Richtiges Frühlingswetter erfreut unser Herz und wir spazieren staunend durch die Straßen. Dazwischen genehmigen wir uns ein Sushiset aus dem Supermarkt, drei mal so gut wie bei uns beim guten Sushiladen. Muss ich das überhaupt erwähnen? Ja.

Wenig später gehts weiter nach Akihabara, dem Viertel für Elektronikartikel und Mangabedarfswaren. Von der Armbanduhr bis zum Zoomobjektiv ist hier vieles, aber nicht alles zu haben. Ganz klassisch gibt es hier Restriktionen bei den Mobiltelefonen. Den Providern sei gedankt. Simlock überall. Naja, kaufen wir das in Hong Kong. Übrigens, kann wahrscheinlich nur uns passieren, trotzdem sei das angemerkt, es gibt kein GSM Netz mehr in Japan, also unbedingt mindestens 3G fähiges Handy mitnehmen.

Zu guter gehen wir noch was essen und dann gehts wieder nach Hause. Whirlpool, Sauna, Körperpflege und dann ab ins Bett

Shibuya und nochmals Akihabara


Am nächsten Morgen ist ein sehr großer Shoppingdistrikt, Shibujy genannt, an der Reihe. Wir wandeln durch die Menschenmassen und sind schon bald in einer Seitengasse untergetaucht. Es gibt viel zu sehen und langsam kommt der Hunger. Wir finden eine ausgezeichnete Stehsushibar und laben uns an ausgezeichnet gutem Fisch auf Reis. Stehsushibars sind ja eigentlich ein Affront gegen die japanische Gastfreundlichkeit, deswegen gibts entweder gutes Sushi für wenig Geld oder ausgezeichnetes Sushi zu normalen Preisen.

Nach ausgedehnter Erkundung des Distriktes, es gibt hier so viel zu kaufen, ich glaub da kann sich ganz Österreich einkleiden, fahren wir wieder zurück nach Akihabara. Dort erstehe ich nach längerem hin und her eine tolle Casio G-Shock und fühle mich wieder wie ein Neunjäriger. Endlich wieder eine Casio am Handgelenk. Mit der kann ich sogar mein Mobiltelefon steuern, wenn ich eines hätte.

Heute gehts früher ins Bett, morgen wollen wir nach Kyoto weiterfahren. Dort haben wir einen Couchsurfer der uns für zwei Tage unterbringt.


Freitag, 18. April 2014

Der Toilett Artikel


So, bevor wir jetzt weitermachen mit unseren Reiseberichten gibt es erst mal ein paar Kleinigkeiten, die dieses Land so unglaublich interessant machen. Da sind zuerst einmal die Toiletten, von denen sicher schon viele gehört haben. Ich ja auch, aber erleben, oder in dem Fall eher ersitzen ist wohl doch etwas gänzlich anderes. Ein typisches japanisches Klo ist ja eigentlich zum Hocken gedacht und, zumindest was Hockklos anbelangt, meiner Meinung nach die Intelligenteste und sauberste Variante die mir auf Reisen je untergekommen ist.

Aber sprechen wir von der klassischen westlichen Sitztoilette die hier in Japan mit überaus großzügigen Extras ausgestattet ist. Da wäre zum ersten einmal die Fernbedienung die, je nach Variante, entweder auf der rechten Kloseite oder aber als herausnehmbares Wandelemen zu finden ist.

Die Annehmlichkeiten die diese Fernbedienung eröffnet sind:


  • Wasserstrahlreinigung, selbstverständlich mit regulierbarer Temperatur und Strahlstärke nebst unterschiedlicher Positionierung für Frauen und Männer, Vorsicht die Herren, sonst gibts eine recht unangenehme punktuelle Weichteilmassage.
  • Klomusik, man will ja die anderen nicht mit Flatulenzgeräuschen nerven. 
  • Föhntrocknung nach der gründlichen Reinigung, sowie automatische Klobeduftung zur besseren Erträglichkeit der Sitzung.
  • Das Beste ist allerdings, da sind wir uns einig, die beheizte Klobrille. Vorbei sind die Zeiten der kalten Arschbacken, in Japan setzt man sich auch im Winter gerne auf den Porzelanthron.

Klositten und Schlapfen

Apropos Klo, man findet in Japan fast auf allen Toilleten in Hotels ein paar Schlapfen die gleich bei der Tür stehen. Das sind Kloschlapfen die unbedingt zu verwenden sind. Also nicht etwa mit den Socken oder Barfuss aufs Klo gehen, sondern die Schlapfen benutzen.
Und dann, besonders wichtig, nicht, auf keinen Fall, niemals, überhaupt nie usw. mit den Kloschlapfen das Klo verlassen. Das empfinden die Leute hier als supergrauslich weil Kloschlapfen das Urgrindigste überhaupt sind.
Uns ist das natürlich nie passiert, aber man hört, dass anderen das schon sehr peinlich gewesen sein soll.

Freitag, 11. April 2014

GoGo Nippon

Die Sonne geht schon bald unter als ich am Flughafen in Japan ankomme und erst einmal durch die Sicherheitschecks geschleust werde. Eine Anmerkung gleich zu Beginn, es war noch nirgends so sauber und durchorganisiert wie hier. Beim Ausfüllen der Immigrationskarte stehen mir zwei Personen des Flughafenpersonals zur Seite und weisen mich wiederholt auf alle Spalten hin, in die ich noch schreiben muss.
Gleich am Narita International Airport kann fast alles Wichtige für den Japanaufenthalt gemietet werden, Autos, Mobiltelefone und mobiles Internet. Meine ersten 5000 Yen hab ich mir schon in Vietnam von einem befreundeten Japaner geholt und so kann ich gleich beim ersten Automaten einen grünen Tee erstehen. Schein reinschieben, auswählen, lustige Musik ertönt, Wechselgeld einsammeln und Tee trinken. Gleich nebenan gibt es einen Automaten mit Reiseartikeln, aber davon gibt es in den vielen Geschäften rundherum mehr als genug.

Kurz orientiere ich mich, es ist praktischerweise alles ebenso in Englisch angeschrieben, dann finde ich schon den Ticketschalter für den JR Pass. Der JR Pass den wir gekauft haben gilt für 3 Wochen, dies ist die Maximaldauer, und ermöglicht uns fast jeden Zug und auch einige lokale Linien sowie Busse zu benutzen. Wir können damit sogar in den Shinkansen, das sind die Schnellzüge, Sitzplätze reservieren. Einziger Nachteil des JR Passes, man muss ihn im Ausland kaufen, er kann in Japan selbst nur für den erworbenen Voucher eingetauscht werden. Nachdem der Pass auch für die Tokyo Monorail gilt und ich Patricia vom anderen Flughafen abholen sollte, tausche ich meinen hier am Flughafen um. Kaum stehe ich 10 Minuten an, kommt auch schon eine nette Dame und füllt mit mir ein Formular aus, damit ich am Schalter weniger Zeit brauche. Wie gesagt, Effizienz.

Die Tokyo Monorail benötigt etwa eine Stunde in die Stadt und dann kann man sich schon in der riesigen Station verirren. Wer sich allerdings von der Masse der Leute nicht einschüchtern lässt, der findet dank der exzellenten Beschilderung immer zu den richtigen U-Bahn oder Zugstationen.

Kaum habe ich Patricia eingesammelt fahren wir auch schon zu unserem ersten typisch japanischen Hotel, ein Kapselhotel. Hier schlafen alle in einer Art Schlafsaal, wobei jeder Person eine eigene kleine Koje zur Verfügung steht. Drinnen gibt es volle Multimediaausstattung, nur Klaustrophobiker sollte man keiner sein. Einen Riesenvorteil hat das Hotel trotz der seltsamen Schlafsituation, das Gemeinschaftsbad ist eher ein Gemeinschaftsspa.
Nebst Dusche gibt es ein großes Whirlpool und eine Sauna, alle Pflegeprodukte, natürlich von Shiseido, Schampoo, Duschgel, Haarwasser, Haartonic, Rasierseife und so weiter werden vom Hotel zur Verfügung gestellt. Es ist schon angenehm, wenn man nach einem Sightseeingtag in die Sauna gehen kann.

So entspanne ich mich nach dem ersten Kulturshock im Whirlpool. Morgen gehts mit der U-Bahn an ein paar interessante Plätze in dieser Megametropole.

Achtung Achtung, eine wichtige Durchsage der Reiseleitung


Die Reiseberichte über Vietnam und Borneo werden in gesonderter Form erscheinen, wenn alle Infromationen verarbeitet worden sind. Derzeit befinden wir uns in Japan und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Darüber aber in Kürze mehr.

Montag, 10. März 2014

Malaysia Teil 2

Penang Georgetown

Wir fahren von Langkawi nach Penang mit der Fähre. Vorher aber gehts per Taxi, hier Teksi, zur Anlegestelle. Die Fahrt über die Insel dauert gute 40 Minuten und da ist der Fixpreis von 30 Ringit (MYR) durchaus gerechtfertigt. Auch hier gibts, wie fast in jedem touristischen Ort der uns bis jetzt untergekommen ist, einen Starbucks der die Menschen mit Kaffee und Tee versorgt.
Besonders angenehm ist, dass die Preise viel leistbarer sind als zu Hause und das die aromatischen Heißgetränke nicht vor Zucker überquellen.
Die Fähre ist richtig groß und auch schnell unterwegs und schon nach zweieinhalb Stunden sind wir in Penang angekommen. Hier ist es mitlerweile recht heiß und es wird auch immer schwüler. Auf der Fähre haben wir eine deutsche Asienbummlerin kennengelernt mit der wir gemeinsam in das Viertel mit den ganzen Hotels gehen. Hier in Georgetown muss man sich da kein Taxi nehmen, wenn man von der Fähre kommt. Der Flughafen ist etwas weiter weg, da hat man dann die Wahl zwischen Bus oder Taxi. Georgetown selbst ist das alte Viertel von Penang und liegt auf einer Insel vor dem Festland. Eine große Brücke schließt die beiden Stadtteile zusammen.

Nach ein paar Versuchen finden wir eine gute Bleibe für nur 60 MYR pro Nacht. Das Bad ist nicht im Zimmer aber wir haben eine Klimaanlage und alles in dem Hotel ist sehr sauber. Da freu ich mich wieder in Asien zu sein. Sauberkeit ist einfach Standard hier.
Eine kurze Rast später sind wir wieder auf der Straße, langsam wird es dunkel und wir suchen uns etwas zu Essen. Da wir noch neu sind dauert es etwas, schließlich werden wir aber doch noch fündig und beginnen das Abendessen mit Curry, Naan und Reis.

Am nächsten Tag machen wir wieder die Stadt unsicher und spazieren durch brütende Hitze. Hier gibt es eine Menge schöne Wandmalereien und sehr schöne Moscheen zu betrachten. Nach einem langen Tag fallen wir für kurze Zeit in die Federn, um vier Uhr früh gehts mit dem Taxi zum Flughafen.
Wir fliegen in Richtung Perhentian Islands.

Perhentian Islands

Nach dem sehr kurzen Flug mit einer schönen Propellermaschine steigen wir in ein Taxi und sind eine Stunde später schon bei der Bootsanlegestelle um mit dem Schnellboot auf die Perhentian Islands überzusetzen. Die Unterkunft unserer Wahl ist leider noch zugesperrt, also nehmen wir dann einen Bungalow bei den Reef Chalets, eine äußerst gute Entscheidung, wie sich wenig später herausstellt.
Die Perhentian Islands bestechen durch Abgeschiedenheit, klares Wasser und eine sehr entspannte Atmosphäre. Wir stürzen uns gleich nach dem Auspacken ins warme Wasser und sind wohl endlich da angekommen wo jeder mal gerne hinfährt, im Paradies. Ich kann hier mal wieder eine uneingeschränkte Empfehlung für diese Destination aussprechen. Alles hier ist traumhaft, nur die Auswahl an Restaurants ist um diese Zeit noch sehr klein. Dafür müssen wir uns aber den Strand nur mit 4 anderen Leuten teilen.
Ich könnte mich jetzt in Superlativen und Werbeprospektbeschreibungen verlieren, aber das kann jeder im nächsten Reisebüro nachholen. Ja, so schön ist es hier. Schnorcheln ist übrigens auch sehr entspannend, es sei denn, man sieht ganz überraschend einen Hai. Das ist dann doch eher ein Schrecken, auch wenn man weiß, dass die Riffhaie normalerweise nicht gefährlich sind. Das Kleinhirn schaltet man nicht einfach so ab. Da waren die Riesenschildkröten dann doch ein friedlicheres Erlebnis.

Kuala Lumpur

Nach sieben Nächten, wir haben zwei Mal verlängert, können wir uns dann doch losreißen und fahren mit dem Bus nach Kuala Lumpur wo wir in einem kleinen Hotel absteigen. Gemütlich aber leider etwas dünne Wände. Wir erforschen die Stadt und gehen viel spazieren. Die Innenstadt entpuppt sich als riesiges Einkaufszentrum. Kleine Läden wechseln sich mit Shoppinmalls ab. Die Küche hier kommt aus vielen Ländern. In der selben Straße bekommt man von indischen über chinesische bis zu malayischen Gerichten alles geboten. Wir speisen nur Abends weil es unter Tags zu heiß ist und verbringen 3 Tage in Museen auf Märkten oder auf den Straßen um die schönen Moscheen und Paläste zu bewundern. Am letzten Tag gehts ab zum Flughafen von wo Patricia nach Borneo und ich nach Vietnam aufbrechen werden. In Japan werden wir uns dann in einem Monat wieder treffen.

Mittwoch, 5. März 2014

Langkawi in Malaysien

Oder anders gesagt, wie man in der Dutyfree Zone überlebt.

Einreise

Wir fliegen zum ersten Mal mit AirAsiaX und für mich ist das auch gleich das erste Mal mit einer Billig Airline bei der man alles selbst zahlen muss. Vom Essen bis zum Kaffee, Von der Decke bis zum Entertainment Programm, alles muss hier extra bezahlt werden. Wir geben uns gewohnt knausrig und daher verspeise ich vor dem Abflug noch schnell unsere letzten Vorräte. Salami und Paprika geben aber auch einiges her.
Das Entertainmentprogramm ist uns ebenso egal, wir haben ja unseren Laptop dabei.

Nach sechs Stunden kommen wir in Kuala Lumpur an und betreten freundliche 30 Grad Außentemperatur. Geradezu eine erfrischende Brise nach den 40 Grad in Australien.
Während ich brav meine Fingerabdrücke bei der Einreise abgebe, wird Patricia einfach durchgewunken.
Vielleicht sollte ich mich doch wieder mal rasieren.
Hier muss man übrigens, zu meiner großen Verwirrung, erst richtig einreisen, das Land betreten und dann wieder durch den Sicherheitscheck zu den nationalen Flügen.
Der zweite Flug ist dann eigentlich auch gleich erledigt. Wir starten, durchbrechen die Wolkendecke und dann landen wir auch schon wieder.

Langkawi Island

Der Flughafen in Langkawi ist recht gut organisiert und was uns besonders erfreut hat, die Taxis werden hier alle streng reglementiert und haben fixe Tarife für alle Destinationen. Das ist besonders gut, da wir wieder mal in der Nacht angekommen sind. Wir versuchen unser Glück zuerst bei einem recht günstigen Hostel, dort ist aber leider alles voll. Jetzt macht es sich wirklich bezahlt, dass wir auf die kleinen Rucksäcke umgestiegen sind. Wir spazieren gemütlich von einem Hotel zum nächsten und entscheiden uns dann für das Sunset Beach, einem sehr sauberen und schönen Zimmer, welches eher an der oberen Grenze unseres Budgets liegt. Trotzdem, für die erste Nacht ist das schon in Ordnung.

Nach einer Dusche stürzen wir uns ins Nachtleben und verspeisen gleich mal einen sehr exzellenten malaysischen Burger. Nach diesem Appetithäppchen steigen wir in ein Taxi und begeben uns zum nächsten Nightmarket. Hier auf der Insel gibt es verschiedene nächtliche Märkte die an unterschiedlichen Tagen geöffnet sind. Das Glück ist wie immer mit den Hungrigen und der uns am nächsten gelegene hat noch offen. Wir spazieren durch die verschiedenen Stände und lassen, ganz zu meiner Verwunderung, sämtliche Gewand, Klimbim und Kramurishops links liegen, um uns die köstlichsten Speisen um wenig Geld einzuverleiben. Es gibt Spieße, gebratene Fleisch und Krauttaschen, gedämpften Reis und verschiedene Fruchtsäfte mit oder ohne Stückchen. Nach zwei Runden geben wir auf und besteigen vollen Bauches ein Taxi zum Hotel. Die Taxifahrer sind hier wirklich freundlich und auch die Frage des Trinkgeldes erübrigt sich recht schnell. You give what you want, you can give good, you cannot give, no problem. Na bitte, also hier kein Stress.

Schoppen und Baden


Ich glaube, diese beiden Worte beschreiben die Insel Langkawi ganz eindeutig und auch in genau der Reihenfolge. Am ersten Tag haben wir ja von beidem nicht besonders viel mitbekommen, aber am nächsten Tag haben wir das nachgeholt. Der Strand ist schön weiß, nicht außerordentlich, aber sauber. Das Wasser ist grün, sehr warm und recht trüb. Schnorcheln ist hier wohl nicht drin, aber ich glaube hier geht es eher um die Wassersportarten. Alles was man sich so vorstellen kann ist möglich. Wir relaxen und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen. So hab ich mir das vorgestellt. 
Nach ein paar Stunden wandern wir wieder zurück in unser Hotelzimmer, wir sind in ein weit billigeres übersiedelt. Trotzdem haben wir alle notwendigen Annehmlichkeiten. Klimaanlage und Eiskasten. Nach unseren Abenteuern in Neuseeland fühle ich mich hier wie im 5 Sterne Ressort. 

Am Abend spaziere ich durch zwei Shoppingcenter und hier zeigt sich dann das wahre Gesicht von Langkawi. Ohne es zu wissen sind wir hier in der Dutyfree Zone gelandet. Die ganze Insel besticht durch billigen Tabak, Alkohol und Schokolade. Es gibt einfach alles hier was das Leben auf amüsante Weise verkürzt. Eine Tafel Rittersport um umgerechnet 50 Cent €, 50 Ferrero Rocher um 4€ und ich glaub vom Alkohol und den Zigaretten brauch ich garnicht erst schreiben.
Wir wiederstehen fast allen Angeboten, ganz anders als die russischen und chinesischen Touristen von denen es unglaublich viele zu geben scheint.
Auch Gewand und Taschen und sonstige Artikel gibt es zu günstigen Preisen. Wer also shopping, baden und billige Genussmittel sucht, der ist hier ganz richtig. Wir werden bald wieder abreisen um einen anderen Teil von Malaysien unsicher zu machen.

Dienstag, 4. März 2014

Australien, ein Kurzbesuch

Als wir in Melbourne aus dem Flieger steigen ist es schon sehr spät. Zu unserem Glück haben wir in Neuseeland noch die Bestätigung von einem Couchsurfing Host bekommen und so können wir gleich vom Flughafen zu einem Häuschen in der Vorstadt fahren und uns dort ausschlafen. Couchsurfing hat schon Vorteile.

Melbourne City

Wir verbringen die nächsten beiden Tage damit unser Gepäck auf ein Mindestmaß zu reduzieren und die großen Rucksäcke per Seamail nach Hause zu schicken. Melbourne ist mal wieder eine richtig große Stadt, in der es bestimmt viel zu entdecken gibt. Wir schaffen es gerade mal zur Seepromenade und auch in ein großes Museum. Patricia mag nicht hineingehen aber ich sehe mir eine richtig tolle, und leider sehr teure, James Bond Ausstellung an.
Zwei mal verpassen wir den Queen Victoria Market, aber wir sind entweder zu spät oder am falschen Tag in der Stadt. Es wäre sicher toll gewesen noch mehr Zeit in der Stadt zu verbringen aber wir wollen weiter nach Ballarat, wo wir Freunde besuchen. Die Fortbewegung in Melbourne und Umgebung, also auch nach Ballarat, welches etwa 1,5 Stunden mit dem Zug entfernt liegt, kann bequem mit der sogenannten Myki Card erledigt werden. Die bekommt man schon am Flughafen für 18 Dollar und hat dann auch ein Guthaben drauf. Dieses kann an jedem Bahnsteig aufgeladen werden und dann wird die Karte nurmehr zum Ein- und Auschecken in den Linien benutzt. So ähnlich wie ein Skipass, nur leider nicht so schnell.

Ballarat

Nach unserer Zugfahrt kommen wir im schönen kleinen Städtchen Ballarat an und wandern in der Hitze, ja hier ist wirklich Sommer, zum Haus von Keating, einem Freund Patricias. Er wohnt gemeinsam mit zwei Freunden in einem tollen Haus etwas weiter außerhalb.
Die nächsten Tage verbringen wir damit gemütlich auf der Terasse zu sitzen, mal in den HotPool zu steigen, bis in die Morgenstunden zu plaudern oder aber in den Wildlife Park zu gehen. Dazu aber gleich mehr. Wir haben es uns also richtig gutgehen lassen.

Der Wildlife Park

Im Wildlife Park von Ballarat geht es eigentlich um die ganzen einheimischen Spezies die wir in Australien antreffen können. Manche davon würden wir gerne sehen, also die Känguruhs und Koalabären, andere muss ich nicht unbedingt sehen, etwa Krokodile und Giftschlangen. Hier im Park allerdings, da können wir alles in Sicherheit betrachten. Wir kaufen noch zwei Packungen Känguruhfutter und dann gehts schon los.
Das australische Hüpftier ist ja wirklich herzallerliebst anzusehen und auch zu streicheln. Kaum hat man das Futter ausgepackt, da spitzen die frei herumlaufenden Roo´s schon die Ohren und hoppeln mal sicherheitshalber herüber. Dann mampfen sie das hingehaltene Futter sehr gierig aber vorsichtig aus der Hand und sehen dabei so glücklich aus, dass man nicht umhinkommt sie zu kraulen. Das wiederum erhöht den Süßfaktor um ein Vielfaches und schnell kramt jeder weiteres Futter hervor. Man sieht also, die Kangaroos haben die Menschen richtig gut abgerichtet.

Im Park gibt es dann auch noch einen Wombat  zu streicheln und einen Koalabären ebenso. Alles wäre noch viel spannender gewesen, wenn sich nicht eine große Gruppe asiatischer Touristen mit Ellbogentaktik immer wieder vorgedrängt hätte. Irgendwann hat es dann auch dem Führer gereicht, dann war wieder etwas Ordnung zu haben.

Kryal Castle

Zwei Tage nach dem Park haben wir dann noch die lokale Ritterburg besucht. Diese Burg hat ein Australier mit Walt Disney Ambitionen vor einigen Jahrzehnten erbauen lassen, ist aber dann leider bankrott gegangen.
2012 wurde mit Renovierungen begonnen und dann voriges Jahr wiedereröffnet. Jetzt ist es ein netter Park, der auch schöne Kämpfe und sogar ein Lanzenstechen zeigt. Wir waren den ganzen Tag unterwegs, vor allem weil wir mit Keating, der dort arbeitet, hingefahren sind. Es war spannend und Patricia hat sogar einen Drachen ins Gesicht gemalt bekommen. Also, auch für die Kleinen ist gesorgt.

Great Ocean Road

Nach fünf Nächten war die Zeit bei unseren Freunden dann zu Ende und wir haben uns ein Auto ausgeborgt um damit über die Great Ocean Road nach Adelaide zu fahren. Der erste Teil der Strecke ist wirklich schön, vor allem wenn man sich die Zeit nimmt und ab und an stehen bleibt. Am Weg haben wir die 12 Apostels bei Sonnenuntergang fotografiert und anschließend fast ein Kangaroo überfahren. Es ist uns direkt auf unserer Spur entgegengekommen. Ich und das Kangaroo haben beide gleichzeitig eine Vollbremsung hingelegt, welche beim Kangaroo weit spektakulärer ausgesehen hat. Dann ist es gottseidank einfach in den nahen Busch gehüpft und damit von der Straße verschwunden.

Spät Nachts kommen wir beim Bruder eines Freundes an und werden herzlich empfangen. Wir schlafen uns so richtig aus und machen uns dann wieder auf den Weg. Das Wetter ist weiterhin sehr heiß und wir fahren zum Bluelake der eben im Sommer eine späktakuläre Farbe haben soll. So ist es dann auch. Der See sieht aus, als hätte jemand azurblaue Farbe in einen kleinen Bergkessel gegossen.

Adelaide

Unsere letzte Station vor dem Weiterflug nach Malaysien ist eine sehr lebhafte Stadt mit ausgedehnten Vororten und sehr schöner Architektur. Die Innenstadt ist auf jeden Fall den einen oder anderen Tag wert, wir hatten leider nur einen und den haben wir zur Gänze ausgenutzt. Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht in einem Vorort sind wir recht früh zu einem Strand in der Nähe des Flughafens gefahren, um noch einmal zu duschen. Wir geben unser Leihauto sehr unkompliziert ab und besteigen eine Stunde später den Flieger nach Malaysien. Jetzt machen wir mal Urlaub.

Sonntag, 23. Februar 2014

Neuseeland ein Abschlussbericht


So, das war also Neuseeland. Drei Monate mit Sonnenschein und leider auch viel Regen. Wir haben es genossen in unserem eigenen Auto unterwegs zu sein und die Landschaft zu sehen. Entgegen der Erwartungen muss ich sagen, dass mir die Nordinsel besser gefallen hat als die Südinsel. Die Menschen die wir getroffen haben schwärmten zwar immer von der Südinsel, aber die Diversität der Landschaft ist, zumindest was meinen Geschmack betrifft, auf der Nordinsel größer.

Land und Leute waren ausnehmend freundlich, nur kauft man das den Neuseeländern nicht immer ab, wenn sie fragen "how goes it". Aber gut, Floskeln haben wir auch genug. Besonders gut gefallen hat mir die Offenheit mancher Orte gegenüber dem Camping. In den Regionen wo das nicht der Fall war, war dafür die Campingstimmung auch ein wenig getrübt.

Wissenswertes über die Reise

Für alle die mal nach Neuseeland wollen habe ich hier noch ein paar Tipps zusammengefasst die wahrscheinlich bei der Orientierung und beim Geldsparen helfen.

Auto:

  • Im Bestfall kauft man ein Auto in Christchurch oder einem anderen größeren Ort der Südinsel und fährt dann mit dem Gefährt bis nach Auckland um es dort, nach Abschluss der Reise, auf dem Automarkt zu verkaufen. Umgekehrt, also so wie wir es gemacht haben, ist es eher ein Glücksspiel bzw. muss man mehr Verhandlungskunst sein Eigen nennen. 
  • Benzin sollte man immer tanken wenn man auch einen großen Einkauf vorhat. Viele Supermärkte geben unterschiedliche Gutscheine wenn man zwischen 40 und 120 NZD ausgibt. So läßt sich bis zu 20 Cent pro Liter sparen. Wenn man mal nicht so viel Essen einkaufen will, dann kann man ja lange haltbare Dinge kaufen. Ein paar Flaschen Wein oder auch Vorratsdosen bieten sich an. 
  • Mechaniker sind meist überall zu finden und weit günstiger als bei uns daheim. Also nicht immer sparen, einfach mal drüberschaun lassen wenn es ganz seltsam klingt.
  • Wer Mitglied beim ÖAMTC oder ADAC ist, der kann sich hier kostenlos eine drei Monate gültige Karte vom AA holen. Da ist dann auch Roadside Assitance dabei. Hat uns sehr geholfen. Alternativ kann man da auch für 50 NZD auf eine Vollmitlgiedschaft upgraden. Find ich aber nicht notwendig, wenn man nicht ein Jahr da ist.
  • Mit der AA Karte kann man auch günstiger tanken, wenn man sich im Internet dazu anmeldet. Genaueres erfährt man direkt bei einem der Stützpunkte.

Orientierung:

  • In Neuseeland ist das Netz an Informationsständen oder zumindest Infokiosken sehr dicht. In jedem Ort findet sich zumindest ein kleiner Stand wo Prospekte zu holen sind und eine Karte der Umgebung angebracht ist.
  • Prospekte sind fast immer gratis und auch fürs Wandern ist alles ausreichend was man gratis bekommt. Natürlich sind spezielle Wanderkarten auch zu erstehen, meiner Meinung aber unnötig.
  • Eine gute Karte für ganz Neuseeland gibt es in jedem Buchgeschäft. Wer mit dem Auto unterwegs ist kann ruhig zu einem größeren Roadatlas greifen, da ist dann auch alles eingezeichnet. Sogar Gratiscampingplätze.
  • Attraktionen und Eintrittsgelder schwanken von gratis bis ausnehmend teuer. Die meisten Naturereignisse kann man völlig kostenfrei genießen.

Campen:

  • Oberste Devise beim Gratiscampen, nicht einschüchtern lassen aber freundlich und bestimmt bleiben. Meist kann man irgendwo gratis stehenbleiben. Alles was ein eingebautes Klo hat kann man fast überall abstellen. Es sei denn, es gibt ein dediziertes No Camping/Overnight Parking Schild, dann ist es besser weiterzufahren. 
  • Auf Rastplätzen neben der Straße kann man auch mal für eine Nacht stehenbleiben. Man sollte dann allerdings argumentieren, dass man zu müde zum weiterfahren war und deshalb aus Sicherheitsgründen bleibt. Da es überall an der Straße Schilder gibt, die vor den Gefahren des übermüdeten Fahrens warnen, sollte das auch kein Problem darstellen.
  • Beim Feuermachen muss man sehr vorsichtig sein aber ein Gaskocher war bis jetzt noch überall erlaubt.
  • Klos gibts nahezu überall, Duschen eher selten, außer man zahlt für die Übernachtung.
  • DOC (Department of Conservation) Campingplätze sind meist sehr sauber und ordentlich und kosten zwischen 6 und 15 NZD pro Person und Nacht. Die Preisklasse geht mit einem Mehr an Service und Einrichtungen einher. Es zahlt sich also auch aus mal etwas mehr auszugeben.
  • Eine sehr nützliche App für iphone oder Android ist die CamperMate App. Kostenlos kommt man so, auch offline, zu allen wichtigen Informationen für die Reise. Also, Campingmöglichkeit, Wc, Bankomat, Tankstelle und vieles mehr.

Essen:

  • Die Qualität der Supermarktware ist hoch und auch der Ökostandard findet sich hier. Wer also auch im Urlaub nicht auf Freilandeier verzichten mag, ist hier gut aufgehoben. Wenn man dann alles selber kocht, dann ist Neuseeland garnicht so teuer. Ein gewisses Level an Organisation und Kochkunst vorausgesetzt.
  • Essen gehen oder mal einen Kaffee trinken ist nicht anders als in den meisten europäischen Städten, gute Qualität hat ihren Preis. Wer Neuseeland also in Jugendherbergen verbringt und seine Versorgung durch Fast Food oder gar Lokale deckt, der wird mitunter mit gänzlich anderen Budgetherausforderungen konfrontiert sein, als wir das waren. Ich schätze man benötigt dann mindestens 2000 NZD pro Monat.
  • Wer gerne mal etwas Fastfood probieren mag, dem sei "Fish and Chips" empfohlen. Dies ist meist die günstigste und gleichzeitig schmackhafteste Alternative zu McD und Co.

Abschließend sei gesagt, dass Neuseeland jedem empfohlen werden kann der gerne in der Natur ist und Meer und Berge gleichzeitig erleben will.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Christchurch Teil 2

Wir begeben uns in die Hände der letzten Couchsurfinghosts in Christchurch bevor wir nach Australien fliegen. Das junge Pärchen bei dem wir unterkommen, Laetitia und Thomas, ist ursprünglich aus Belgien und lebt derzeit hier, weil Thomas seinen Doktor in Biochemie macht. Wir treffen bei ihnen auch zwei Franzosen, die gerade dabei sind einen Van für ihr Neuseelandabenteuer zu kaufen. Freundlicherweise überlassen uns die beiden das Extrazimmer und schlafen eine Nacht im Zelt, bevor sie aufbrechen und die Insel unsicher machen. Am ersten Abend sitzen wir zu sechst am Tisch und essen alle gemeinsam. Es ist toll wenn man beim Couchsurfing so viele nette Leute kennenlernt.

Laetitia und Thomas sind gerade mal sechs Monate da und daher brauchen sie noch einige Sachen in ihrer Wohnung. Schade, dass wir die meisten unserer Plastikgeschirre und unsere Kochausrüstung schon bei den anderen Hosts gelassen haben, die beiden hätten sicher alles gut gebrauchen können. Trotzdem sind es ein paar tolle Tage bei unseren Hosts. Wir beschweren uns allgemein über den Zustand der Küche, es gibt nicht wirklich ein Nationalgericht und die meisten Neuseeländer sind keine Befürworter eines ausgedehnten gemeinsamen Essens. Nachdem wir das abgeklärt haben beschließe ich, etwas kulinarische Kultur zu verbreiten und die nächsten Tage zu kochen. Ich täusche mit Palatschinken an und folge mit einer schnellen rechts links Komination aus Kaiserschmarrn und Marillenröster. Diesem geballten Angriff eines wienerischen Zuckerschocks können sogar an belgische Schokolade gewöhnte Gaumen nicht standhalten und wir ernten zufriedene Seufzer rund um den Mittagstisch.

Thomas, der angehende Biochemiker der seine Doktorarbeit auf dem Feld der Diabetes schreibt und ich, der Primal-Esser sehen uns gegenseitig schuldbewusst an, als wir die vor uns liegenden Kasierschmarrnportionen betrachten, beschließen aber unsere Mädels davor zu beschützen, ganz alleine solche Unmengen an Kohlenhydraten zu verschlingen. Ritterlich werfen wir uns in die Bresche und tun unsere Pflicht. Jeder verdrückt zwei Portionen und dann fallen wir auf dem Sofa in das selbstinduzierte Zuckerkoma. Was tut man nicht alles für die Seinen.

Am dritten Tag treffen wir wieder auf Lissi und Simon, gehen gemeinsam eine heiße Schoko trinken und lassen noch einmal den Aufenthalt in Neuseeland Revue passieren.
Zwischen kochen, essen und schlafen spielen wir noch ein paar Brett- und Kartenspiele. Patricia ist besonders von Laetitias selbstentwickeltem Spiel angetan und wir probieren das auch ein paar mal aus. Am letzten Tag führen uns unsere Hosts noch zum Flughafen, wo wir wenig später in Richtung Australien aufbrechen.
Passenderweise regnet es noch einmal aber das ist uns jetzt auch egal, in Australien herrscht gerade die Sonne.

Montag, 10. Februar 2014

Christchurch Teil 1

Die Ankunft


Wir kommen zum letzten Aufenthaltsort unserer Neuseelandrundfahrt und erleben Christchurch bei zunächst strahlendem Sonnenschein. Die Stadt hat ja in den letzten Jahren zwei Erdbeben hinter sich gebracht und das sieht man auch. Überall werden Gebäude abgerissen und viele Bauplätze sind schon planiert und geschottert. Jetzt warten sie nur noch auf einen Käufer. So sehr das Erdbeben auch gewütet hat, zumindest über Parkplatzmangel kann man sich nicht beschweren. Leider sind auch einige sehr alte Gebäude von der Katastrophe nicht verschont geblieben und daher entweder völlig abgerissen oder aber mitten in den Renovierungsarbeiten.

Es ist allerdings der Umgang mit der Katastrophe und ihre Auswirkung, der uns besonders gut gefallen hat. Überall sind Kunstwerke entstanden und die frei gewordenen öffentlichen Räume werden, zumindest im Stadtzentrum durch diese Installationen sehr verschönert.

Als wir in die Stadt kommen entdecken wir, dass das World Buskers Festival gerade in vollem Gange ist. Straßenkünstler aus aller Welt bespaßen das Publikum und dazu gibt es verschiedene kulinarische Genüsse. Ein Franzose versichert uns, seine Churros sind mindestens genau so gut wie in Peru oder Chile. Tja, der gute Mann war wohl noch nicht in Lateinamerika. Aber zumindest war es preislich akzeptabel.

Eine Nacht verbringen wir auf einem Campingplatz in der Stadt, dann zieht es uns aus Kostengründen wieder an den Stadtrand, wo wir noch zwei Nächte bei Coes Ford verbringen.

Couchsurfing in Christchurch


Nachdem wir unser Auto ja nun bald loswerden wollen, suchen wir uns für die nächste Zeit einige Couchsurfinghosts in und um Christchurch. Wir starten unser Abenteuer bei Scott einem ehemaligen Fischer der sich nun die Zeit nimmt seinem Sohn beim Wachsen zuzusehen. Es ist sehr angenehm. Etwa eine halbe Stunde von Christchurch entfernt wohnen wir in einem gemütlichen Haus nahe einer Farm und verbringen die Tage damit, uns mal wieder in einem Bett auszuschlafen und vor dem Fernseher zu sitzen. Wenn wir nicht gerade vor der unglaublich großen Mattscheibe sitzen, dann erzählt uns Scott noch unglaublicheren Seemansgarn. Patricia entdeckt ihre Leidenschaft für Xbox Kinect. Lachlan, Scotts Sohn, freut sich immer vorrätige Spielkammeraden zu Hause zu haben. Nach fünf Tagen in diesem sehr entspannenden zu Hause fahren wir wieder nach Christchurch, um unser Auto endgültig an den Mann zu bringen.

Unsere zweite Couchsurfing Erfahrung bringt uns ganz nahe an den Strand von Christchurch, wo wir im schönen Haus von Chris und Glen unterkommen. Wir haben ein nettes putzig eingerichtetes Zimmer mit Fenster in Richtung Strand. Wenn ich mich bemühe und aufs Bett steige, dann kann ich über die nächsten Häuser hinweg das Meer sehen.
Gleich nach der ersten Nacht fahren wir zum Backpackers Carmarket und stellen dort unser Auto zum Verkauf. Die dort schon sitzenden, hauptsächlich israelischen Backpacker hatten wohl bisher kein Glück, aber wir sind trotzdem gut gelaunt und positiv. Das können wir wohl auch, denn was die für ihre Schrottkarren haben wollen ist eine Frechheit und wir sind bei weitem das beste Angebot mit unseren realistischen Preisvorstellungen.

Wenig später, wir haben gerade unseren Morgenkaffee und einen Glücksmuffin verdrückt kommt ein nettes italienisches Pärchen um sich unsere DeeDee anzusehen. Patricia sitzt noch beim Frühstück und grinst, als ich meinen inneren Autoverkäufer hervorhole und die Show starte. Fast hätten die Herrschaften zugeschlagen, aber der männliche Part wollte wohl noch etwas warten und mich am Abend zurückrufen. Na gut, ist nicht mein Problem wenn das Auto dann weg ist, aber das ist sein koffeinhaltiges Heißgetränk. Die versammelten Backpacker murmeln zufriedenstellend als ich mich wieder setze. Es liegt ein gewisses, wir hams ja gleich gwusst, in der Luft, aber davon lass ich mir die Stimmung nicht verderben.

Kaum dreißig Minuten später steht eine junge Frau vor unserem Auto, aber zuerst wird sie von einem anderen Backpacker in einem weit teureren Auto in Anspruch genommen. Ich warte selbstsicher neben unserem silbernen Prachtstück und gebe mich entspannt. Als sie wenig später aus dem anderen Auto steigt beschließe ich gleich mal einen Gang zurück zu schalten. Sie hat wohl gerade genug Verkaufssprache gehört.
Wir beginnen also unser Gespräch mit den üblichen Floskeln und ich frage nach der Herkunft. I am from Austria lächelt sie mir entgegen, na donn kemma jo Deitsch redn sage ich und lehne mich erst mal zurück. Wenig später haben wir dann schon unser Geld am Konto, Petra hat ein gutes Auto und ich lächle mein bestes, ich habs euch gsagt Lächeln, als ich an den anderen Verkäufern vorbeigehe und ihnen noch, ich konnte es mir nicht verkneifen, viel Erfolg wünsche.

Wir gehen erst mal was essen und dann bringt uns Petra noch nach Hause. Ein feiner Zug, wir überlassen ihr noch den Rest unserer Campingausrüstung ausgenommen unserer Teekanne. Beim Abendessen ruft mich dann noch das italienische Pärchen an, es ist ein sehr kurzes Gespräch. Hätte auf mich hören sollen, der junge Mann.

Samstag, 1. Februar 2014

Woolshed Creek

Nach unserer Episode am Campingplatz machen wir uns auf um noch etwas wandern zu gehen. Wir haben noch jeder drei Hüttentickets und die wollen wir noch verbrauchen. Gleich am Rückweg von Lake Camp gibt es ein paar kleine Hügel und den einen oder anderen Berg mit einem Schutzhaus. Bei Woolshed Creek gab es einmal den Versuch eine vorgefundene Kohleader abzubauen, aber dies erwies sich als unergiebig. Die Mine wurde zuletzt in den 60ern betrieben und dann aber für immer geschlossen. Nun verbleiben noch Teile der alten Schienen und die eine oder andere rostige Maschine die sich langsam vom Gras überwachsen läßt.

Wir steigen durchaus steil auf und wandern dann gemütlich über eine grasige Ebene bevor wir durch eine Schlucht zu unserer Hütte kommen. Dort haben sich auch zwei Familien für diese Nacht einquartiert. Beide sind über den Weg gekommen den wir als unseren Rückweg auserkoren haben, wenig Steigung und keine Umwege.

Leider schläft auch ein 18 Monate altes Baby bei uns im Zimmer und das hält uns die halbe Nacht wach. Am nächsten Morgen machen wir uns daher müde auf den Rückweg der sich als sehr angenehm entpuppt. Vor dem Parkplatz baden wir noch im eiskalten Gebirgsbach und dann machen wir uns auf den Weg zu unserer letzten Station bevor wir nach Christchurch hineinfahren. Coes Ford und der dortige Campingplatz entpuppt sich als sehr angenehme Zwischenstation auf der wir es dann doch auch zwei Tage aushalten.

Freitag, 31. Januar 2014

Lake Camp und Rohan

Auf einer sehr langen und unangenehmen Schotterstraße nähern wir uns Lake Camp, welcher nicht zum Spaß so getauft wurde. Hier kann man an einem sehr ansehnlichen See, völlig ohne Kosten, sein Zelt oder seinen Campervan aufstellen und sichs gutgehen lassen. Gleich nebenan ist Lake Clearwater, dort kann man sich ebenfalls kostenfrei einen kleinen Urlaub gönnen. Im Gegensatz zu uns daheim sind die meisten Seen und Ufer hier in staatlicher Hand und daher kann das Ufer nicht einfach mit Häusern vollgebaut werden. Wir stellen unser Zelt auf und ich schaue noch kurz zum Eingang des Seengebiets um die Regeln zu lesen. Zu meiner großen Freude gibt es hier kein Feuerverbot und daher mache ich mich daran eine kleine Feuerstelle zu errichten.

Zwei Stunden später sitzen wir gemütlich beieinander, schauen über den See in die Berge und wärmen uns am Feuern. Diese Nacht wird zwar kalt, aber mit zwei zusammengezippten Schlafsäcken und einer Decke geht das schon.

Am nächsten Morgen schauen wir den Einheimischen bei ihrer Lieblingsbeschäftigung zu. Motorboot fahren und die Kinder hinterherziehen. Ringe, Banane, Wasserski und Board, alle Arten von Equipment sind hier versammelt und die Kiwis drehen ihre Runden auf dem See. Nicht gerade das Umweltfreundlichste Hobby, aber wenns Spaß macht.

Wir brechen auf um uns einen weiter Herr der Ringe Drehort anzusehen. Der Straße, die uns nach Lake Camp gebracht hat, weiter folgend, landen wir dreißig Minuten später in Edoras, der Heimat der Rohirrim. Hier gibt es einen schönen Felsblock der Mt. Sunday heißt und im Film die Siedlung der Reiter beherbergt hat. Ist sehr schön anzusehen und vom Parkplatz geht man gerade mal 20 Minuten bis man oben ist. Es sei denn man ist ein Superfan, dann hat man wahrscheinlich eine Tour gebucht und fährt mit einem Riesenjeep (passendes Kennzeichen Edora5) noch näher ran. Da die Nerds aber keine Kondition haben brauchen die trotzdem 20 Minuten bis sie oben sind. Dafür dürfen die dann aber auch mit dem Schwert von Aragorn oben herumpossieren und Fotos machen.

Wir haben den Felsen einige Zeit für uns alllein und genießen die Aussicht. Es ist schon schade, dass alle Häuser und sonstige Dinge immer wieder abgerissen worden sind. Es wäre sicher schön, wenn davon noch etwas stehen gelassen worden wäre. Aber gut, so ist halt die Natur eher unberührt. Wir machen uns auf den Rückweg zum See.

Der Wind der uns gestern noch egal war hat heute leider gedreht und wir verbringen noch eine Nacht an der selben Stelle bevor wir in ein kleines Wäldchen am anderen Ufer wechseln. Endlich kann ich noch eine Feuerstelle errichten und noch viel besser Kochen. So hab ich mir den Urlaub eigentlich vorgestellt. Wenn ich jetzt noch eine Steckdose im Schotter finden würde bräucht ich nur noch Wlan um es hier eine Woche auszuhalten.
Na gut, dann halt nicht.

Donnerstag, 30. Januar 2014

Dunedin und Oamaru

Nachdem wir nun einen richtig netten Campingplatz gefunden haben bleiben wir noch drei Tage in Dunedin. Wenn das Wetter noch ein bischen besser wäre, dann könnten wir hier richtig entspannen, aber wir sind leider noch immer im Regenwetter. Die drei Tage verbringen wir daher entweder in der schönen Bibliothek oder in verschiedenen Kaffeehäusern. Nach den drei Tagen juckt es uns aber schon gewaltig in den Füßen und wir brechen auf in Richtung Oamaru.

Die nächsten Tage soll das Wetter wieder etwas besser werden und daher beschließen wir noch auf zwei Gratiscampingplätzen zu bleiben und dann wieder etwas wandern zu gehen. Einer der Campingplätze war dann zwar wieder verregnet, aber schließlich kommt die Sonne wieder raus und bleibt uns einige Zeit treu.
Oamaru ist ein sehr schönes kleines Städtchen mit einer alten Straße voller netter kleiner Läden. Hier gibt es einen traumhaften Fudge und einen echten, sprich deutschen, Bäcker.
Das Brot von diesem Bäcker hat auch echtes Gewicht und ist nicht einfach nur Luft. Wir würden zwar gerne etwas Frisches kaufen, aber leider hat er heute geschloßen. Ganz in neuseeländischer Tradition hat er völliges Vertrauen in die Ehrlichkeit der Landsleute. Draußen vor der Geschäftstür gibt es ein Regal mit altem Brot zu reduzierten Preisen und einem Briefkasteneinwurf. Von einer Parkbank gegenüber beobachten wir, es funktioniert wunderbar.
Wir trinken noch einen guten Kaffee und beschließen ins Bad zu gehen.

Nachdem es hier keine öffentlichen Duschen gibt ist dies eine gute Gelgenheit um mal wieder so richtig sauber zu werden und dabei ein wenig im warmen Wasser zu weiken. Sauber und entspannt machen wir uns auf zu einem abgelegenen Campingplatz, nur leider werden wir sehr unangenehm von Sandfliegen überrascht. Hier bleiben wir nicht. Schnell springen wir ins Auto und dann gehts in Richtung Lake Camp bei Geraldine.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Dunedin und Umgebung

Eigentlich wollten wir auf halber Strecke zwischen den Caitlins und Dunedin noch auf einem Campingplatz im Wald verweilen aber der hat uns so garnicht gefallen. Daher machen wir uns nach einem Mittagessen wieder auf den Weg. Wir finden einige schöne Orte, entscheiden uns aber dann für einen sehr schönen Campingplatz gleich in der Nähe von Dunedin. Dort haben wir warme Duschen und eine ordentliche Küche. Zwei nicht zu unterschätzende Freuden beim Reisen.

Für unseren Aufenthalt in der Stadt haben wir beschloßen ein wenig mehr Urlaub zu machen. Nach unserer bisherigen Fahrt über die Südinsel, wird es Zeit ein wenig langsamer zu treten und ein paar Tage an einem Ort zu verbringen. Völlig bereit auch für Unterkunft und Verpflegung etwas mehr Geld auszugeben betreten wir die Stadt. Gleich beim Informationsbüro werden wir allerdings mit mehreren Möglichkeiten zur Gratisübernachtung konfrontiert. Na gut, wir sind nicht so, dann schlafen wir halt umsonst auf einem kleinen Platz, wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt, auf der Landzunge bei Dunedin. Hier verbringen wir dann auch drei Nächte im Auto und so langsam gewöhne ich mich auch daran mit weniger Platz auszukommen. Trotzdem ist der Schlaf nicht so erholsam.

Die Stadt selbst ist sehr schön und viele alte Gebäude schmücken die Innenstadt. Hier gibt es wieder die gewohnten Einkaufsstraßen und jede Menge Cafes in die man als Tourist einfallen kann. Ein wenig gönnen wir uns die Freude hier zu sitzen und aus den großen Fenstern auf die, leider verregneten, Straßen zu blicken. Das Wetter ist uns nicht hold, aber zumindest schüttet es nur einen Tag und davon das meiste in der Nacht.

Nachdem wir ein wenig die nahe Landzunge erkundet haben, wollen wir eigentlich noch in das Albatroßzentrum und das Lanarch Schloß gehen, aber das sparen wir uns dann eher bei Eintrittspreisen von 25 bis 40 Dollar. Sehen wir halt keine Albatroße herumsitzen und Schlößer gibts bei uns auch. Es ist zwar das einzige Schloß in Neuseeland, aber die sind hier richtig gut darin die Einzigartigkeit von fast allen Dingen herauszufinden und dann zu vermarkten.
Das Problem, Einzigartig heißt nicht immer gut.

Nach unseren drei Tagen im Auto campen wir dann wieder auf einem richtigen Platz der zwar etwas weiter außerhalb der Stadt ist, aber dafür ist er ebenfalls gratis. Die kleine Broschüre die wir von der Information bekommen haben ist wirklich hilfreich. Wir bekommen dann eine zweite in die Hand und auf dieser sind dann nurmehr kostenpflichtige Plätze eingezeichnet. Da haben wohl die Campingplatzbesitzer interveniert.

Montag, 27. Januar 2014

Von Queenstown zu den Caitlins

Wie schon angekündigt verbringen wir die nächsten drei Tage in Ruhe am See. Einer der Tage ist recht verregnet aber die anderen sind toll. Inmitten der grünen Hügel im See baden ist wirklich traumhaft und ab und an fahren wir nach Queenstown um dort einen Kaffee zu trinken oder spazieren zu gehen. Wir entspannen uns so gut es geht, ein Schlafsack ist halt kein Bett. Am letzten Tag sind wir dann noch einmal in der Stadt um ein wenig zu tanken. Die Preise sind schon besser geworden, trotzdem ist es nicht günstig.

Wir fahren in Richtung Invercargill um von dort aus weiter zu den Caitlins zu gelangen. Dort soll es bei einer Bucht Yellow Eyed Penguins und Hector Delphine geben. Invercargill ist nicht ganz unser Fall bis auf den Park, der wunderschön angelegt ist. Gerade blühen die Rosen und wir spazieren ein wenig. Es ist schon witzig hier immer wieder den Sommer zu spüren, obwohl man eigentlich den Winter im Gefühl hat.
Hundert Kilometer später sind wir bei Curio Bay angelangt und suchen uns schnell einen Zeltplatz, damit wir gleich wieder zum Pinguinstrand können.
Dort treffen wir auf ein altes Ehepaar, das als Freiwilligenarbeit die Pinguine beobachtet und die Touristen im Zaum hält. Eigentlich sitzt man hier einfach nur am Strand aber es gibt ein Absperrungsseil, welches die Menschen davon abhalten soll, nicht zu nahe an die Pinguine zu gehen. Typisch für Neuseeland ist, jeder hält sich dran, obwohl das Seil einfach nur am Boden liegt.

Wir warten ca. 3 Stunden, es ist schon fast dunkel geworden, da kommen zwei Pinguinpärchen aus den Fluten gewackelt. Kurz verweilen sie noch, dann hopsen und laufen sie in Richtung ihrer Nester.
Schon vorher haben wir Pinguine etwa fünfzig Meter entfernt gesehen aber diese haben ihr Nest ganz nah. Wir haben richtiges Glück und die Jungen kommen aus dem Unterholz, um sich von den Eltern füttern zu lassen. Kaum sechs Meter entfernt ist es ein tolles Naturschauspiel. Patricia ist ganz außer sich und fotografiert die ganze Zeit. Ein zwei Mal gelingt es mir ihr die Kamera zu entreissen und zwei Filme zu machen.
Fünf Minuten nach der Fütterung ist das Spektakel vorbei und die gesamte Familie verschwindet im Grün der Strandpflanzen. Wir sind glücklich dieses seltene Ereignis mit eigenen Augen gesehen zu haben und nehmen noch schnell ein kaltes Abendbrot.

Am nächsten Morgen wollen wir mit den Hector Delphinen schwimmen gehen aber nachdem das Meer hier sehr kalt ist, schaffen wir gerade mal fünfzehn Minuten im Wasser zu bleiben. Entfernt sehen wir zwar die Delphine aber sie trauen sich nicht zu uns. Wir nehmen eine sehr notwendige heiße Dusche und packen unsere Sachen. Es geht weiter in Richtung Dunedin.

Mittwoch, 8. Januar 2014

Über den Pass und Silvester

Das Wetter ist uns hold und wir können ein trockenes Zelt abbauen bevor wir uns auf den Weg nach Haast machen. Diese Ortschaft ist einfach die letzte Station bevor es über den Haast Pass ins Landesinnere geht. Wir bleiben garnicht lange, bei den Preisen vergeht einem der Appetit auf alles. Daher fahren wir auf den Haast Pass und suchen uns einen geeigneten Campingplatz in den Bergen. Hier werden wir Silvester verbringen.
Die Sandfliegenseuche ist hier nicht mehr so schlimm aber das passt auch mit den Erfahrungswerten zusammen, die wir gelesen haben. Ich kann also etwas beruhigter kochen und bereite unser Silvestermahl vor. Da wir hier nichts besseres zu tun haben als im Regen zu sitzen oder ins Zelt zu gehen, sind wir recht früh im Bett. Fast hätten wir Silvester verschlafen, aber Patricia wacht noch rechtzeitig zwanzig Minuten vor Mitternacht auf. Es ist eben doch von Vorteil, wenn man viel Tee trinkt.

Wir öffnen die gekaufte Flasche Sekt und stoßen gemütlich an. Draußen vor dem Zelt regnet es noch immer, daher stecken wir eine halbe Stunde später auch wieder den Kopf zwischen die Kissen und schlummern ein. So ein ruhiges Silvester hab ich glaub ich noch nie erlebt.

Am Morgen werden wir von weiterem Regen geweckt und daher verzichten wir auf ein ausgedehntes Frühstück. Es gibt Birnen und Äpfel während der Autofahrt. Die nächsten Kilometer sind recht spannend, wir wissen nicht ob wir noch genug Sprit im Tank haben. Trotzdem fahren wir bei Wanaka nur zum Puzzle Museum, der Sprit ist einfach sauteuer hier.

Das Geld geben wir lieber im Puzzle Museum aus, das ist es auch wert. Hier gibt es ein tolles Labyrinth, welches wir in gut einer Stunde lösen. Das ist gar keine so schlechte Zeit. Davor sind wir noch in die Illusionsräume gegangen und ich muss sagen, es hat mir gut gefallen. Gut angelegte 18 Dollar pro Person.
Wir fahren weiter in Richtung Queenstown und entdecken dabei, dass wir die größte Party der Südinsel verpasst haben. Gestern zu Silvester war hier die Hölle los. Tausende Autos stauen sich aus dem kleinen Städtchen und fahren in Richtung Norden. Da wir uns langsam Sorgen um unseren Benzinstand machen, parken wir etwas auserhalb der Stadt und sehen uns dann um.

Hier in Queenstown, es liegt an einem wunderschön milchigblauen See, ist alles machbar was das Actionherz begehrt. Shotover-Jet Bootsfahrt, Rafting, Bungee Jumping aber auch ruhigeres wie eine Fahrt mit einem Kohledampfer oder einfach nur sitzen am Pier. Leider ist das Wetter nicht ganz so toll, also bleiben wir eher drinnen.

Abends, die Autoflut hat ein wenig nachgelassen, gehts zu einem schön abgelegenen Campingplatz am Moke See und dort wollen wir die nächsten drei Tage verbringen. Es gibt sogar eine kleine Hütte wo man, vom schlimmsten Wetter geschützt, kochen kann. Das Zelt ist schnell aufgebaut und nach einem warmen Eintopf gehts ab in die Federn der Schlafsäcke.

Dienstag, 7. Januar 2014

Die Westküste

Nach unserem Erlebnis mit den Sandfliegen sind wir etwas vorsichtiger mit der Auswahl unserer Campingplätze geworden und versuchen weiter an die Küste zu kommen. Die Wetteraussichten für die nächsten paar Tage sind nicht gerade rosig und daher können wir auch gleich hier an der Küste entlangfahren. Da es hier generell mehr regnet als im Landesinneren, ist es egal.

Westport, eine der am kreativsten benannten Städte, auf gleicher Ebene wie Baden oder Kirchdorf, ist nicht sehr beeindruckend. Dazu muss ich allerdings sagen, dass wir nicht in die bekannten Sehenswürdigkeiten, wie etwa das Museum oder die Kohlenmine, gegangen sind. Wir schnappen uns daher unseren Reiseführer und fahren weiter in Richtung Greymouth.

Das Wetter ist weiterhin verregnet, aber dies hält uns jetzt auch nicht mehr ab die Landschaft zu bewundern. Das Meer ist sogar besonders schön. Grau umspülte Felsen, weiße Gischt und schöne Wellenberge treffen auf Schotterstrand und mit schwarzen Palmen bewachsenem Ufer. Einmal kämpfen wir uns durch die dichte Vegetation um direkt am Strand dem Spektakel zuzusehen.
Wir halten bei den bekannten Pancake Rocks und genehmigen uns dort einen sehr schönen, aber natürlich auch etwas höherpreisigen Campingplatz um 16 Dollar pro Person. Dafür gibts warme Duschen, eine tolle Küche und auch den Strom darf man benutzen. Ganz im Gegensatz zum Campingplatz in Nelson wo jedes einzelne Gerät das man ansteckt zu bezahlen war. Kein Scherz.

Gleich an diesem Abend gehen wir noch zu den Pancake Rocks und sehen uns an wie die Flut gewaltige Wassermassen durch die Schluchten wirft. Patricia macht einige Fotos von dem schönen Schauspiel. Hier können wir endlich mal mit unserer Kamera protzen. Während andere ihr kostbares Stück unter der Jacke vergraben oder in seltsame Schutzhüllen aus Plastikflaschen und Sackerl packen, steht Patricia kaltlächelnd in der Gischt und macht Fotos. Manche Touristen haben da nur mitleidige Blicke für uns, die ham aber halt auch keine Ahnung was wir für ein tolles Gerät haben.

Nach einer Stunde, kurz vor Einbruch der Nacht, gehen wir dann zum Campingplatz zurück, nehmen eine kleine Abendjause zu uns und dann gehts ab ins Bett. Am nächsten Morgen wollen wir noch einmal die Pancake Rocks besuchen, aber die See ist heute sehr ruhig und daher ist es nicht weiter toll. Wir fahren also weiter in Richtung Greymouth.
Dort angekommen tanken wir nur schnell auf und fahren zum Franz Josef Gletscher, der eine richtige Sensation sein soll. Die er aber, so viel kann ich sagen, nicht ist. Gut, man muss relativieren. Wir haben schon sehr tolle Gletscher in Norwegen gesehen und selbst haben wir ja auch welche daheim. Für den Wally Normalbürger aus Neuseeland oder Australien ist das hier sicher was anderes, der Gletscher kann nämlich sehr bequem erreicht werden. Das ist keine Überquerung, aber man kommt fast bis zum Fuß der Eismassen. Wir haben das auch erwandert, dauert gerade mal eine Stunde hin retour. Leider hats geregnet, bei Sonnenschein ist es sicher nicht so schlecht.

Da die Wassermassen auch weiterhin vom Himmel gestürzt sind, haben wir dann auch den Fox-Glacier ausgelassen, aber wie gesagt, mit voller Hose ist leicht stinken. Etwas weiter im Süden haben wir einen schönen Campingplatz am See gefunden und sind dort für die Nacht untergekommen.

Montag, 6. Januar 2014

Picton Nelson Westport

Nach einer sehr kurzen Nacht stehen wir früh auf und fahren in das sehr schöne Picton. Hier ist, ungewohnter Weise, nicht einfach nur eine Anlegestelle für eine große Fähre, sondern ein netter kleiner Urlaubsort mit Strandflair und vielen Geschäften. Wir widerstehen der Versuchung groß einkaufen zu gehen und sichern uns nur die muntere Weiterfahrt durch Konsumation eines koffeinhaltigen Heißgetränks. Das erste davon schütte ich im Park auf den Boden, das zweite kommt dann aber mit ins Auto.

Wir beschließen dem aufziehenden Regenwetter zu entkommen ohne dabei ordentlich nass zu werden und fahren weiter in Richtung Nelson. Am Weg bleiben wir bei einem sehr schönen großen Fluss, um genau zu sein bei der Pureora Bridge, stehen und hüpfen in die Fluten. Die tägliche Wäsche sozusagen. Trocken werden wir dann nicht von der Sonne, sondern vom guten alten Handtuch. Die Sandfliegen hier sind einfach zu zahlreich.

Dann gehts weiter nach Nelson und wir schauen uns auch hier um. Nelson ist wirklich sehr schön. Sicher eine tolle Stadt um hier Urlaub zu machen. Wir fahren ein wenig herum und dann beschließen wir, den einzigen Campingplatz in der Nähe zu suchen. Dort ist noch garnicht so viel los, aber hier wird trotzdem für jeden einzelnen Service extra verrechnet. Na gut, wir können auch sehr sparsam sein und beschließen hier keinen Cent mehr auszugeben als notwendig. Das heißt auch, dass wir am nächsten Morgen nur kalt duschen, das geht bis jetzt auf allen besuchten Campsites. Nach den kalten Flüßen der Nationalparks ist das hier quasi Warmduschen.

Wir fahren noch für zwei Stunden nach Nelson um in der Bibliothek ein wenig ins Internet zu können und dann geht es schon weiter mit der Reise. Nach ein paar Stunden Autofahrt sind wir am halben Weg nach Westport und beschließen auf einem kleinen Campingplatz zu halten. Wir nehmen noch das Gepäck einer schweizer Radfahrerin mit, die wir auf einem Rastplatz kennengelernt haben. Dankbar kommt sie dann schon vierzig Minuten später auf dem Campingplatz an. Ohne Gepäck radelt sichs bestimmt schneller.
Hier auf dem Platz wäre es sehr schön, wenn da nicht hunderte, und ich übertreibe nicht, hunderte Sandfliegen wären. Wir stellen das Zelt auf und dann versuche ich Essen zu machen ohne gestochen zu werden. Das sieht dann aus wie ein Tanz. Zwei Mal umrühren, etwas um das Zelt laufen. Würzen, um das Zelt laufen. Nachschaun wie das Essen ist, ums.. naja ihr wisst was ich meine.

Die Nacht ist dann auch sehr spannend, zwischen dem Innen und Außenzelt haben sich ganze Geschwader an Sandfliegen versammelt und schwirren städig gegen das Zelt. Es klingt wie leichter Nieselregen. Sehr beruhigend beim Einschlafen, vor allem, weil das Fliegengitter hält.

Sonntag, 5. Januar 2014

Die Überfahrt

Frisch ausgeschlafen machen wir uns auf den Weg nach Wellington. Heute ist Boxing Day und da gibt es vielleicht ein paar Angebote die uns interessieren. Die Geschäfte haben zwar offen, aber der Tag ist trotzdem ein Feiertag. Das heißt, dass wir jederzeit und überall Parken können. Wir nutzen die Gunst der Stunde und schaffen es gerade noch vor den Massen auf einen zentralen Parkplatz. Jetzt können wir beruhigt herumspazieren.

Endlich, nach einenhalb Monaten, schaffe ich es mir neue Zehensocken zu kaufen die nicht die Welt kosten. Ein verspätetes, aber notwendiges Weihnachtsgeschenk. Das mag vielleicht seltsam klingen, aber wenn fast alle Socken Löcher haben, dann ist es was ganz tolles wenn man neue har. Ja, so verschieben sich die Prioritäten, wenn man unterwegs ist.

Nachdem wir den Massen an Einkäufern sonst aus dem Weg gehen wollen, wir sind ja noch ein paar Tage da, gehen wir runter zum Hafen und, einer Eingebung folgend, spazieren wir zur Fährengesellschaft. Wir haben erst ein Ticket für den 30ten bekommen und vielleicht besteht ja die Chance, dass wir etwas früher auf die Südinsel übersetzen können. Normalerweise ist auf den Fähren schon viel los aber dieses Jahr ist besonders dicht gedrängt. Eine der Fähren hat nämlich den Propeller verloren und ist daher für 5 Monate ausgefallen. So eine Reparaturfahrt in die Werft nach Singapur dauert halt eine Weile.

Wir haben Glück


Bei der Fähre angekommen versuchen wir einen früheren Platz zu ergattern und wirklich, es gelingt uns schon heute Nacht auf die Südinsel überzusetzen. Der Platztausch hat uns eigentlich nur 35 Euro gekostet und das nehmen wir locker in Kauf. Wir wussten eh nicht mehr so recht, was wir hier noch 4 Nächte getan hätten. Ein wenig gehen wir noch in Wellington spazieren und dann geht es schon zur Fähre. Die Überfahrt ist sehr angenehm, wir sitzen bequem in einer Lounge und haben sogar Strom um all unsere hungrigen Geräte aufzuladen. Auch das Buffetangebot auf der Fähre ist nett und preislich fair, wir fahren sozusagen auf einer Faire. Tschuldigung, das musste sein.

Überhaupt ist mir hier überall sehr positiv aufgefallen, dass die Restaurants und Cafes keinen Unterschied machen, wenn sie an einer guten Stelle stehen. Man zahlt also nicht für den Standort, oder die Sehenswürdigkeiten. Ein Flat-White, a Müchkaffee, kostet einfach zwischen 3,80 und 4,50 egal wo. Somit hat man nie Stress, sollte man der Versuchung erliegen in ein Geschäft zu gehen.

Mitten in der Nacht, es ist ein Uhr Morgens, kommen wir auf der Südinsel an und steuern in Picton einen zehn Kilometer entfernten Campingplatz an. Schnell ist das Zelt aufgestellt und wir hüpfen in unsere Schlafsäcke. Vier Nächte mehr auf der Südinsel, gut gemacht.

Freitag, 3. Januar 2014

Wellington und Weihnachten

Wir kommen am dreiundzwanzigsten in Wellington an, wo mittlerweile einiges an Weihnachtshektik vorherrscht.  Wir haben da ja weit weniger Stess, also gehen wir erst mal auf einen Kaffee im Einkaufszentrum. Hier gibts auch ein großes Kino und wir beschließen uns den Hobbit anzusehen. Ja, bis jetzt haben wir es tatsächlich nicht geschafft in ein schönes Kino zu gehen. Hier ist es allerdings richtig groß und auch 3D und so weiter. Fast wären wir versucht gewesen in Cinema Deluxe zu gehen. Da kann man dann alles Essbare aus dem Einkaufszentrum in den Saal bestellen. Ein bischen zu teuer wäre uns das gekommen, deshalb haben wir es dann nicht genommen. Naja, man kann sich nicht alles leisten.

Der Film selbst hat uns jetzt nicht so sehr begeistert, aber wir sind schließlich in Neuseeland, da gibts schöne Dinge und Natur an jeder Ecke, da kann so ein Film garnicht mithalten. Nach der Vorstellung wollten wir eigentlich noch zu einem Campingplatz in der Nähe der Stadt fahren.
Am Weg ist uns dann aufgefallen, dass der Campingplatz in einem Park liegt, welcher um acht Uhr seine Pforten schließt. Na gut, macht nichts, wir haben dann ein wenig abseits vom Tor geparkt. So haben wir die Nacht auf den Vierundzwanzigsten im Auto verbracht. Weihnachten mal ganz anders.

Am Weihnachtstag selbst sind wir dann noch nach Wellington um uns ein wenig umzusehen und dann auf einen sehr schönen Platz am Fluß bei Upper Hutt, einer Vorstadt sozusagen, untergekommen. Hier gabs sogar elektrische Barbecues und wir haben das gleich so richtig ausgenutzt. Unser Weihnachtsessen sozusagen. Nachdem der Weihnachtsabend aber so richtig verregnet war, sind wir dann schon bald wieder ins Zelt gehuscht. Früh zu Bett, keine Packerl und keine Kekse. Der Sturm tobt draußen und schmeißt uns gewaltige Regenmassen aufs Zeltdach, doch es hält dicht.

Am Christtag ist dann das Wetter wie ausgewechselt. Der Wind läßt im Laufe der frühen Morgenstunden nach und dann kommt die Sonne hervor. Wir nehmen ein Lachsfrühstück zu uns und schlagen uns den Bauch so richtig voll. Dann spazieren wir in Richtung eines Herr der Ringe Drehortes, der gleich hier im Park ist. Etwas unspektakulär, aber die Gegend ist schön.
Schon am Rückweg fallen uns die Massen an Picknicker auf, die überall den Park unsicher machen und bei unserem Stellplatz ist dann schon richtig was los.
Wir sind ja so viele Menschen garnicht gewohnt, deswegen fahren wir dann ins Zentrum von Wellington wo der letzte Rest der Wolkendecke aufreisst. Es ist ein strahlend schöner Tag in einer fast menschenleeren Stadt. Viele Bewohner sind ja mittlerweile unterwegs in den Süden oder Norden und am Feiertag ist keiner hier. Einzig an den Stränden in der Stadt ist ein bischen mehr los, aber auch nicht großartig viel.
Wir spazieren auf den Mt. Victoria und genießen die Aussicht über den Hafen. So tolles Wetter haben wir nach dem gestrigen Sturm wirklich nicht erwartet. Also doch noch ein sonniges und warmes Weihnachten. Geht doch.

Als wir zu unserem Campingplatz zurückkehren sind mittlerweile fast alle Ausflügler verschwunden und wir haben Ruhe. Daher gibts gleich mal was zu essen und dann schaun wir uns noch die Sterne an.