Montag, 23. Dezember 2013

New Plymouth und Umgebung

Wir fahren nach New Plymouth und machen vorher einen Abstecher im Mt. Egmont Nationalpark. Dort erkundigen wir uns im Visitor-Center nach den lokalen Campingmöglichkeiten und zahlen unseren letzten Aufenthalt auf dem Reserviercampingplatz nach. Die anwesende DOC Frau ist sehr begeistert von unserer Ehrlichkeit und verrät uns einen guten Gratiscampingplatz in der Nähe.

Zehn Meter über den DOC Gebäude befindet sich ein kleines Hotel, das uns sehr stark an zu Hause erinnert. Es sieht innen aus wie eine Berghütte und auch die Zimmer sind alle schön mit Holzvertäfelungen und karierter Bettwäsche ausgestattet. Eine sehr zuvorkommende ältere Dame mixt uns eine heiße Schokolade und klärt uns auf, dass dieses Hotel von einem Tschechen gebaut und später von einem Schweizer übernommen worden ist. Das erklärt dann allerdings auch die Innenausstattung. Leisten wollen wir uns das Übernachten hier nicht, darum fahren wir auf den Gratiscampingplatz den uns die nette DOC Frau auf der Karte gezeigt hat.

Der Campingplatz ist sehr schön und wir beschließen gleich hier zu bleiben. Obwohl es nur eine Toilette und keine Dusche oder einen Fluß gibt, werden wir die nächsten drei Tage hier verbringen. Wir finden schon einen Weg uns zu säubern.

New Plymouth - Eröffnung des Lichterfests


Der nächste Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Dies macht sich besonders gut als wir die Hauptstraße nach New Plymouth hinunterfahren. Vor uns liegt die kleine Stadt und dahinter das glitzernde Meer. Die Hauptstraße scheint direkt bis in den Ozean zu gehen. Sicherheitshalber biegen wir aber noch ab und fahren zum Besucherzentrum. Dort läuft, gerade passend, eine Ausstellung zum Thema Surfen. Ganz angetan sind wir allerdings von der Gelegenheit ein paar Fotos ins Internet hochzuladen und endlich wieder ein paar administrative Tätigkeiten durchzuführen. Wir machen unser Budget für die nächsten Wochen und beschließen jetzt mal mehr auf Gratisplätzen zu Übernachten. Am Nachmittag gehen wir ein wenig spazieren und dann besuchen wir die Eröffnung des Lichterfests.

Das Lichterfest, es feiert sein 60stes Jubiläum, ist hier in New Plymouth im wunderschönen Stadtpark ausgerichtet. Die Veranstaltung hat gleich zu Beginn ein Gratiskonzert und wir setzen uns zu vielen anderen Leuten einfach auf den Rasen um die Bühne. Die Nacht ist klar und etwas frisch, aber wir haben zumindest unsere Pullover nicht vergessen. Rund um uns singen und tanzen die Kinder und auf der Bühne machen verschiedene lokale Gruppen ihre Vorführungen. Wir sehen Zumbatänzer, die Zweitplatzierten von der neuseeländischen Starmania-Ausgabe, eine Blaskapelle in britischem Rot, Schlagerstars, Kinderchor und singen Christmas Carols wie Jingle Bells und Rudolf the Red nosed Reindeer. Am Schluss gibts ein tolles Feuerwerk und dann fahren wir heim auf unseren Campingplatz.
Ein schöner Tag.

Schwarzer Sand und weiße Klippen


Früh morgens gibts erst ein Frühstück und dann machen wir uns auf den Weg zum Whitecliffs Walkway. Etwas nördlich von New Plymouth ist ein wunderschöner Strand, der bei Ebbe zum spazieren gehen einlädt. Gerade rechtzeitig, so etwa eine Stunde nachdem die Ebbe begonnen hat, machen wir uns auf den Weg. Unter unseren Füßen drücken wir das Wasser aus dem schwarzen Sand und wandern am Fuße der weißen Steilwände entlang bis wir zu einem Wasserfall kommen der direkt auf den Strand hinunterrauscht. Hier werden wir dann für die fehlende Dusche am Campingplatz entlohnt. Plumpsklos und Flußwäschen spülen wir einfach weg. Hinter mir die weiße Wand, über mir der Wasserfall, unter mir der schwarze Sand und vor mir das blaue Meer, ich fühle mich als würde ich in zehn Duschwerbungen auf einmal vorkommen.

Eigentlich wollen wir hier garnicht mehr weg, aber wir gehen den Weg weiter entlang. Als wir von dieser Seite genug haben fahren wir noch 15 Kilometer weiter in den Norden und spazieren dort den gleichen Strand in die andere Richtung. Hier stehen die berühmten three Sisters. Felsen von denen einer gleich nach Errichtung einer Hinweistafel umfiel. Der Sand ist hier wieder etwas heller, dafür gibt es vom Meer ausgespülte Höhlen, einen Elefantefelsen und kleine Grotten.
Bis kurz vor Eintreffen der Flut spazieren wir den Strandabschnitt entlang und ergötzen uns an immer neuen Felsenbildern die das Meer hier im laufe der Jahrtausende gemalt hat. Gerade rechtzeitig drehen wir um und sind beim Auto für eine kleine Rast.

New Plymouth das Lichterfest zweiter Teil


Etwas müde nehmen wir in New Plymouth unser Abendessen im Park ein. Wir kaufen uns noch eine heiße Schoko und warten dann auf den Einbruch der Nacht. Heute soll das Lichterfest beginnen. Wir werden nicht enttäuscht.

Über zwei Stunden wandeln wir durch farbig beleuchtete Parkwege und Waldhaine. Wir besuchen ein beleuchtetes Orchideenhaus und wandern über die Poets Bridge. Viele verschiedene Kunstinstallationen sind hier im Park entstanden. Alle spielen mit Licht oder Schwarzlicht und es sieht toll aus. Endlich ist Patricia bereit das fotografieren sein zu lassen und wir fahren auf unseren Campingplatz.

Leider ist diese Nacht nicht sehr entspannt. Ein paar lokale Jugendliche machen sich den Spaß uns durch Hupen und Schreien zu wecken. Immer wieder geht das so, bis wir unsere Sachen packen und auf dem höher gelegenen Carpark beim Besucherzentrum des Nationalparks Zuflucht suchen. Wir schlafen im Auto und es ist wieder mal etwas ungemütlich.
Dennoch sind die Eindrücke der letzten Tage so angenehm, dass auch eine schlechte Nachtruhe unsere Stimmung nicht zu trüben vermögen.
Wir fahren noch ein letztes Mal nach New Plymouth um unsere Vorräte aufzustocken.
Dann gehts weiter in Richtung Wellington.

Auf dem Weg nach Wellington

Ein Leuchtturm am Weg ist unser nächstes Ausflugsziel und wir kommen dort auch nach einer Fahrt von etwa einer Stunde an. Es ist sehr windig an der Küste, aber der Ausblick aufs Meer und auch ins Landesinnere ist toll.

Einer Eingebung folgend die ich letzte Nacht beim hin und herrutschen im beengten Innenraum des Autos hatte, versuche ich das Auto etwas anders zum Schlafen umzubauen. Siehe da, mit etwas basteln kann auch ich hier ganz ausgestreckt schlafen. Wir beschließen daher die Nacht am Rand des Ozeans mit Blick auf den Leuchtturm zu verbringen. Ein schnelles Nachtmahl und dann suchen wir die wärme des Innenraumes. Wir kuscheln uns in die Sitzpolsterung und ich strecke mich gemütlich aus. Wenig später bin ich auch schon eingeschlafen. Patricia hat vorher noch etliche Fotos vom Leuchtturm mit Vollmond und Berggipfel geschossen.

Der nächste Morgen ist sehr stürmisch, daher nehmen wir unser Frühstück erst gute 100 Kilometer weiter südlich ein. Wir fahren durch ein paar kleine Orte und kommen schließlich nach Palmerston North wo wir eine Information mit Duschgelegenheit finden. Hier gibts nämlich in fast jedem Ort eine sehr saubere öffentlich Dusche, die man für wenig Geld benutzen kann. So zahlen wir pro Person gerade mal 2 Dollar und können dann auch so ausgiebig duschen wie wir wollen.

Wir fahren etwas weiter und finden einen sehr schönen Gratiscampingplatz am Fluß. Leider ist die Toilette relativ schlecht gepflegt und daher überlegen wir morgen wieder zu fahren. Diese Nacht schlafen wir sehr gut und am nächsten Morgen gibts daher ein ausgiebiges Bad, also ca. 2 Minuten, im kalten Fluß. Egal, wir sind sauber und die Sonne lacht auf uns herab. Vorne am Anfang des Campingplatzes wird irgend etwas gebaut und Patricia ist der Meinung, dies kann nur eine neue Toilette sein. Siehe da, sie hat Recht. Drei Mäner vom DOC sind dabei eine neue Grube für die Anlage auszuheben und wollen dann auch eine nagelneue Toilette aufstellen. Wir beschließen trotzdem erst mal ins nahe Levin zu fahren.

In Levin angekommen finden wir das wohl best ausgebaute Community Center, dessen wir hier jemals habhaft geworden sind. Es ist eine wundervoll ruhige und bestens eingerichtete Bibliothek mit Infozentrale, jeder Menge Computer, gemütlichen Sofasesseln, Strom und wireless Internet. Dank dieses tollen Angebotes können wir all unsere angesammelten Fotos auf unseren Flickr Account hochladen und Ihr, geschätzte Leser, könnt jetzt wieder sehen wo wir überall waren.
Wir verbringen ca. 5 Stunden im Center bis Alles erledigt ist, aber das zahlt sich auch wirklch aus. Dann gehts noch einmal auf den schönen Campingplatz wo mittlerweile eine neue Toilette auf unsere Hintern wartet.

Am nächsten Tag machen wir zur Abwechslung mal garnichts und verbringen den Tag am Campingplatz mit Lesen und Herumliegen. Herrlich. Die Nacht wird ziemlich kalt, aber dafür sind wir ja gerüstet. Tags darauf sind wir wieder in Levin um noch einmal die Einrichtung dort zu benutzen und ein wenig einzukaufen. Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg zu einem sehr abgeschiedenen Campingplatz in der Nähe eines Herr der Ringe Drehortes. Hier wurde der äußere Teil des Auenlandes gedreht und wir sitzen inmitten von grünen Hügeln und dicht bewaldeten Schluchten, in denen ein schöner Fluß zum Baden einlädt.

Tags darauf ist es wunderschön und wir bleiben daher noch eine Nacht hier.  Lesen, Essen und Faulenzen heißt die Parole an diesem Tag. Mittlerweile ist Weihnachten ja schon ganz nah und wir fahren dann morgen am Dreiundzwanzigsten nach Wellington.

Sonntag, 22. Dezember 2013

Forgotten World Highway

Unsere letzte Wanderung hat uns ein bischen ausgelaugt und wir rasten zwei Stunden später an einem breiten Fluss auf einem tollen und leeren DOC Campingplatz. Hier hätte man nur vorreservieren können, aber da niemand hier ist beschließen wir das nachzuzahlen. Wir springen kurz in den Fluss um uns zu waschen und dann gibts kurz was zu essen bevor wir einfach einschlummern.

Am nächsten Morgen, wir sind gerade dabei unsere Mägen mit Reiseproviant zu füllen, sehen wir zwei Gruppen an Kajakfahrern die von diesem Platz zu einer dreitägigen Bootstour aufbrechen. Das klingt total spannend und wir überlegen, ob wir dies nicht mal auf der Südinsel versuchen sollten. Mal sehen.

Derweil geht es hier am Forgotten World Highway weiter nach New Plymouth. Wir haben nicht mehr so viel Benzin im Tank, aber wir schaffen es wahrscheinlich noch bis zum nächsten kleinen Ort. Leider nur, gibt es dort keine Tankstelle. Hmm, dann faren wir also weiter. Rund um uns entfaltet sich eine Landschaft die wirklich aus einer vergessenen Welt sein könnte. Schluchten mit Wildwassern und schwarzen Farnen säumen unsere Straße. Ganz dicht kommen wir an senkrechte Berghänge die von Moosen bewachsen unseren Weg begleiten. All dies und die Hälfte der Zeit starre ich wie hypnotisiert auf die Tankanzeige.
Der nächste Ort ist groß, dort können wir bestimmt tanken. Doch nein, auch hier nicht. Nurmehr 70 Kilometer bis nach Stratford, erklärt man uns. Na bravo, wir fahren also weiter.

Es wäre alles nicht so schlimm, wenn wir uns nicht ständig kurvige Straßen zu Hügelsatteln hinaufschrauben müßten. Zu guter Letzt kommen wir nach drei Berg und Talfahrten auf eine lange, relativ gerade Strecke und schaffen es bis nach Stratford. Puh, das war relativ knapp.
Wir füllen 43 Liter in unseren 45 Liter tank und gönnen dem braven Auto eine komplette Innenreinigung sowie zwei Liter Motoröl.
Prost.

Samstag, 21. Dezember 2013

Mount Doom

Nachdem wir unsere sehr entspannende Hütte verlassen haben, wollen wir wieder einmal wandern gehen. Noch ausständig ist der Berg der ganz prominent in Herr der Ringe vorkommt. Es ist der Mount Doom oder auch Ngauruhoe genannt.

Im Besucherzentrum erfahren wir noch, dass der Weg heute keine gute Idee ist, denn es soll später ganz fürchterlich regnen und schließlich soll auch Nebel aufziehen. Wir fahren in den Nationalpark und sehen eine Menge blauen Himmel mit wenigen Wolken. Nachdem wir schon so lange herumgesessen sind juckt es uns ordentlich in den Beinen und wir beschließen einfach drauf los zu marschieren.

Der Zustieg zum Berg erfolgt über eine sehr viel begangene Strecke, die zum Tongariro Crossing gehört. Das ist eine Wanderstrecke die hier fast alle machen wollen, einer von den Great Walks.
Die Great Walks heißen glaub ich so, weil die Landschaft so wunderschön ist. An der Anstrengung kann es nicht liegen, denn der Weg ist unglaublich gut hergerichtet. Man wandert über beplankte Strecken, geht Treppen rauf und runter und es gibt sogar Wc´s am Weg. Gut, letzteres ist garnicht so blöd bei der Menge an Leuten die hier umherstapft. Aber zurück zum Mount Doom.

Nach gut 80 Minuten sind wir beim Fuße des Berges angelangt. Der Aufstieg auf diesen Vulkan, letztmals in den siebzigern ausgebrochen, ist sehr anstrengend, da man teilweise über weite Geröllstrecken laufen muss. Das geht schon ordentlich in die Beine, wenn man bei jedem zweiten Schritt wegrutscht. In unserer Broschüre steht man benötigt zwischen 90 und 120 Minuten für den Weg nach oben. Ich lese sowas ja nicht als Vorgabe, sondern als Herausforderung. 60 Minuten später setze ich mich erschöpft am Gipfel in den Schatten eines großen Lavabrockens. Geschafft.

Wir belohnen uns mit einem Apfel und einer matschigen Birne und genießen die fabelhafte Aussicht. Als wahres Geschenk aber gibt es den Ausblick. Das Schlechtwetter scheint sich von unserer Anstrengung beeindruckt zu zeigen und hat sich vorübergehend verzogen. Ringsum sehen wir Geröll und Sandwüsten, grüne Seen und dicht bewaldete Hügel. Unter unseren Füßen knirscht das Lavagestein in drei kräftigen Farben Kaminrot, Schwarz und Ocker. Der Himmel ist blau und die Wolken strahlend weiß. Noch kurz verweilen wir, dann gehts an den Abstieg.

Ich verpacke die Kamera im Rucksack, schnappe mir den Wanderstecken als Ruder hinter mir und dann springen wir auf die Geröllhalde. Durchaus anstrengend holtern und poltern wir den Abhang hinunter und mehr als einmal lande ich auf meinem Hinterteil. Trotzdem macht es Spaß und fünfzehn Minuten später sind wir wieder am Fuße des Berges.
Bis zum Auto ist es noch mehr als eine Stunde, aber das Wetter bleibt uns auch weiterhin hold. Erst als wir uns zum Abschied noch einmal umwenden sehen wir die Spitze des Berges in dichte Wolken gehüllt. Da haben wir aber Glück gehabt.

Somit lassen wir den Tongariro Nationalpark hinter uns und fahren in Richtung New Plymouth.

Freitag, 20. Dezember 2013

Ausruhzeit

Nach unserer Autoepisode fahren wir garnicht mal so weit, bis wir beim nächsten Nationlpark sind. Hier in Puerora gibt es ein paar sehr schöne Wanderwege und auch einen tollen Mountainbike Track.
Der Timber Trail. Man fährt durch einen Wald der heutzutage nurmehr ganz vorsichtig aufgeforstet wird.
Die Tage des industriellen Holzbaus sind vorbei. Dafür gibts einen sehr abgeschiedenen Campingplatz. Bei strahlendem Sonnenschein bauen wir unsere kleine Behausung auf und dann gibts erst mal was Gutes zu Essen.
Nach der ganzen Aufregung ums Auto wird heute mal ganz früh die Schlafmütze über die Ohren gezogen und wir sind auch schon eingeschlafen bevor der erste Abendregen an unser Zeltdach klopft.
Wie es so Brauch ist hier, oder so glaube ich zumindest seit der letzten drei Tage, beginnt der Morgen mit einem leichten Nieselregen, der in ein etwas stärkeres Prasseln übergeht sobald ich versuche ein Frühstück zu machen. So ein Regenwetter kann richtig auf die Stimnung drücken.
Wir nehmen unseren zehn Uhr Tee also am Fahrer und Beifahrersitz ein und schauen betrübt aus dem Fenster. Am Nachmittag haben wir ein paar Stunden Regenpause und diese nutzen wir, da wir noch nicht genug vom Wasser haben, um uns mit der neuen 10$ Solardusche zu säubern. Das funktioniert eigentlich ganz gut, das Wasser in dem Plastiksack hat sogar mit mäßigem Sonnenschein eine angenehm warme Temperatur.

Auch der nächste Tag ist sehr verregnet und wir schlafen viel. Als ich in einer Regenpause zum Auto husche, um beruhigt einen Tee zu trinken springt mir das Touristenheftchen ins Auge, welches wir zur Region bekommen haben. Ich entdecke, dass es hier wohl auch kleine Cabins zu mieten gibt und wenn der Preis stimmt, dann sogar sehr günstig.

Frühmorgens packen wir zusammen, der Regen hat eine kleine Pause gemacht, vielleicht geht der ja auch mal Tee trinken, dann gehts zum nahen DOC Office. Hier erfahren wir, ja der Preis für die Cabin stimmt und wir buchen 3 Nächte für insgesamt 75$. Die kleinen Hütten sind sehr schlicht aber sauber eingerichtet und für den Preis ist es das beste Angebot das wir hier je hatten. Heiße Duschen, ordentliche WC´s gleich nebenan und in der Hütte eine Küche mit Kühlschrank Herd und Wasserkocher und auch ein kleiner Tisch mit Bank. Ja und sogar eine Heizung gibt es hier. Das ist natürlich bei dem Regenwetter ein richtig kleines Glück.

Überschwänglich fahren wir in einen nahen Ort einkaufen und sind ganz voll Freude ob des Eiskastens und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten. Jetzt sind wir zwar schon ganz gut darin in unserem kleinen Auto mit der Kühlbox auszukommen, aber so richtig aufgekocht haben wir schon lange nicht mehr. Gleich morgen gibts daher ein gutes Curry und wir verwöhnen uns auch mal mit Schokolade und Chips.

Zuletzt gefällt es uns sogar so gut, dass wir eine weitere Nacht bleiben, dann aber zieht es uns wieder weiter zur nächsten Etappe.

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Unser Auto beschwert sich


Ach ja, das hab ich vergessen zu erwähnen. Als wir von Hamilton aus zur Küste fahren wollen fliegt uns die Sicherung für die Anzeige im Auto. Da unsere Vorbesitzer so gewissenhaft waren, gibt es eine Reservesicherung und wir können gleich wieder weiterfahren. Ist auch viel besser als die Geschwindigkeit einfach so zu schätzen.

Bei Raglan gefällt es uns dann nicht so gut und wir fahren die Küste entlang weiter ein paar kleine Ortschaften ab. Irgendwann beschließen wir dann wieder in Richtung Landesinnere zu fahren und versuchen eine nette kleine Bucht für unser Auto zu finden. Vielleicht campen wir ja heute mal einfach so. Da nichts tolles dabei ist bleibt uns aber nichts anderes übrig als nach Waitomo zu fahren.

Zehn Kilometer vor Waitomo fällt uns die Anzeige im Auto erneut aus und wir schaffen es gerade noch bis nach Waitomo bis auch das Auto nicht mehr weiterfahren mag. Wie es der Zufall will schaffen wir es noch bis vor die Toruisteninformation von Waitomo. Wir parken genau vor dem Schild, das uns verbietet hier zu übernachten und schlafen dann im Auto. Das Glück ist uns hold und lenkt auch eine vorbeikommende Polizeistreife mit einem Raser ab. So verbringe ich die erste sehr schlaflose Nacht in den beengten Innenräumen unseres Gefährts. Patricia hat übrigens traumhaft geschlafen, aber das schieb ich auf die Körpergrößenunterschiede (Anm von P: ich schiebe das darauf, dass Patricia einfach nicht so zimperlich ist wie du).

Am nächsten Morgen beschließen wir den ansäßigen Automobilclub zu rufen, ich hab in Auckland damals eine Touristenkarte ausstellen lassen. So hab ich auch was vom ÖAMTC wenn ich nicht daheim bin. Zehn Minuten später kommt ein netter älterer Herr mit seinem Truck und einem Road Contractor Pickerl in der Scheibe. Er gibt uns Starthilfe und wir fahren Richtung Werkstatt. Leider schaffen wir es gerade mal vier Kilometer und dann bleiben wir wieder stecken. Langsam mache ich mir ernsthaft Sorgen um unseren fahrbaren Untersatz.

Wieder zwanzig Minuten später kommt ein Abschleppwagen und wir verbringen die nächsten 15 Minuten damit uns Witze am laufenden Band von dessen Fahrer anzuhören. Sehr gut gelaunt steigen wir dann bei der Werkstatt aus und warten auf den "Sparky" sprich Elektriker der unser Auto wieder richten soll.

Der junge Mann kommt dann auch wie versprochen und findet den Kurzschluß der uns so viele Probleme bereitet hat nachdem er fast die gesamte Elektronik des Autos überprüft hat. Das Kofferraumkabel das für die Lichter zuständig ist sieht aus als hätte es schon mehrere notdürftige Reperaturen hinter sich gebracht.

Unser Sparky leistet ganze Arbeit. Es wird gelötet und isoliert was das Zeug hält und jetzt sieht nicht nur alles aus wie Neu, es funktioniert auch einwandfrei. Fünfzig Euro später sind wir wieder unterwegs. Mir fällt ein Stein vom Herzen, garnicht mal so teuer.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Nach dem Wandern

Am nächsten Morgen beschließen wir mit unseren Kollegen wieder in Richtung Taupo zu fahren. Die Touristenfrau in Turangi hat uns von einem Thermalbad erzählt. Da hier das Wasser an jeder Ecke kochend aus der Erde schießen kann, ist dies auch keine Seltenheit.

Vierzig Minuten später sitzen wir dann schon im warmen bis heißen Wasser und entspannen unsere Muskeln. Ah, das tut wohl nach der ganzen Hatscherei. Beinahe ebenso schön wie die Thermalbäder sind nachher die heißen Duschen. Insgesamt also sind wir wieder völlig menschlich und können uns auch wieder riechen. Beim Wandern haben wir zwar jeden Tag eine kleine Katzenwäsche vollzogen, aber splitternackt im Nationalpark stehend wenn die Sonne schon langsam untergeht, ist halt keine Dusche.

Entspannt schaun wir uns dann noch eine weitere Imkerei an. Hier kann man noch viel mehr Honig um noch viel mehr Geld kaufen, aber wir sind ja schon bedient. Wir gehen in der Stadt Taupo spazieren, essen noch einmal mit unseren Kollegen und sagen dann auf Wiedersehen. Es war sehr schön die Zeit miteinander zu verbringen, aber wir müssen jetzt noch mal in den Norden und sie werden wohl in den Süden aufbrechen.

Wir packen unsere Sachen und fahren richtung Hamilton. Dort kommen wir heute nicht mehr hin, daher beschließen wir an einem Zeltplatz davor Rast zu machen. Das Wetter bleibt regnerisch und wir schlafen ausgiebig.

Am nächsten Morgen sind wir dann schon früh unterwegs nach Hamilton und kommen dort nach einer Stunde an. Auch hier schüttet es leider wie aus Schaffeln und daher suchen wir uns ein Hostel. Das hier ist bis jetzt das teuerste Hostel welches wir in Neuseeland je hatten, dafür ist es aber auch sehr sauber und angenehm.

Die nächsten beiden Tage verbringen wir mit Warten auf den bestellten ebook Reader für Patricia und auf den Brief den sie noch bekommen soll. Als wir Beides ergattert haben sind wir wieder unterwegs. Jetzt kann Patricia immer und überall lesen und ist noch viel glücklicher als sie es mit der Kamera jemals war. Da soll mir noch einer was über Männer und Elektronikartikel sagen.

Wir machen uns auf den Weg nach Raglan um uns die Westküste anzusehen.

Montag, 16. Dezember 2013

4 Tage durch den Tongariro Nationalpark

Der erste Tag

Wir stehen auf und entdecken die ersten blauen Streifen am Himmel. Erste Hoffnung auf eine ordentliche Wanderung keimen auf und Patricia packt das Zelt ein während ich die restlichen Dinge verkoche, die wir auf unsere Wanderung mitnehmen wollen. Schon bald sind wir unterwegs und stehen vor der Touristeninformation in Whakapapa.

Die gute Nachricht ist, es gibt schönes Wetter. Die schlechte, erst in zwei Tagen. Dennoch brechen wir an diesem Tag auf und versuchen uns an der ersten Ettape, von hier zur Hütte sind es nur drei Stunden. Die Wanderung beginnt auf einem schnurgeraden, sehr gepflegten Weg, der aber nach einer knappen Stunde in einen schwierigeren Pfad übergeht. Man merkt eindeutig die Regenfälle der letzten Tage. Wir stapfen durch allerlei Matsch und über die ersten sumpfigen Landschaften. Nach zwei Stunden setzt dann der erwartete Regen ein und wir hoffen auf ein baldiges Erscheinen der Hütte.

Die erste Flussquerung


Nach ungefähr drei Stunden kommen wir an einen Gebirgsfluss, der munter über die Steine schießt und überlegen uns, wie wir da wohl trockenen Fußes hinüber kommen. Die ersten zaghaften Versuche werden rasch durch den stärker einsetzenden Regen beschleunigt und irgendwann hüpfe ich dann mit mehr Glück als Verstand über die letzten Steine. Patricia beschließt die traditionelle Methode anzuwenden und zieht sich die Schuhe aus. Auf halbem Wege steht sie mehr als knietief im Wasser. Einige Minuten später sind wir wieder unterwegs und versuchen uns zu beeilen, was bei dem Gelände garnicht so einfach ist. Zum Glück erreichen wir die ersehnte Hütte schon wenig später und freuen uns dort ein Feuer zu entfachen um uns und das nasse Gewand zu trocknen.

Anfangs ganz alleine, stoßen doch bald zwei weitere Wanderer zu uns. Ein junges Paar aus Schwaben will die gleiche Route gehen wie wir. Nach der ersten Beschnupperung sind wir dann auch einig, mal den Weg bis zur nächsten Hütte gemeinsam anzugehen. Zu guter Letzt kommt auch noch die Hüttenwärterin um drei oder vier am Nachmittag und wir erfahren einiges über das Wetter der nächsten Tage.

Morgen soll es ganz fürchterlich stürmen und am Nachmittag auch schwere Regenfälle geben. Dann soll das Wetter allerdings aufklären und bestes Wanderklima aufziehen. Na gut, dann müssen wir also morgen den Wind in Kauf nehmen. Das heißt aber auch, wir müssen früh raus.

Der zweite Tag

Als Frühaufsteher wache ich pünktlich um halb sechs auf und beginne die Sachen zu packen. Das Wetter sieht einigermaßen fröhlich aus und es hat die ganze Nacht nicht geregnet. So werden Flussüberquerungen, davon soll es ja noch einige geben, etwas einfacher. Wir wandern guter Dinge los und lassen den jungen Leuten den Vortritt. Ganz neidig schielen wir auf die neuen Wanderschuhe die die Beiden haben. Meine Schuhe werden ja die Weltreise nicht überleben und auch die von Patricia haben einige Jahre auf dem Buckel. Der Weg den wir heute angehen, hat es wirklich in sich. Nach ungefähr einer Stunde beginnt der Wind langsam aufzufrischen und bringt ab und an einen kleinen Schauer mit sich. Das Gelände ist sehr matschig und teilweise steil. Wir queren etwa vier große und mehrere kleine Flüsse und nach drei Stunden beginnen die Schuhe langsam feucht zu werden.

Inmitten der wunderschönen neuseeländischen Landschaft stapfen wir mit gesenktem Kopf und versuchen nicht vom Wind davongeweht zu werden. Zu unserem Glück weht der Wind in unseren Rücken, dies hilft beim Aufstieg ungemein. Auf und ab gehts an den Ausläufern des großen Berges, dessen Namen mir gerade entfallen ist, entlang. Am höchsten Punkt unserer Reise erreicht der Wind dann die, zuvor von der Hüttenwartin erfahrenen, hundertzehn Stundenkilometer. Patricia bewegt sich kurzzeitig auf allen Vieren und später spazieren wir Hand in Hand über den Kamm des Ausläufers. Die Landschaft ist unwirklich grün und immer wieder sehen wir durch den vom Wind geteilten Nebel die umliegenden Täler. Mal verregnet, mal sonnenbeschienen. Kurze Stücke an Birkenwäldern gewähren uns Schutz vor dem brausenden Sturm als wir ins nächste sehr weitläufige Tal hinabsteigen. Insgesamt benötigen wir an diesem Tag die vollen sechs Stunden und sind wieder einmal froh die Hütte zu erreichen.

Auch Neuseeländer machen Fehler

Während wir ein gutes Süppchen am Herd stehen haben und draußen ein Sauwetter herrscht, kommen plötzlich vier neuseeländische Jugendliche bei der kleinen Hütte an. Sie sind viel zu spät aufgebrochen und daher voll in den Regen gekommen. Macht ja nichts denk ich mir, jetzt sind sie ja da. Dann erfahren wir, dass noch vier Leute fehlen, die viel weiter hinten waren. Na gut, dass ist dann doch was anderes. Etwa zwei Stunden später kommen noch mal 3. Die letzte, eine der Mütter aus der Partie, steht noch auf der anderen Seite des nahen Flusses. Wir erfahren, dass sie wohl die ersten beiden Querungsversuche nicht geschafft hat und immer davongespült wurde. Schnell machen wir uns also auf zu helfen.

Als wir beim Fluss ankommen ist auch klar warum. Mittlerweile hat der Starkregen so viel Wasser produziert, dass aus dem schon vorher stattlichen Fluß ein reißender Strom geworden ist. Ich schreie Anweisungen um die Dame an eine seichtere Stelle zu dirigieren und Lissi, die muntere Wanderschwäbin, nutzt die Gelegenheit um sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Sodann stüßrzt sie sich valkürenhaft in die Fluten um die Frau mit Hilfe eines Seiles über den schwierigsten Teil des Flußes zu bringen.

Überraschenderweise bedanken sich dann alle beteiligten Neuseeländer ungefähr vier mal bei mir, obwohl ich immer wieder darauf bestehe, dass doch die Lissi hier die ganze Arbeit getan hat. Womit wieder einmal bewiesen wäre, wer rumsteht und Anordungen gibt muss ein Held sein.

Der dritte Tag

Ganz öffentlich, die Menschen verstehen ja eh kein Deutsch, disskutieren wir am nächsten Tag recht früh aufzubrechen und zwei Hütten auf einmal zu machen. Wir werden daher fast 12 Stunden unterwegs sein, aber dafür sind wir wieder unter uns. Die Neuseeländer werden nur eine Etappe von fünf Stunden gehen.
Gesagt getan, wir sind also wirklich lange unterwegs. Dies ist auch der schwierigste Tag unserer gesamten Wanderung. Ich hab mir wohl beim Sturm das rechte Knie etwas verstaucht und das linke kommt mit dem Kompensieren auch nicht mehr so gut zurecht. Dafür ist das Wetter viel besser, es stürmt nicht mehr und der Regen ist auch vorbei.

Wir verlassen das Waldgebiet um den Berg nach etwa 6 Stunden und dann gehts durch Stein und Sandwüste weiter. Mittlerweile kann die Sonne auch schon kräftig scheinen und wir sind froh immer wieder Wasser bei Flüßen aufnehmen zu können. Nach 11 Stunden ist es dann geschafft und wir kommen erschöpft an der vorletzten Station unserer Reise an. Mittlerweile werden auch unsere Vorräte knapp, mein Rucksack allerdings immer leichter.

Nach den letzten drei Tagen kann nur eines helfen die Kraft für den morgigen Tag zu geben. Speck. Es brutzelt und zischt und dann wird mal ordentlich geschaufelt. Morgen gehts noch mal 11 Stunden weiter, da soll schon was in den Magen.

Vierter Tag

Irgendwie hab ich nicht so besonders geschlafen und daher beschließe ich, mir den Sonnenaufgang anzusehen. Um Vier Uhr Dreißig verlasse ich die Hütte mit der Kamera und versuche dann die nächste Stunde nicht einzufrieren. Es hat geschätzte minus drei bis fünf Grad und ich positioniere die Kamera an diversen Lavasteinen. Ich war schon lange nicht mehr so froh die ersten Sonnenstrahlen zu spüren.

Der letzte Tag unserer Wanderung ist der landschaftlich beste. Die Sonne lacht, wir durchqueren den letzten Streifen Steinwüste und dann gehts ein sandiges Flußbett entlang. Mittags rasten wir an einer schönen Hütte die reserviert hätte werden müssen. Ha, da gehen wir doch einfach weiter.

Der Weg ist sehr einfach und würden mir nicht beide Knie schmerzen wäre es fast ein Kinderspiel. Es geht, bis auf kleine Unterbrechungen, die Hochebene zwischen dem vorher umwanderten Berg und dem aus Herr der Ringe bekannten Mount Doom  hindurch. Schnurgerade und mit wenigen Steigungen. Dennoch sind wir sehr müde als wir um Vier Uhr Dreißig bei unserem Auto ankommen.

Wir holen noch unsere Wertsachen vom Depot des DOC (Department of Conservation) und fahren dann einkaufen und auf einen Gratiscampingplatz, wo wir den Abend mit unseren schwäbischen Wanderkollegen Lissi und Simon ausklingen lassen.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Von Taupo nach Tongariro und nach Napier


Gleich unterhalb des Sees an dem Taupo liegt, da befindet sich auch das kleine Örtchen Turangi von dem es nurmehr ein paar Kilometer nach Whakapapa ist. Whakapapa wiederum ist das Protal zum großen Tongariro Nationalpark indem es jede Menge Wanderrouten von einfach bis schwer gibt. Als wir dort ankommen ist das Wetter  nicht gerade umwerfend und daher finden wir schnell einen geeigneten Campingplatz um unser Zelt in einer Regenpause aufzustellen.

Der nächste Morgen ist wunderschön blau und ich mache mich auf den Wetterbericht der nächsten Tage zu organisieren. In Whakapapa muss ich allerdings feststellen, dass die Wetteraussichten für die nächsten paar Tage sehr viel Regen und wenig Sonne versprechen. Wir packen also unsere Sachen und versuchen unser Glück an der nahegelegenen, weil nur hundert Kilometer entfernt, Ostküste in Napier. Schon während der Fahrt wird uns klar, dies war eine gute Entscheidung. Der Himmel schüttet uns die gesamten Regenmassen entgegen, denen wir in den letzten Wochen entgangen sind.

Napier selbst ist ein hübsches kleines Städtchen mit Art Deco Charakter. Es nennt sich selbst die Art Deco Hauptstadt der Welt und von den Straßenschildern bis zu einem kleinen Museum hier und da wird auch hübsch darauf geachtet dieser Namensgebung alle Ehre zu tun.

Wir gehen ins National Aquarium, dem Haus des Meeres Neuseelands, wo wir sehr lehrreiche Stunden verbringen. Es ist gut gemacht und quillt geradezu über mit Informationen zu den Bewohnern der blauen Welt. Später sehen wir noch in einer Imkerei vorbei, probieren Honig und sehen den Bienen hinter einer Glaswand zu.

Da es noch immer kräftig regnet, nehmen wir uns ein Motel und entdecken wie schrecklich teuer und noch dazu ungemütlich diese doch sein können. Leider bleibt uns keine andere Wahl, alle Hostels in der Stadt waren schon voll. Man merkt, dass die Erntesaisson begonnen hat und die Helfer alle Zimmer belegen.
Am nächsten Morgen fahren wir noch ein wenig in der Gegend herum und machen uns dann wieder auf in den Tongariro Nationalpark um unser kleines Zelt aufzuschlagen.

Vielleicht ist uns das Wetter ja ab morgen hold.

Dienstag, 3. Dezember 2013

Auenland nach Rotorua

Nachdem wir den Vormittag in Hobbingen verbracht haben, machen wir uns auf eine der großen Actionmetropolen in Neuseeland zu besuchen. Rotorua. Dieses kleine Touristenstädtchen besticht auf viele Arten. Erstens ist es krankhaft schachbrettartig angelegt, zweitens ist dort fast alles machbar was unter Actionsportart verstanden wird und drittens riecht es unglaublich gut nach faulen Eier weil es eine Thermenregion ist. Wer könnte also dem Charme dieser Kleinstadt wiederstehen.

Wir natürlich, wir verbringen nämlich zwei Nächte an einem nahen See in wunderschön abgeschiedener Landschaft. Jeden Morgen eine Runde Schwimmen und am Abend von den Gelsen gefressen werden, so muss Urlaub sein. Nach unserer zweiten Nacht machen wir uns auf den Weg nach Taupo, wo noch viel mehr Action und viel weniger Schwefelgeruch sein soll. Wir nehmen noch einen jungen deutschen Backpacker mit, als gute Tat sozusagen.

Am Weg nach Taupo suchen und finden wir erfolgreich drei Möglichkeiten in schwefelig heißem Wasser zu baden und dies tun wir dann auch ausgiebig. Eine der Locations ist eine sehr geheime Angelegenheit, die wir auch mit niemandem teilen müssen und daher in aller Ruhe im warmen Wasser weiken können. Patricia war ja eher von unserem dritten Stop angetan, den Hot and Cold Pools. Dort fließt ein Thermalfluß mit einem normal temperierten zusammen und so kann man im Wasser immer zwischen beliebigen Wärmegraden wählen.

Zwischen all diesen Badeattraktionen sind wir noch bei den Mudpools vorbeigefahren und haben festgestellt: Schlamm der zu flatulenten Geräuschen durch die Gegend spritzt fasziniert auch nachdem man das siebte Lebensjahr passiert hat. Herrlich.

In Taupo angekommen finden wir dieses Mal Unterschlupf in einer Backpacker Lodge. Da es in Neuseeland durchaus üblich ist bei den Hostels auch eine kleine Wiese für Camper dabei zu haben, können wir dort für 12,50 übernachten und trotzdem alle Einrichtungen benutzen. Wer nach Taupo kommt, der kann getrost in der Rainbow Lodge absteigen, die Einrichtung ist sehr sauber, gut durchdacht und es ist einigermaßen ruhig. Wir genießen die heißen Duschen und tanken Energie, genauso wie unsere elektronischen Begleiter, die endlich wieder an die Steckdose dürfen.

Dienstag, 26. November 2013

Von Auckland nach Hobbingen

Nach unseren Abenteuern im Norden sind wir dann eine Nacht in Auckland geblieben, wo uns Gareth und Belcy, von denen wir unser Auto gekauft haben, ausgezeichnet bewirtet haben. Wir konnten auch eine Nacht im Gästezimmer verbringen, dort wo, nach Patricias Meinung, das weichste und sauberste Bett der gesamten Reise auf uns gewartet hat.

Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg die neue Kamera, welche wir vor unserer Abfahrt bestellt hatten, in Empfang zu nehmen und seither ist Patricia noch fröhlicher als zuvor, sofern das in Neuseeland überhaupt möglich ist. An dieser Stelle geht noch ein Dankeschön an die Reiseversicherung der Hanse Merkur, die den Verlustbetrag für die gestohlene Kamera nach gerade mal vier Wochen überwiesen hat. So fühlt man sich wirklich gut aufgehoben.

Nach einer Autofahrt von ca. zwei Stunden sind wir bei Matamata in Hobbingen angelangt. Der erste Eindruck den wir von dem Empfangscenter bekommen haben war nicht sehr spektakulär. Wir fahren wieder und nehmen uns vor erst am nächsten Tag nach Hobbingen zu spazieren. Eine Nacht auf einem Campingplatz mit Thermalbad und wir gehen frisch gestärkt in den neuen Tag. Dort treffen wir übrigens auch auf Niels, einen sehr freundlichen Arzt der sich strikt weigert mit uns Deutsch zu sprechen, zu viele Deutsche, wie er meint. Wir geben ihm recht und unterhalten uns diesen und den nächsten Tag dann nurmehr in Englisch.

Am nächsten Morgen fahren wir schnurstracks, will heißen mit einem kleinen Umweg, aber jeder kann sich mal irren, nach Hobbingen. Dort ist mittlerweile bestes Auenlandwetter. Die Sonne scheint und Schäfchenwolken wandern gemütlich über den blauen Himmel. Patricia ist fleißig am Fotografieren und ich schaue mir Alles ganz genau an. Mit unserer Guide-Tante gehts eine Stunde dreißig durch die gesamte Anlage. Der Preis ist mit 75$ zwar sehr satt, aber wenn man sieht wie viel Arbeit hier hineingesteckt wurde und auch für die Erhaltung draufgeht, dann ist das durchaus gerechtfertigt.

Am Ende der Tour gibts noch ein Getränk im Green Dragon und dann fahren wir weiter. Hobbingen war sehr schön, nur der Souvenirshop könnte eine neue Ausstattung vertragen. Wer sich also von der Aufmachung des Ticketverkaufs und des obligatorischen Cafes abgestoßen fühlt keine Sorge, Hobbingen ist viel schöner als dieser Ersteindruck vermitteln mag.


Der Norden und Kiwis

Nachdem ich ja schon voriges Mal festgestellt habe, dass Neuseeland so aussieht, als ob jemand Tirol einfach ins Meer geworfen hätte, werde ich mich hier mal ein wenig mit den anderen schönen Erlebnissen auseinandersetzen. Die Straßen hier sind wirklich angenehm zu befahren und gut hergerichtet also kann ich jedem nur empfehlen Neuseeland mit dem Auto zu bereisen.

Die Neuseeländer selbst sind auch ständig unterwegs, egal wie viel Geld sie haben. Wir sind hier auf Campingplätzen nahezu allen Variationen von Campern begegnet. Da gibt es Campervans die aussehen als wären sie aus dem vorigen Jahrhundert und man sucht Zahnräder und die Heizkammer und auf der anderen Seite sind da diese halben Spaceshuttles, die gut und gerne mehr kosten als ein Einfamilienhaus.

Am nördlichsten Zipfel von Neuseeland sind wir dann bei Cape Reinga gewesen. Ich denke, jeder der nach Neuseeland kommt wird dort hin fahren und das zu Recht. Dort trifft die tasmanische See auf den pazifischen Ozean und es sieht erstaunlich toll aus. Die beiden Gewässer sind farblich leicht zu unterscheiden und die Strömungen und Wellenformen die sich dort bilden sind einzigartig.
Als wir dort waren hatten wir perfektes Wetter. Sonnenschein und leichten Wind, also war es nicht zu heiß. Die Sonne kann hier nämlich ganz schön runterheizen. Es ist kein Vergleich zu unseren südlichen Ländern, man merkt wie die Haut Energie aufsaugt und es ist leicht einen Sonnenbrand zu bekommen.

Wunderschön war auch die gesamte Landschaft, die hier am Autofenster vorbeizieht. Da gibt es Sanddünen und Nadelwälder dicht an dicht. Alle dreißig Minuten wechselt das Landschaftsbild und erfreut das Auge mit Neuem.

Wir suchen Kiwis


Auf unserem ersten Kiwi Hotspot sind wir zwei Stunden durch die Gegend gehatscht, alles mit roter Taschenlampe versteht sich, aber natürlich vergebens. Dafür haben wir halt die Schrimps gehört die im Wasser geklackert haben. Klingt irgendwie witzig. Als wir vom Norden wieder Richtung Auckland fuhren, haben wir dann bei einem DOC Campingplatz Halt gemacht, der auch gut für Kiwisichtungen sein soll und sind dort auch prompt fündig geworden.

Gleich nach Einbruch der Nacht sind wir auf einen der Wanderwege zu den großen Kauribäumen spaziert und haben gelauscht. Der Kiwi selbst ist ja eine unbeholfene Vogelart und daher einfach ausfindig zu machen. Das Geräusch das er verursacht wenn er durch das Unterholz pflügt ist ein lautes Rascheln. Er scheint sich garnicht die Mühe zu machen leise zu sein. Dass diese Vogelart noch nicht ausgestorben ist, verdankt sie wohl der geschützten Umgebung, die hier auf der Insel über Jahrhunderte bestand. Ich glaube, auch altersschwache dreibeinige Hunde können hier noch locker einen Jagderfolg erzielen.

Der erste Kiwi den wir gesehen haben ist uns auch gleich auf einem Holzpfad begegnet. (Die Holzpfade hat man hier angelegt um nicht auf Kauriwurzeln zu steigen und die Bäume nicht zu gefährden. Ich denke mittlerweile, Neuseeland ist das umgekehrte Australien.) Nachdem wir den kleinen Kiwi entdeckten, hat er sich immer fünf Meter weiterbewegt und einen Blick über die Schulter geworfen. Ich glaube er war einfach zu faul um ganz weg zu laufen und wollte immer mal sehen ob es sich noch lohnt. Irgendwann ist er dann doch ins Unterholz geschlüpft, aber wir haben dann noch zwei andere Artgenossen bei der Nahrungssuche beobachtet.

Nach meinen Gesprächen mit anderen Touristen, sind wir an diesem Abend wirklich in den seltenen Genuß gleich mehrerer Kiwisichtungen gekommen. Es hat sich also doch ausgezahlt durch die Dunkelheit zu stolpern.

Dienstag, 19. November 2013

Wir entdecken den Norden über Auckland.


Eine kleine Information zu Beginn: Wir haben hier nicht so oft Internet, da wir uns auf Campingplätzen aufhalten. Daher kann es sein, dass ich ein, zwei oder sogar drei Posts auf einmal veröffentliche wenn wir wieder irgendwo Strom und Internet haben. Wenn ihr also glaubt etwas verpasst zu haben, dann einfach mal ein wenig runterscrollen, vielleicht findet sich dann wieder der rote Faden.

So, aber jetzt zum eigentlichen Thema. Mit unserem Auto, ich habe es R2D2 getauft, Patricia ist für DeeDee, (Tafel: ddr208) sind wir also auf der Straße in den Norden gefahren. Wir haben bei Whangarai, sprich Fangarei, ordentlich eingekauft und sind dann auf einen sehr malerischen Campingplatz gefahren.

Schon mal im Meer geschwommen während man den Kühen auf sattgrünen Wiesen beim Weiden zusehen kann? Nein, dann ab nach Neuseeland. Oder aus türkisblauem Wasser aufgetaucht und nebenan den Einheimischen beim Austernernten am gleichen Strand zugesehen? Geräuschkulisse aus Schafblöken und Meeresrauschen beim Abendessen, derweil das Auge sich an knallbunten Papageien erfreut.
No worries mate, es ist Neuseeland.

Überhaupt ist es schwer hier Beschreibungen abzugeben, ohne ständig in Superlative und Doppelnennungen zu verfallen.
Wir wandern kleine Strecken über traumhaft grüne Hügel mit schönen Baumalleen und rasten uns an gelben Stränden aus. Wir erkunden eine Höhle hinter einem Wasserfall und durchwaten kleine Flüße. Überall sind wir fast alleine und selten ist einer der Campingplätze mehr als zehn Prozent belegt. Was soll ich sagen, es ist ein wahrer Traum.

Aber das Beste, das wirklich Allerbeste ist, ihr kennt mich ja, das Essen. Oh Gott welch Gaumenfreude. Wir kochen alles selbst. Frisches Gemüse und Obst aus dem Supermarkt oder von Marktständen. Zu neunzig Prozent direkt aus Neuseeland selbst, der Rest kommt aus Australien. Jeden Morgen Obstsalat mit Äpfeln, Birnen, Zitronen und goldenen Kiwis. Frischer Melanzani und Brokoli zu allerbestem Rindfleisch oder Lamm zu sehr erschwinglichen Preisen. Unsere ersten Rindsfilets die wir einfach in Butter am Campingkocher gegrillt haben kamen annähernd an die Freuden aus Argentinien heran. Olivenöl, Butter, Käse, Milch, alles von herausragender Qualität und durchaus um dreissig bis fünfzig Prozent billiger als in Österreich. Natürlich muss man wissen, wo man kauft oder sich mit den lokalen Angeboten zufriedengeben, davon aber gibt es genug. Es ist herrlich.

Wir verzichten auch auf die eine oder andere Annehmlichkeit, selten haben wir heiße Duschen oder etwas anderes als Plumpsklos, aber die Campingplätze sind alle von sehr guter Qualität und sehr günstig. Wir übernachten von umsonst bis 6 € pro Person. Keine Stellplatzgebühr, keine Zeltgebühr, nur ab und zu 1,20 € mehr für die Müllentsorgung, aber das ist wohl durchaus angebracht.

So, ich habe mich erfolgreich wieder hungrig geschrieben, ich werde noch ein paar Lammwürstel auf den Griller legen und mich dann mit einem guten Tee zum Meer setzen. Die Sonne geht auch bald unter und dann ist Schlafenszeit. Gute Nacht.

Neuseeland

SO, hat ein bischen gedauert, aber da sind wir wieder. Wir waren nämlich sehr beschäftigt. Sehr sehr beschäftigt. Vor gut 10 Tagen sind wir hier in Neuseeland angekommen und sind seither unterwegs. Endlich können wir campen so oft wir wollen. Aber ich greife vor.

Zu aller erst, sind wir hier am Flughafen recht früh angekommen. Es war ungefähr fünf Uhr morgens und es hat etwas gedauert bis wir durch den Sicherheitscheck durchwaren. Wir haben nämlich verschwitzt, dass man hier auch ein Ausreisedatum bzw. einen Flug braucht.
Aber gut, soll passieren. Die netten Menschen vom Flughafen haben uns dann in ein Büro gesteckt wo wir den Weiterflug nach Australien auf einem echten Computer buchen konnten. Sehr angenehm. Dann haben wir unsere ganzen Campingsachen die mal draußen waren, also Zelt und Schuhe usw. durch die Desinfektion geschickt. Man bekommt da so ein kleines Markerl und damit kriegt man dann draußen in der Flughafenhalle seine frisch gereinigten Sachen zurück. Hat auch nicht lange gedauert, es war in etwa einer halben Stunde erledigt.

Gleich zu Anfang ist uns dann die unglaubliche Freundlichkeit der Neuseeländer aufgefallen. Alle sind sehr entspannt, erklären die Sachen gerne zwei Mal und immer wird einfach gelächelt. No worries mate, dies hört man hier sehr oft. Vom Flughafenbuscauffeur bis zum einfachen Mensch auf der Straße, hier fühlt man sich wirklich gut aufgehoben.

Die erste Nacht haben wir in Auckland im Zentrum verbracht und sind dann für drei Nächte zu einem Couchsurfinghost gezogen. John hat eine Kung Fu Schule und wir sind im oberen Stockwerk untergekommen. Ein sehr gemütlicher Mensch, der gut und gerne fünf Couchsurfer auf einmal da hat. Was macht man so in seiner Freizeit als Kung Fu Trainer, na man wirft mit Messern. So haben wir dann auch einen Nachmittag versucht diverse Messer und am Schluss auch Essstäbchen durch Holz und Karton zu schießen. Was sich dabei die Nachbarn denken?
Keine Ahnung, aber es wird schon passen,  no worries mate.

Das Auto

Am Sonntag gibt es in Auckland immer eine Automesse und dort sind wir dann hingepilgert um uns einen fahrbaren Untersetz abzuholen. Ein guter Plan, nur leider hat das dann zuerst garnicht klappen wollen. Irgendwie verkaufen hier alle Autos für Neffen, Tanten und Töchter. Ja klar. Gut, es waren also alles Autohändler, aber was soll man schon erwarten. Nach drei Stunden hatten wir dann noch immer nicht das Gewünschte gefunden. Wir wollten Budget, Gemütlichkeit und Fahrtüchtigkeit unter einen Hut bringen. Garnicht so leicht. Wir wollten noch eine Runde drehen und uns dann warscheinlich für einen Van entscheiden, da sahen wir ein Pärchen vor ihrem Nissan stehen.
Der Preis von 1900 NZD (ca. 1100 €) hat uns nicht wirklich abgeschreckt, also haben wir uns das Auto dann auch angesehen. Ichs machs kurz, wir haben es genommen. Das Interieur sieht aus wie neu, der Servicestand stimmt, neue Reifen sind drauf, der Motor ist in Ordnung und auch der Mechaniker den wir vor Ort bezahlt haben war sehr überrascht. Einzig der Kilometerstand ist mit 270.000 etwas happig, aber das sollte kein Problem darstellen.
Im Endeffekt haben wir dann 1800 bezahlt und sind dann noch mit dem,übrigens sehr netten, Pärchen essen gegangen. Ach ja, das Auto hat auch ein nigelnagelneues Pickerl bis April, also können wir es wahrscheinlich ohne Probleme am Schluß wieder verkaufen. Zufrieden mit unserem Glück haben wir dann am nächsten Morgen eine Versicherung für Schäden an Dritten abgeschlossen, das ist hier nicht Pflicht, aber sicher ist sicher und es war auch nicht so teuer, gerade mal 140NZD für alle drei Monate.

Seither fahren wir mit unserem Nissan durch die Gegend und erkunden die Insel. No worries mate!

Mittwoch, 6. November 2013

Santiago de Chile

Um unseren Schlafplatz in Santiago müssen wir uns keine Gedanken mehr machen, denn Rene der Arzt hat uns in Valparaiso einfach seinen Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt und uns beschrieben wie wir zu ihm kommen. Er selbst kann dann nicht anwesend sein, er hat Nachtdienst. Das nenn ich Gastfreundschaft und natürlich Vertrauen.

Wir freuen uns einmal nicht suchen zu müssen und sind ganz begeistert von der kleinen schönen Wohnung. Wir spazieren in Santiago und beschließen heute noch ein letztes Mal die lokale Straßenküche zu probieren. Mit Empanadas und diversen anderen Leckereien ausgestattet sehen wir uns ein wenig um. Viel Zeit bleibt nicht, nur mehr der morgige Tag und dann sind wir schon unterwegs. Abends ist es relativ laut, da eine Autoalarmanlage zu sensibel eingestellt ist und wir natürlich mitten in Santiago sind. Dennoch kann ich irgendwann einschlafen und werde am nächsten Morgen auch wieder von besagter Alarmanlage geweckt. Wie schön doch so eine Großstadt sein kann.

Wir spazieren noch mehr und kochen Abends für Rene. Dann treffen wir andere Couchsurfer in einem netten kleinen Lokal und essen noch einmal Chorianna, das ist die lokale Grillplatte. Spät gehts ins Bett und am nächsten Morgen gehts trotzdem früh raus, da wir noch einmal Wäsche waschen und alles ordentlich für den Flug nach Neuseeland packen müssen. Nachmittags kochen wir noch einmal für Rene, der uns dann zum Flughafenbus bringt. Wir sind alle sehr traurig, aber wir hoffen ihn wiederzusehen wenn wir wieder daheim sind. Vielleicht schafft er es ja auch ins AKH und wenn nicht, dann besuchen wir ihn in Costa Rica.

Am Flughafen ist es sehr angenehm und ich werde jetzt aufhören denn das Boarding beginnt gleich. Der nächste Eintrag erfolgt dann aus Auckland. Auf Wiedersehen Lateinamerika, du warst laut, bunt, und sehr gastfreundlich.
Bis zum nächsten Mal!

Cauquenes nach Valparaiso

Wir sind also auf der Straße, es ist neun Uhr Morgens und wir wollen nach Valparaiso um dort ein wenig den Strand und die Sonne zu genießen. Es ist unsere letzte Woche in Lateinamerika, da gönnen wir uns mal was. Wie es der Zufall will werden wir vom Diakon aus Cauquenes mitgenommen. Über eine Stunde sind wir unterwegs und letztenlich endet die Autofahrt mit einer Einladung zum Essen. Freudig nehmen wir an und werden die nächsten drei Stunden von einem Familienmitglied zum nächsten gebracht und Überall vorgestellt. Dann sehen wir eine wunderschöne Kirche die gerade innen hergerichtet wird. Vor drei Jahren wurde die alte Kirche von dem großen Erdbeben in Chile zerstört und die neue ist wirklich sehr ansehnlich. Wir essen dann beim Diakon zu Mittag, plaudern ein wenig und können uns auch noch duschen gehen. Julio ist die Freundlichkeit in Person und bringt uns anschließend noch zum Busbahnhof. Nach unserem Erlebnis die vergangene Nacht war er ein wahres Geschenk für uns.

Von Cauquenes geht es also nach Santiago und von dort aus weiter nach Valparaiso. Auch hier kommen wir wieder sehr spät des Nächtens an und nehmen ein Taxi zu einem zufällig ausgewählten Hostal. Diese Entscheidung sollen wir nicht bereuen. Das Luna Sonrisa ist hier mit Abstand das beste Hostal, das wir seit Reisebeginn gesehen haben. Es ist leise, sehr sauber und die Betten sind wirklich gut. Zwei Nächte im Doppelzimmer und fünf im Dorm geben uns viel Zeit Valparaiso, Vinja del Mar und jede Menge neue Leute kennen zu lernen.

Im untersten Stock  ist der Frühstückstisch mit einem reichlich guten Frühstück und einer gut eingerichteten Küche. Nachdem man hier so lange essen kann wie es einen gelüstet, lernt man jede Menge Menschen kennen. So verbringe ich manchmal drei Stunden mit Kaffee, Orangenmarmelade, Brot, Fruchtsalat und plaudere mit den Reisenden.

Da wären zum Beispiel die beiden Mädels aus Hongkong, die eine mit serbischen, die andere mit libanesischen Wurzeln die gerade in Lateinamerika in zwei unterschiedlichen Städten arbeiten, aber gemeinsam in HK aufgewachsen sind. James der pensionierte US Amerikaner der all sein Zeug verkauft hat und mit einem Koffer zehn Jahre um die Welt reist. Angela aus Holland die die eine oder andere Geschichte zum Besten gegeben hat und zu guter letzt Rene der die letzten 10 Wochen in Santiago fertig studiert, um dann seine Spezialisierung als Endokrinologe in Deutschland oder Österreich zu absolvieren.

Valparaiso selbst is eine bunte und sehr zwiegespaltene Stadt. Die höchste Arbeitslosenrate von ganz Chile, Weltkulturerbe und Heimat vieler Künstler. Die gesamte Geschichte war sehr durchwachsen. Zuerst der wichtigste Handelshafen, hat die Stadt nach Eröffnung des Panama Kanals einen Tiefschlag nach dem anderen erlebt. Doch die Kultur und die Kunst sind hier lebendiger als je zuvor. Graffitis zieren fast alle Gebäude und die Künstler werden hier so respektiert, dass niemand, auch kein Schmierfink, bereits entstandene Werke übermalt oder gar verunstaltet.

Vinja del Mar ist der nahe gelegene Badeort für die Reichen, aber bequem per Bus oder Bahn zu erreichen. Wir  legen uns schon mal in die Sonne und ich stelle beim Abkühlen fest, dies ist nicht das Mittelmehr, die Temperaturen sind hier weit kürzer.

Bei einer Stadttour lernen wir noch ein sehr nettes Paar aus Manchester kennen und essen gemeinsam auf der Terrasse ihres Hostals Grillhendl. So lässt sichs reisen. Nach einer Woche machen wir uns auf den Weg nach Santiago.

Die Erdbeerfelder des Grauens

Patricia und ich fahren mit drei Mal umsteigen zu unserer nächsten Woofing Destination. Eigentlich sollen wir dort auf einer Erdbeerfarm arbeiten, aber dann kommt Alles ganz anders.

Es beginnt, wie so viele Geschichten, mitten in der Nacht. Wir steigen aus dem Bus in Cauquenes und nehmen ein Taxi das uns eine Stunde weiter nach Curanipe bringt. Als wir dort aussteigen ist es schon 23 Uhr und die Straßen sind völlig verlassen. Unser Host sollte uns eigentlich abholen, aber er ist offensichtlich noch nicht da. Vor einem zugesperrten Hotel warten wir die nächste halbe Stunde während wir versuchen einem Betrunkenen Chileno mit drei Hunden klarzumachen, dass wir nicht zu seiner Kollegin ins Hostal wollen. Endlich kommt unser Host mit einem Jeep angefahren und wir werden weitere 40 Minuten ins Nichts chauffiert.

Wir  biegen von der Straße auf einen Waldweg in Richtung des Ozeans und befinden uns wenig später unter sternenklarem Himmel am Rande einer Klippe. Hier sehen wir uns die Sterne an und langsam macht sich ein unangenehmes Gefühl breit. Unser Host scheint hier völlig alleine zu leben und in dem Haus das er selbst gebaut hat ist niemand. Wir dachten eigentlich, dass wir mit der Familie wohnen die die Erdbeerfarm hat.

Als wir das Haus betreten ist es draußen schon sehr stürmisch geworden und der Wind trägt mit der nahen Brandung zu unserem Unbehagen bei. Aber es kommt noch viel besser. Während des sehr späten Abendessens erklärt uns unser Host, dass es die Erdbeerfarm garnicht gibt. Es ist alles eine Lüge meint er lächelnd. In mir schrillen die Alarmglocken und ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, aber Patricia sitzt kerzengerade wie unter Strom neben mir. Auf die Frage nach der Arbeit die wir dann machen sollen, meint unser Host. Naja, da gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Schlechte wollte er uns nicht erzählen, aber die Gute war, dass er einfach gerne Leute hier hat weil er selbst so gerne reist und daher gerne mal etwas von der Gastfreundschaft zurück geben will die er so oft erlebt hat. Da es schon ziemlich spät ist gehen wir dann doch irgendwann schlafen. Nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht beschließen Patricia und ich, dass es uns hier etwas zu seltsam ist. Das flaue Gefühl werden wir einfach nicht los und wir packen gleich und warten bis unser Host aufwacht. Wir erklären ihm, dass wir  uns nicht ganz wohl fühlen und jetzt, am Morgen wenn es hell ist, scheint Alles viel angenehmer. Dennoch bleiben wir bei unserem Entschluss und sind wenig später wieder auf der Straße. Letztendlich sind wir froh wieder ein wenig mehr Zeit alleine zu haben.

Das letzte süße Abendmahl

In der letzten Woche in Pucon taut unser Host Lance dann so richtig auf und wir essen öfter gemeinsam. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass wir derzeit keine Küche für uns gemeinsam haben weil die gerade umgebaut  wird. Eigentlich hätte das ja schon vor langer Zeit passieren sollen, aber der Mann der das tun sollte hat in guter lateinamerikanischer Manier einfach zwei Wochen später vorbeigeschaut. Er ist zwar US Amerikaner, aber die Zeit hier hat wohl schon sehr stark abgefärbt. Als er dann endlich die Küche umbaut, also das Dach hebt und eine Tür einbaut ist es dann schon zu spät um noch ordentlich Nutzen daraus zu ziehen. Dennoch verkleiden wir die Wände noch mit Holzplatten und stellen alle Geräte wieder an ihren angestammten Platz. Wir hätten die Sachen zwar etwas anders angeordnet, aber Lance will, dass Alles so aussieht wie Tracy sich das gewünscht hat. Ein erfahrener Ehemann also.

Zum Schluss werden wir noch von Lance auf ein Essen in der Stadt eingeladen und dann verbringen wir eine Nacht in einem Hostel in der Stadt. Das haben wir auch bezahlt bekommen, da die Farmbesitzer auch Teilhaber sind. Der schwerste Part des Abschiedes waren aber die Hunde. Sam, der Hirtenhund hat schon den ganzen Tag mitbekommen, dass wir wieder fahren weil wir gepackt haben. Das hat ihm garnicht gefallen. Als wir dann ins Auto eingestiegen sind, da ist er nurmehr sehr ruhig da gestanden und hat traurig geschaut. Auch Streicheln hat er sich nicht mehr lassen. Wir werden ihn sehr vermissen.

Zum Abschluss genehmigen wir uns noch ein letztes süßes Abendmahl in der Konditorei unserer Wahl. An diesem Tag sind wir aber schon klüger und nehmen uns nur eine Torte und einen Eisbecher. So schläft sichs gleich viel leichter. Am nächsten Tag nehmen wir auch im Hostel ein traditionelles Bettfrühstück ein. Kathi kommt zu uns aufs Zimmer und wir habern die letzten Reste unseres Proviantes auf. Wenig später sind Patricia und ich dann schon im Bus nach Cauquenes.

Kathi sehen wir vielleicht in Neuseeland wieder oder allerspätestens wenn wir zurück in Österreich sind.

Freitag, 1. November 2013

Auf der Farm Woche zwei und drei.

Am Montag hat uns, zu unserer Aller Trauer, Tracy dann verlassen. Sie ist in die vereinigten Staaten zurückgeflogen. Endlich konnten wir  ein wenig entspannen. Das Wetter war noch immer recht frostig, deswegen haben wir zu dritt in der recht kleinen Hütte geschlafen, die sonst Kati alleine gehört hätte. Die Mädels haben sich das Bett geteilt und ich hab brav beim Fußende am Boden geschlafen. So weit hat uns die Emanzipation schon gebracht.

Da ich schon bei der Umstandsbeschreibung bin, kann ich auch gleich die anderen Mitbewohner der Farm erwähnen. Es gibt insgesamt vier Hunde und zwei Katzen sowie verschiedene andere Hunde die von den umliegenden Farmen immer wieder einen Sprung bei uns vorbeischaun, denn eine der hier ansässigen Hündinen ist gerade läufig. Das kann mitunter auch ganz lästig werden, aber ich bin nicht so viel mit den Hunden unterwegs. Patricia und Kati fühlen sich sehr wohl als Futter und Auslaufspender. Das dadurch entstehende Rudelband kann man recht schön beobachten. Nach zwei Wochen zieht es Sam, der Hütehund mit dem Schlabberohr, vor, selbst im strömenden Regen, beim Eingang zu unserer kleinen Hütte zu schlafen, anstatt sich im Haupthaus vor den Kamin zu legen.

Was soll man aber auch anders erwarten. Die Besitzer sind mit den Hunden wahrscheinlich zehn Minuten pro Tag unterwegs, ansonsten haben sie ja keine Zeit sich mitten in der wunderschönen Bergregion von Pucon aufs Laufband zu stellen, welches recht prominent im Wohnzimmer steht. Die Leute soll noch einer verstehen. Dennoch  muss man aber sagen, dass sie immer wieder ein Herz für Tiere beweisen. Sie bringen auch angeschlagene Straßenhunde zur Tierklinik und kommen dafür auf. Dies ist eine Seltenheit hier und man sieht eindeutig, dass die zwei Farmbesitzer aus den USA kommen. Die wenigsten Chilenos kümmern sich um ihre Tiere. Hunde werden hier notorisch hungrig gehalten um sie besser als Wachhunde verwenden zu können. Anscheinend ist hier noch kein  Einbrecher auf die Idee gekommen mit Hundefutter auf Beutejagd zu gehen.

Ich vergnüge mich auf der Farm mit der Instandhaltung der drei Gewächshäuser und den anderen Dingen die so anfallen. Meist komme ich auch dazu noch drei Stunden Holz zu hacken und so langsam wird der Schupfen hier ein wenig organisiert. Es riecht nicht mehr nach Schimmel sondern nach Holz, wie es sich gehört. Nach und nach bauen wir unser Frühstück zu einem kleinen Ritual aus und wir beginnen die meisten Tage mit Obstsalat, Eiern und Schnittlauchbroten. Dann gibts ein Grieskoch oder einen Milchreis um Kraft zu sammeln.

Immer wieder gehts mit unserem wackeligen Subaru-Allrad in die Stadt und einmal gehen wir auch raften. Es ist wirklich sehr nett und auch garnicht so teuer. Wir zahlen insgesamt 45 Euro für eine Stunde im Boot und die gesamte Ausrüstung. Für zwei Personen ist das schon in Ordnung. Ab und an helfen die Mädels auch im Bioshop in der Stadt aus. Dort sind sie dann drei Stunden damit beschäftigt Paradeisersamen abzuzählen und dann in kleine Kuverst zu stecken. Das Gleiche nach Gewicht zu verkaufen, oder zumindest einen kleinen Maßlöffel zu nehmen ist wohl zu wenig Bio. Da schwitze ich doch lieber im Hinterhof und hacke wieder einmal Holz.

Trotz der täglichen Arbeit ist es sehr angenehm mal wieder ein wenig am gleichen Fleck zu bleiben. Wir entspannen uns langsam und genießen die Sonnentage.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Auf der Farm. Die erste Woche

Am Morgen nach unserer Ankunft sind wir erst mal recht bald eingeteilt worden um im Garten zu arbeiten. Wir haben vorher noch ein kleines Frühstück genossen, eine Angewohnheit die wir in den nächsten Tagen noch weiter auszubauen gedenken. Die Gartenarbeit hat hauptsächlich aus Unkraut jäten, umgraben und neu einpflanzen bestanden. Ich find das ja nicht so toll, aber Patricia hat es sehr genossen. Dennoch bin ich nicht umhin gekommen eine kleine Grube auszuheben. Das war wieder recht lustig bis ich drauf gekommen bin, dass es keinen Unterschied macht wie schnell ich arbeite. So bald ich mit einer Aufgabe fertig war, hat mich Tracy wieder neu eingeteilt.

Die ganze Gartenarbeit war überhaupt etwas seltsam, aber ich kann auch nicht verstehen wie man das alles so schrecklich orgaisieren kann. Wo beginne ich, hmm. Erst mal glaub ich, die verwechseln hier biologisch mit wirklich viel Arbeit. Alles ist aufs Äußerste kompliziert angelegt. Alle Felder sind viel zu breit, aber nicht breit genug um von beiden Seiten gut arbeiten zu können. Die kleinen Felder (2-4m2) am Rand hatten einen Stein in der Mitte, damit man von dort aus gut jäten kann, wenn man vorher ein paar Jahre im Zirkus gelernt hat zu balancieren. Pflanzen wachsen wüst durcheinander, wie etwa die Himbeersträucher die gleich hinter dem Zaun zum Feld gewachsen sind. Sicher sehr hübsch anzusehen wenn alles blüht, aber dafür wachsen die Wurzeln durch den halben Garten und müssen Überall ausgerissen und dann wieder extra verpflanzt werden.
Nach einem halben Tag arbeit habe ich mir dann auch abgewöhnt gewissen Dinge zu hinterfragen. Man will ja schließlich gut auskommen.

So haben wir dann die restliche Woche im Garten herumgewühlt, haben Probleme beseitigt die bei vernünftiger Planung garnicht erst aufgetreten wären und sind meist erst spät in die Nacht ins Bett gekommen. Wir wissen, dass Tracy bald die Farm verlässt um drei Wochen in die USA zurückzugehen, daher lassen wir das mal durchgehen. Normalerweise würde  ich sonst nicht acht bis zehn Stunden an Dingen werken die keinen Spaß machen. Aber ab nächster Woche sollte es etwas ruhiger werden.

Ein paar nützliche Dinge habe ich aber doch gelernt. Ich weiß jetzt zum Beispiel, dass double digging kein Ausdruck aus einschlägigen Filmen nach 23 Uhr ist, dass die meisten Leute aus den vereinigten Staaten selber Probleme mit den Mittelaltermaßeinheiten haben die sie so gerne verwenden und das Gemüse im Bioanbau der Amerikaner sehr schwieriger Vorbereitungen bedarf. So sind etwa Kartoffeln und Karotten unglaublich liebesbedürftig und benötigen eine sehr umständliche Vorbereitung des Ackers um auch anständig zu wachsen. Vor allem, da es hier keine Maulwürfe gibt. Die sind sozusagen verwöhnt weil die natürlichen Feinde ausbleiben. Daher graben wir sie ca. doppelt so tief ein wie in allen Pflanzenbüchern, den hier vorhandenen eingeschlossen, steht (30 cm) und lockern das Erdreich noch weitere 70 cm tief. Ganz entspannt können die Kartoffeln dann richtig weit nach unten wurzeln. Ich erwarte, dass diese Kartoffeln daher ganz zart und weich sind, Kobekartoffeln sozusagen. Dennoch möchte ich nicht hier sein um die da unten wieder auszugraben, aber vielleicht kann ich sie dann in 5 Monaten, wenn wir in China sind, einfach von den Bäumen pflücken.

Sonst haben wir  noch recht viel Spaß, wir dürfen mit dem alten Subaru in die Stadt hinunterdüsen oder wohl eher brettern und entdecken dort eine weitere gute Konditorei. Irgendwie verfolgen mich hier die Süßigkeiten. Ich halte mich allerdings nobel zurück und verspeise nur die Hälfte meines bestellten Tortenstückes. Wir beschließen die andere Hälfte in die ärmeren Regionen Lateinamerikas zu schicken um dort den Kalorienbedarf eines kleinen Bergdorfes für zwei Wochen zu decken.

Den Ausführungen zu den komplizierten Erdumwälzungstechniken und der wirklich notwendigen Sterilisation von Pflanzenerde im Ofen höre ich mit wachsender Begeisterung zu und denke mir in altwiener Tradition. "Habla es en un bolsa." Wir sprechen und denken ja nur spanisch.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Ankunft in Chile und Pucon

Wir kommen aus dem schönen Bariloche in das auch sehr schön Chile. Die Landschaft ist sehr grün und wir sind begeistert von den blauen Seen und den Anden im Hintergrund. Chile kann man hier zurecht als das Norwegen Südamerikas bezeichnen. Auch die Preise stimmen mit diesem Bild über ein. Wir betreten Osorno vom Busbahnhof aus und suchen zu aller erst eine Wechselstube bzw. eine Bank. Wir haben unseren eigenen Schotten dabei, daher hoffen wir auf gute Preise. Liam, so sein Name, muss nachher wieder zurück nach Bariloche, daher hat er sich bereit erklärt unsere restlichen argentinischen Pesos in Dollar zu wechseln. Gesagt getan, nach einer kurzen Bankodyssee sind wir dann auch wieder alle Pesos argentinos losgeworden und stehen mit 400 Dollar in der Hand herum. Wir versuchen noch diese zu wechseln, aber das ist nicht so einfach. Die erste Bank will die 20 Dollar Noten  nicht annehmen, weil jemand in die Ecke kleine Penisse gezeichnet hat. Bei der zweiten funktionierts dann. Osorno selbst ist nicht sehr ansehnlich, aber wir fahren ja bald wieder weiter nach Pucon.

Wir verabschieden uns von Liam und springen kurz darauf in einen Bus, der uns nach Pucon bringen soll. Dort wollen wir dann drei Wochen Woofen (Working on organic farms) und wandern gehen. Wir fahren ca. 4 Stunden, das ist ja  mittlerweile schon ein Klacks für uns, dann sind wir bei Regen in Pucon angekommen. Dort spazieren wir durch das sehr niedrige, es gibt kaum Häuser mit mehr als zwei Stockwerken, aber putzige Städtchen, bis wir im Hotel Ecole angekommen sind. Am gemütlichen Kamin entspannen wir, bis die andere wooferin mit dem Auto vorbeikommt um uns auf die Farm mitzunehmen.

Nach den ersten zwei Sätzen in englisch wechseln wir gekonnt in elitäres Östereichisch und sorgen damit, das erste Mal seit 2 Monaten, für Heimatstimmung. Wenige Minuten später, die Sonne ist mittlerweile untergegangen, fährt Kati gekonnt mit dem 28 Jahre alten Subaru 4wd in Richtung Farm. Zur Einstimmung gibts dort erst mal eine ordentliche Suppe und eine kleine Begrüßungszeremonie der vier Farmhunde. Keiner kann sich einigen wer denn bei den neuen Freunden sitzen darf. Patricia ist sehr erfreut über die vielen Tiere, ich allerdings bin da nicht so begeistert. Ein Gefühl, das sich noch ändern wird.

Im nahen Wald beziehen wir dann eine kleine Hütte die aus wenig mehr als Holzträgern und Fliegengittern besteht. Augenscheinlich ist das hier eher für den Sommer gedacht. Wir haben zwar fünf Decken und eine ordentliche Matratze, aber ich setze zur Sicherheit noch ein Bandana als Haube auf. Es hat um die Null Grad. Ich glaube unsere amerikanischen Hosts verstehen nicht ganz, dass ein Zelt den Sinn hat sich aufzuwärmen und daher eine offene Hütte nicht ganz die beste Wahl, schon garnicht bei diesen Temperaturen, ist. Trotzdem schlafen wir gut, morgens überfallen wir Kati in ihrer Hütte und gehen uns dort duschen.

Samstag, 19. Oktober 2013

Argentinien ein Abschlussbericht

So, da wären wir also über die Grenze gefahren und haben das Land der Rindsviecher hinter uns gelassen. Daher gibt es jetzt einen kleinen Bericht über Land und Leute. Insgesamt war unser Aufenthalt in Argentinien sehr schön und bis auf das Problem mit der Kamera auch nur mit netten Leuten gesegnet. Besonders die Leute aus BA haben sich wohl einen Ehrenplatz verdient. Wir sind wirklich aufs allerherzlichste aufgenommen und bewirtet worden. Aber auch in Bariloche war es sehr schön und die Iguazu Wasserfälle sind eine Reise wert. Wir werden also wiederkommen um zumindest die Fotos nachzuholen die uns so leider entgangen sind. Wir kommen auch garantiert nur wegen den Fotos und nicht etwa wegen dem Essen. Nein, so viel Fleisch ist ja sicher garnicht gesund. Oder so.

Argentinien befindet sich ja derzeit sehr stark unter wirtschaftlichem Druck und das merkt man am stärksten an der Währung. Als Ausländer hat man es daher recht einfach, vor allem wegen dem guten Wechselkurs vom Dollar.  Immer mehr Weidefläche für die guten Rinder geht für den Anbau von grauslichem Soja drauf und zwar, weil dieses unnütze Grünzeug am Weltmarkt bessere Preise pro Hektar erziehlt. Wie gut also, dass wir Österreicher den armen Argentiniern unter die Arme greifen und das an unsere Kühe verfüttern. Wäre ja nicht auszudenken wenn die Tiere Gras fressen müssten. Pfui, wer will schon Gras essen als Wiederkäuer.  Aber egal, die argentinische Bevölkerung hätte wahrscheinlich auch gerne mehr Rinder und weniger Soja, aber das interessiert die Großbauern recht wenig.

Im Vergleich zu Peru ist Argentinien ein sehr sehr sauberes Land. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Menschen, oder zumindest der große Teil, nicht einfach ihren Mist auf die Straße schmeißen oder wie wir es in Peru so oft erlebt haben, einfach bei der Autofahrt aus dem Fenster. Hier sind also die großen Straßen nicht gesäumt von einem Plastikstreifen, sondern mit schön sauberen Grünflächen versehen. Auch BA ist für die Größe der Stadt eine sehr saubere Metropole mit vielen Sehenswürdigkeiten.

Was ich hier garnicht geschafft habe sind die unterschiedlichen Essens und Ausgehzeiten. Wenn ich ans Schlafengehen denke, überlegt der durchschnittliche Argentinier wohin er Essen geht. Wenn ich dann schon Schlummere, hat er sein erstes Steak verdrückt und vielleicht ist er schon zu Hause wenn ich aufstehe. Andere Länder andere Sitten.

Mir wird Argentinien immer in freudiger Erinnerung bleiben und ich freue mich schon, wenn ich wieder einmal hier her fliegen werde.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Bariloche bis zur Grenze

Unsere nächsten Tage in Bariloche haben wir damit verbracht, jede Menge Leute kennen zu lernen und auch viel Essen in unsere Bäuche hineinzufüllen. Nach unserem letzten sehr unangenehmen Erlebnis in dem Schnitzelloklal, haben wir beschlossen einen Tag selbst zu kochen. Da gabs dann im Hostal ein gutes Stück Fleisch um den Magen wieder einzurenken. Am gleichen Tag wollten wir noch in eine Bar, aber  dann waren wir einfach zu müde. Den ganzen Tag reden und herum sitzen ist einfach sehr anstrengend. In den nächsten drei Tagen waren wir noch zwei Mal in unserem Lieblingsrestaurant. Einmal, um uns zu erinnern, dass die hier doch gut kochen und ein zweites Mal um es den Leuten aus dem Hostal zu zeigen. Das war natürlich völlig selbstlos und aufopferungsvoll von uns. Ich hab also das Steak gar nicht so gern gehabt. Es war eher für die Anderen. Dann war eigentlich ein Barbesuch geplant, aber die Bar, Los Vikingos, war so langweilig, dass wir beschlossen haben im Hostal eine Flasche Wein aufzumachen. Später hat  sich herausgestellt, dass die Bar wirklich von zwei Dänen gegründet worden ist, nur sind die vor zwei Jahren wieder weiter gefahren und seither ist dort tote Hose.

Zwei Mal gabs noch eine Torte in einem Cafe und einmal haben wir es auch in ein anderes Restaurant geschafft. Der Fisch dort war auch sehr gut. Wie Ihr also erkennen könnt war die Zeit in Bariloche sehr anstrengend. Für unseren Aufenthalt in Chile haben wir uns eine Farm zum Arbeiten ausgesucht wo wir dann ca. drei Wochen bleiben können. Patricia kann im Garten arbeiten und ich bin dann mit Holzhacken und Umgraben beschäftigt. So zumindest der Plan.

Die Leute von der Farm wollen, dass wir einen organischen Mate Tee mit nach Chile nehmen, also treffen wir uns mit dem Bauern in Bariloche und holen die zehn Pakete ab. Am letzten Tag müssen wir dann recht früh raus und nehmen ein Taxi zum Busbahnhof. Unser Zimmernachbar der Taxifahrer kann uns dort leider nicht hinnehmen, denn er fährt immer bis spät in die Nacht und will dann schlafen. Im Übrigen ist er der Sohn deutscher Auswanderer und spricht ausgezeichnet Deutsch. Wir haben da mal zwei Stunden Fernet-Cola getrunken und einige Geschichten ausgetauscht. War ein sehr fröhlicher Abend, aber ich schweife ab. Wir sind also ganz früh raus und am Busbahnhof ist uns aufgefallen, dass die Zehn Pakete Biomate noch im Hostal waren. Ein junger Bursch beim Busbahnhof hat dann eine Gelegenheit gewittert ein Geschäft zu machen und weil grade kein Taxi da war, bin ich dann halsbrecherisch mit ihm auf seinem Motorrad durch Bariloche zum Hostal gedüst. Dort hab ich dann die Leute wachgeschriehen und zwei Minuten später sind wir wieder zurückgebraust. So viel Abenteuer um sechs Uhr Morgens.

Im Bus nach Chile sind wir dann zum ersten Mal wirklich traurig gewesen derzeit keine Kamera zu haben. Die Schneelandschaft war atemberaubend und die grünen Bäume auf den niedrigeren Bergen hatten am Beginn zur höheren Lage eine Raureifgrenze die mit dem Lineal gezogen hätte sein können. Aber egal,  in Chile ist vielleicht eine Kamera zu bekommen. Nach einer Gesamtfahrzeit  von etwa vier Stunden, den Grenzaufenthalt mitgerechnet, waren wir dann auch schon in unserem mittlerweile dritten Reiseland angekommen.

Samstag, 12. Oktober 2013

Wir ziehen um.

Der Tag nach meinem Fest ist auch noch sehr entspannt und wirr tun eigentlich nichts anderes als davor. Wir gehen spazieren, sehen und probieren verschiedene Torten und heiße Schokoladen und am Abend sind wir dann ein weiteres Mal in unserem Lieblingsrestaurant. Das Wetter ist leider etwas schlechter geworden, aber nachdem wir keine Kamera haben, ist uns das sogar ganz recht. Wir müssen uns um eine neue Unterkunft kümmern, nachdem wir nicht unser ganzes Geld hier in diesem teuren Hotel verbraten wollen. In der Spanischschule gibt man uns einen guten Tipp und eine Stunde später sind wir dann auch schon im Hostal Bariloche eingekehrt.

Hier ist es so richtig gemütlich und wir nehmen uns sogar einfach ein Bett im Schlafraum. Da gibts nur vier Betten und wir haben nur einen Mitbewohner. Wie sich später herausstellt ist er ein Taxifahrer aus Bariloche der wegen eines Wasserrohrbruchs für ein paar Tage aus dem Haus musste. Abends lernen wir noch ein paar Leute im Hostal kennen, aber es ist sehr ruhig, denn es ist ja Nebensaison. Ich kann dieses Hostal nur wärmstens empfehlen. Die Zimmmer sind warmuns sehr gemütlich mit Holz eingerichtet. Es sieht hier aus wie auf einer Almhütte. Daunendecken und Fußbodenheizung runden die Ausstattung ab. Alles ist sehr sauber und der Besitzer und seine Crew sind überaus freundlich und zuvorkommend. Das Beste ist allerdings der gemütliche Aufenthaltsraum mit weichem Sofa und wunderbarem Blick auuf den See. Hier werden wir noch die nächsten Tage mit Entspannung und viel Ruhe verbringen.

Tags darauf sind wir mit einer Bibliothekarin aus der Gegend unterwegs, die wir über Couchsurfing kennengelernt haben. Ihre jüngste Tochter fährt demnächst nach Gmunden auf Sprachaustausch. So ghört sich das, dann lernts amal was gscheits. Wir fahren mit dem Auto durch die Gegend und  besuchen einen kleinen Wasserfall sowie einen weiteren sehr malerischen See. Das Wetter ist fantastisch und wir versuchen zumindest ein paar Fotos mit dem Tablett zu  machen. Hier gibts auch einen Aussichtspunkt der zu den zehn schönsten Aussichten der Welt führen soll. Da gehen wir jetzt nicht hin, wir wollen das garnicht sehen ohne unsere Kamera, und außerdem haben wir keine Zeit.

Später gehen wir dann, auf Empfehlung, in das tollste Schnitzellokal in Bariloche. Die Portionen sollen so groß sein, dass man immer nur zu zweit eine Speise bestellt. Gesagt getan. Schnitzel alla Suiza, also mit Käse, wird bestellt.  Es kommt in einer riesigen Auflaufform, über und über mit Käse bedeckt. Wie soll ich das jetzt wieder vermitteln. hmm. Ich machs ganz einfach. Es war schrecklich. Wenn ihr jemals hier her fahrt, dann bleibt bei den Steaks.  Pattricia war noch ganze drei Tage später schlecht und ab jetzt kann ich mit den Worten Schnitzel und Bariloche bei ihr einen gar schrecklichen Unmut hervorrufen. Es war wohl auch ein Kardinalfehler hier als gstandener Österreicher ein ordentliches Schnitzel zu erwarten. In Buenos Aires hatten wir offensichtlich Glück mit unserer Schnitzelsemmel,  oder wir waren schon so erwartungslos nach Peru. Wie dem auch sein, wir gehen kulinarisch unbefriedigt ins Bett. Am nächsten Tag kochen wir wohl selbst.

Freitag, 11. Oktober 2013

Bariloche Die Alpenheimat in Südamerika (mit mehr Steaks)

Es ist Geburtstag und ich freu mich! Mann erwacht im Hotelzimmer in einem wohlig warmen Bett und kann gleich in eine richtig angenehme Sechsstrahldusche gehen. Meine Geschenke pack ich dann auch gleich aus. Ein Weinöffner, ein Nagelzwicker, ein Rasierer und Rasierschaum sowie eine kleine Packung Schokolade. Als erfahrener Mann interpretiert man so eine Auswahl natürlich. Ich schließe also messerscharf: Patricia will mehr Wein trinken, ich soll mich mehr pflegen, vor allem aber rasieren und dann, weil ich ja ohne Bart gleich um 10 Jahre jünger aussehe, soll ich wieder zunehmen, damit mir nicht ständig alle Frauen schöne Augen machen. Ich beginne also mit der Rasur und nach dreißig Minuten ist es dann geschafft. Ich habe keinen Bart mehr, Patricia gratuliert sich selbst, weil sie einen jüngeren Freund hat und ich feiere meinen Fünfundzwanziger mit geschnittenen Nägeln. Die Welt is gut.

Das Frühstück ist ausgiebig, aber weil wir gerade dabei sind, gehen wir nach einer kurzen Verdauungsrast in die nächste Schokoladerie um dort eine Torte zu habern. Nach einem schweren Zuckerschock muss erst mal richtig verdaut werden. Wir gehen spazieren und bewundern die Landschaft. Es ist wirklich ein kleines Bergdorf. Die Architektur ist nicht ganz so stimmig wie bei uns, aber die kriegen das hier ganz anständig hin. Es gibt natürlich auch hier ein Hotel Edelweiss sowie einen Gasthof Tirol, aber ich glaub dort wollen wir nicht einkehren, es schaut alles schrecklich teuer aus.

Endlich ist Abend und wir begeben uns natürlich in das schon gestern herausgefundene Lokal. Was soll ich sagen, wir verfeinern unsere Auswahl und bestellen als Vorspeise Blunzn, Wurst und gegrillten Käse. Dann gibts Bife de Lomo und einen guten Salat dazu. Einen Festschmaus später laufen wir durch die Kälte zurück nach Hause. Es hat schon was, wenn man in ein warmes Zimmer zurückkehrt und nicht drei Decken braucht, damit es so richtig warm wird.

So schön kann ein Geburtstag sein.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Bariloche. Wo die Schokolade ruft.

Wir fahren mit dem Bus nach Bariloche und sind dabei insgesamt gute 22 Stunden unterwegs. Dieses Mal haben wir eine sehr gute Buslinie erwischt. Chevalier. Die Sitze sind sehr angenehm, es gibt Decken und Polster sowie einen sehr aufmerksamen Fahrtbegleiter der diverse Speisen serviert. Wir sehen zu wie Buenos Aires verschwindet  und fahren dann auf der endlosen Ebene dahin. Rund um BA ist das Land wirklich so flach, dass man die Krümmung am Horizont sehen kann. Kein Wunder also, wenn das Fleisch hier so saftig und zart ist, die Rindsviecher müssen sich ja kaum bewegen. Mir solls recht sein. Irgendwann dämmert es dann und die Sonne verschwindet hinter dem endlosen Horizont.

Die Berge

Als wir erwachen ist die Landschaft komplett verändert. Berge reihen sich an Hügel und wir entdecken die ersten Wälder. Jetzt fällt mir auf, wie sehr ich so einen richtigen Wald vermisst habe. In Peru war alles voller Sand und kleinem Gestrüp, in BA herrscht der Beton, aber hier, hier gibts Wälder. Wälder voller Nadelbäume. Wenig später fahren wir in das Bergdorf Bariloche. Dieses sehr ikonisch gestaltete Dorf liegt direkt an einem riesigen blauen See. Im Hintergrund sind jede Menge weiße Gipfel und der Wind pfeift uns kalt um die Ohren. Das ist es also, das Skigebiet in ganz Südamerika. Es gibt noch ein paar andere, aber hier ist der Skirummel am allergrößten. Da ich zu meinem Geburtstag mal nicht herumsuchen möchte, nehmen wir uns ein Hotel in der mittleren Preisklasse. Es gibt warme Zimmer mit sehr schönem Bad und riesigem Bett. Das Frühstück ist sehr ausgiebig und mit vielen frischen Zutaten. Ausgezeichnet.

Nachdem wir eingecheckt haben sind wir schon unterwegs um die Gegend zu erkunden. Wir laufen die Hauptstraße entlang und entdecken ein Schokogeschäft nach dem anderen. Es gibt hier so viel Schokolade, das hab ich echt noch nie irgendwo gesehen. Wir fallen in das nächstbeste  Cafe ein und wandern an einer Theke voller köstlicher Schokostücke vorbei. Ich bestelle eine heiße Schokolade. Gespannt warte ich ab, was die denn nun darunter verstehen.  Ich werde nicht enttäuscht. Vor mir steht eine der besten heißen Schokoladen, die ich jemals in meinem Leben getrunken habe. Dickflüssig, cremig, sehr schokoladig und fast zu süß kommt dieses Getränk auf meine Bestenliste. Ich bin zufrieden, hier werde ich also meinen Geburtstag feiern. Mal sehen ob ich mich noch wohler fühlen kann.

Nach diesem Exkurs in die wunderbare Welt der Schokolade begeben wir uns schweren Bauches wieder zurück ins Hotel. Patricia recherchiert die lokalen Lokale, um ein geeignetes für mein morgiges Geburtstagsessen zu finden. Wir entscheiden uns für das "da Alberto" und gehen um acht Uhr Abends dorthin um es zu testen. Ich will ja wissen, was ich an meinem Geburtstag so esse.

Schön rustikal eingerichtet, schwere Holzmöbel mit einfachen Tischen und Stühlen lenken die Aufmerksammkeit des Gastes ohne Umschweife auf den gigantischen Grill der gerade entfacht wird. Wir setzen uns gleich in die Nähe damit wir es erstens schön warm haben und zweitens, damit das Fleisch nicht so lange zu mir braucht. Das Lokal ist zwar nicht so groß, aber ich will nicht unnötige Meter zwischen mir und meinem Steak haben. Wo kommen wir denn da hin.

Schnell ist bestellt und zehn Minuten später gehts auch schon los. Und wie es losgeht. Meine Damen und Herren, hier ist das Paradies, nein zwei Paradiese vereint. Obwohl eigentlich drei, naja egal. Das Fleisch ist, wie soll ich sagen, es ist ein Wunder. Zart, saftig, nur gesalzen, ein Genuß. Eine Freude die ihresgleichen sucht. Man sagt sich, dass Vegetarier die an diesem Lokal vorbeigehen in Sekunden ihre frevlerischen Gedanken verbannen und auf den rechten Weg zurückkehren. Kurz gesagt, wir schmausen.

Nach diesem unglaublichen Erlebnis winke ich nur ab, als die Nachspeisenkarte vorgezeigt wird. So etwas kann nicht getoppt werden. Unglaublich entspannt gehen wir zurück ins Hotel und fallen in einen tiefen Schlummer.

Montag, 7. Oktober 2013

Buenos Aires letzter Teil

So, da waren wir wieder angekommen in Buenos Aires. Am Morgen nach unserem Ausflug haben wir noch ein paar Dinge in der Stadt eingekauft. Jetzt hab ich endlich eine Badehose. Sollten wir also mal in die Sonne kommen, dann kann ich auch mal ein wenig schwimmen gehen. Wird aber wahrscheinlich noch etwas länger dauern. Hier hats gerade mal 14 Grad, wenn das Wetter passt.

Ab Nachmittag waren wir bei Gabys Schwester eingeladen. Ihre Eltern haben ein tolles Asado gemacht. Wir sind dann alle zusammen auf der Terasse gesessen und haben ein gutes Stück Fleisch nach dem anderen verdrückt. Es war sehr sehr gut. Auch Salat und gegrillte Zwiebel war dabei. Ich hab mir so richtig den Bauch vollgeschlagen. Dann gab es noch jede Menge Nachspeise, aber nach so viel gutem Essen hab ich da eher weniger zugeschlagen. Alle waren wirklich sehr freundlich und wir haben uns echt wohl gefühlt. Vielen Dank also an die ganze Familie für die tolle Gastfreundschaft.

Wir haben noch viel geplaudert und sind dann von Gabys Bruder, der uns schon abgeholt hat, auch wieder in die Stadt gebracht worden. Wir sind anschließend gleich nach Hause gefahren wo wir die ganze Nacht mit Hernan und seinem Bruder geplaudert haben bis die Sonne aufging. Hernans Bruder hat uns während dessen auch noch Pizza gemacht, also sind wir an diesem Tag so richtig abgefüllt worden.

Der nächste Tag begann etwas später, da wir ja noch eine Menge Schlaf nachzuholen hatten. Wir haben ausgiebig gefrühstückt, bekannterweise gabs am Tag davor kaum zu essen, dann sind wir aufgebrochen in den Stadtteil la Boca. Dort sind alle Häuser sehr bunt angemalt, weil früher hier die Schiffsmaler gewohnt haben und diese haben die übrige Farbe immer zum steichen der Häuser verwendet. Dort war es  eigentlich ganz schön nur sind wir dann noch auf einen letzten Cafe ins Tortoni gegangen. Wir wollten dann doch etwas früher nach Hause, weil wir Abends  für unsere Freunde kochen wollten.

Dann ist das bisher Schlimmste passiert, das uns bisher wiederfahren ist. Am Heimweg vom Cafe Tortoni auf der größten Straße in ganz BA hat man uns am hellichten Tag die Kameratasche gestohlen. Die Diebe sind in ein Auto gesprungen und haben sich aus dem Staub gemacht. Ich bin dann zwar noch hinterhergerannt, aber auf einer sechsspurigen Straße ist das einfach keine gute Idee. Leider sind damit auch unsere Fotos der letzten beiden Wochen dahin. Sehr sehr schade. Wir sind dann gleich zu einem Polizisten auf der Straße und der hat uns zur nächsten Polizeistation gelotst. Die Polizei war sehr nett und hilfsbereit und hat sich Zeit genommen alles aufzunehmen und unsere Dokumente zu überprüfen. Gottseidank war nur eine Reisepasskopie in der Tasche, leider aber auch Geld. Gut war, dass die Diebe meinen Rucksack nicht ergattern konnten. Nun gut, wir waren sehr traurig, aber es geht weiter. Patricia und ich sind wohlauf und uns ist nichts passiert.

Zu Hause haben uns die Freunde eine richtig große Paella gemacht und wir haben dann noch ein wenig gefeiert. Wir waren sehr froh, an diesem Abend nicht einfach alleine verbringen zu müssen. Der Abschied viel uns schwer, aber wir bleiben in Kontakt und vielleicht besucht uns der eine oder andere Freund in Wien, wenn wir wieder zurück sind. Morgen gehts ab nach Bariloche.

Samstag, 5. Oktober 2013

Buenos Aires Teil 2

Am nächsten Morgen waren wir sehr gut ausgeschlafen und haben uns gleich einmal auf denn Weg gemacht die Stadt weiter zu erkunden. Wir sind da und dort gewesen und  haben uns langsam aber sicher ein wenig mit der U-Bahn auseinandergesetzt. Die Stationen sind recht weit auseinander und die insgesamt sechs Linien sind durch die gesamte Stadt gezogen. Der Fahrpreis ist wie schon gesagt recht billig. Eine Fahrt kostet umgerechnet 20 Eurocent. Zugang zu den Bahnsteigen erhält man indem  man Ein oder Zweifachtickets bei Drehkreuzen benutzt, oder sich eine wiederaufladbare Karte kauft. Auf der Karte werden die Fahrten dann noch einmal billiger und diese kann auch für die vielen Buslinien benutzt werden die kreuz und quer durch die Stadt pendeln.

Da wir ja jetzt wissen wie man hier  einen ordentlichen Kakao bestellt versuchen wir verschiedenste Submarinos in den einzelnen Lokalen. Mein Favorit ist der Submarino im St. Martin, einer Kaffeehauskette. Es gibt auch noch das Havanna, aber dort war ich davon jetzt nicht so begeistert. Ach ja, apropos Kaffeehaus, wer hier eine Torte bestellt, bekommt ein Stück, das ca. doppelt bis dreifach so groß ist wie bei uns. Vorsicht ist also geboten, wenn man nur einen kleinen Happen Süß haben will.

Das Wetter ist weiterhin sehr schön und wir beschließen morgen gleich in aller Frühe nach Uruguay zu fahren. Diese Reise kann man mit einer Fähre von Buenos Aires relativ  schnell erledigen. Je nachdem, ob man nach Colonia, einer kleinen Hafenstadt, oder nach Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay will dauert das 2 bis 5 Stunden.  Die Fahrten sollte man online buchen, wir haben dazu colonia express gewählt. Billig ist es nicht gerade, aber mit 40€ hin und retour auch nicht so teuer.

Colonia

Gesagt getan, wir buchen unsere Tickets mit Hernans Hilfe am Abend, damit wir uns recht früh auf den Weg nach Colonia machen können. Am nächsten Morgen sind wir schon bald mit der U-Bahn unterwegs und beschließen den Rest des Weges an der Hafenpromenade entlang zu gehen. Wir kommen rechtzeitig zur Fähre und dort gehts, nach einer kurzen Wartezeit, auch schon los übers Wasser. Colonia ist sehr klein und als wir ankommen sind wir ein paar Minuten später auch schon in der Touristeninformation. Bis jetzt ist das die mit Abstand am besten organisierte und bestens geführte Information seit Reisebeginn. Nach  fünf Minuten sind wir wieder draußen und gehen zu unserem Hotel. Das Hostal Colonial entpuppt sich als wunderschönes und gemütliches kleines Innenhofhotel mit zauberhaften Blumen und sehr sauberen großen Zimmern.

Wir erkunden Colonia und kommen uns ein wenig so vor wie in Italien. Hier ist überall Strand und nette kleine Lokale laden zum Verweilen ein.
Wir spazieren bis spät in die Nacht, dann essen wir ein mittelmäßiges Asado. Im Hostal gehts dann ins Bett und wir sind sofort eingeschlafen.

Der Tag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück mit gutem Kakao und sogar überaschend anständigen Kaffee. Nicht undbedingt gut, aber für die Verhältnisse hier doch durchaus anständig. Das Wetter ist nicht mehr so sonnig wie zuvor, aber wir spazieren viel herum. Um vier Uhr geht unsere Fähre und davor wechseln wir noch Dollar in argentinische Pesos zu einem ausgezeichneten Wechselkurs. Hier bekommen wir 8,9 Pesos für einen Dollar statt der üblichen 5,7. Das hilft unserem Budget ganz schön weiter.

Auf der Fähre zurück treffen wir noch ein Mädl  aus Deutschland, welches hier in Argentinien an einem Projekt arbeitet. Wir unterhalten uns mal  wieder auf Deutsch und das tut sehr gut. Vielleicht kommen wir sie ja noch in Cordoba besuchen. Zurück in BA gehen wir erstmal nach Hause und machen uns etwas frisch bevor wir uns vor dem Cafe Tortoni treffen. Leider ist dort heute eine Tangoveranstaltung und die ist uns zu teuer, daher gehen wir in das Lokal, das wir mit Gaby besucht haben. Dort gönnen wir uns zu dritt eine Flasche ausgezeichneten argentinischen Wein. Trapiche Merlot-Malbec. Sehr anständig und garnicht teuer. (ca. 5€) Somit endet unser Ausflug und wir sind wieder zurück in BA.

Buenos Aires und die Gastfreundschaft der Argentinier

Frisch aus Iguazu angekommen begeben wir uns erst mal durch ein sehr verregnetes Buenos Aires, oder BA um es abzukürzen. Wir laufen einige Hotels ab und entscheiden uns schließlich für ein recht günstiges. Trotz unseres anfänglich guten Gefühls ist uns das Hotel aber dann trotzdem zu schlicht und das Zimmer zu ungemütlich. Patricia begibt sich daher gleich am Abend auf die Suche nach einem Couchsurfing Host bei dem wir vielleicht ein paar Nächte bleiben können. Wie es der Zufall will haben wir Glück und ein Host der gerade online ist lädt uns ein, die nächsten Tage bei ihm zu bleiben. Wir schlafen also eine Nacht im Hotel und begeben uns dann mit der, übrigens sehr  günstigen, U-Bahn zum vereinbarten Treffpunkt.

Unser Host, er heißt Hernan, nimmt uns mit zu  seinem Haus und zeigt uns gleich mal alles in der näheren Umgebung. Wir haben ein kleines Zimmer und sind sehr froh hier bleiben zu dürfen. Gleich an diesem Tag setzen wir uns zusammen und plaudern über die Möglichkeiten die wir hier haben. Dann nehmen wir Kontakt zu Gaby auf, die wir am nächsten Tag von der Arbeit abholen wollen. Beruhigt eine gute Bleibe gefunden zu haben, gehen wir schlafen und freuen uns die Stadt zu entdecken. Hernan gibt uns noch die Schlüssel zu seinem Haus und so können wir ganz einfach kommen und gehen wann wir wollen.

Der erste Tag

Wir stehen spät auf und fahren mit der U-Bahn ins Zentrum. Buenos Aires ist ja eine riesige Stadt mit mehr Einwohnern als ganz Österreich. Gut, das ist nicht schwer, aber man kann sich das erst vorstellen wenn man durch die ganzen Straßen geht. Wir wandern an diesem sehr sonnigen Tag zum Friedhof Recoletta. Dort sind einige sehr berühmte Menschen aus ganz Argentinien begraben und natürlich ist hier auch das Grab von Evita, das wir einfach nicht finden. Wir verlassen also den Friedhof und spazieren noch eine Weile umher bevor wir Gaby von der Arbeit abholen. Wir werden sehr überschwänglich begrüßt und dann auch noch beschenkt. Ich freue mich über den Mate Tee und die Schokolade die wir gleich Tags darauf vollständig verputzen. Zum Frühstück natürlich. Gaby lädt uns dann ins Cafe Tortoni ein, dies ist das älteste Cafe in BA und sehr berühmt. Wir stehen Schlange beim Eingang, warten aber nicht sehr lange.
Das Cafe Tortoni ist wunderschön altmodisch eingerichtet uns kann eigentlich zusammengefasst wie ein Altwiener Kaffeehaus beschrieben werden. Holzmöbel, viele Kellner im Anzug und eine gedämpfte Atmosphäre. Wie überall in Lateinamerika ist natürlich auch hier das Rauchen untersagt, aber das soll gerade uns nicht wirklich stören. Überhaupt, so denke ich, ist Österreich mit seinen sehr laxen Schutzgesetzen wohl das letzte Land, welches Rauchen in geschlossenen Räumen noch erlaubt. Wir werden zum Tisch begleitet und entscheiden uns schließlich für ein Submarino, was nichts anderes ist, als eine heiße Schokolade. Hier im Tortoni ist das Stück Schokolade, das man dann in seiner heißen Milch versenken kann auch wirklich wie ein kleines U-Boot geformt.  Ein nettes Detail bei einer ausgezeichneten Schokolade. Patricia verspeist nahezu das ganze U-Boot, bevor es endlich auf Tauchfahrt gehen darf.
Wir essen Toast und kleine runde Gebäckstangen deren Namen mir leider gerade entfallen sind. Alles sehr gut. Zum Abschluß spazieren wir noch durch die Straße mit den Theatern und gehen in ein nettes Lokal.

Montag, 30. September 2013

Argentinien, Land der unbegrenzten Möglichkeiten (für Fleischesser)

Da sind wir also, angekommen im Land der Steaks. Für mich war das natürlich eine sehr angenehme Sache. Als waschechter Wiener kauft man sich hier am Flughafen gleich mal eine Schnitzelsemmel um die lokale Qualität genauer unter die Lupe nehmen zu können. Hier heißt ein Schnitzel allerdings nicht Schnitzel, so wie es sich gehört, sondern Milanesa. Tja, das kann ich gerade noch verzeihen, aber an dem werden wir noch arbeiten. Die Semmel an sich ist nicht schlecht, daher vergebe ich 4 von 5 Fleischesser Punkten.
An diesem Tag werden wir gleich noch eine weitere Reise unternehmen, da wir gesehen haben, dass sich das Wetter recht bald verschlechtern wird. Wir begeben uns daher gleich zum Busbahnhof und kaufen Tickets für die Fahrt zu den Iguazu Wasserfällen. Dort wird es, zumindest laut Wetterbericht, noch drei Tage schön bleiben und das wollen wir ausnutzen.

Southpass

Ein Tipp für alle die nach Argentinien reisen ist der sogenannte Southpass. Mit diesem Ticket ist es möglich sich 5,7, oder 10 Busfahrten zu einem fixen Preis zu kaufen. Unsere 5 Fahrten pro Person haben uns 2100 sowie 2400 (über 30) gekostet. Eine normale Fahrt nach Iguazu hin-retour kostet 1000 Pesos, da hat man den Pass schon bald wieder reingespielt. Unser Weg führt uns ja später noch nach Bariloche, dorthin kostet die Einzelfahrt schon 1000 Pesos. Also für uns ist das schon in Ordnung damit.

So, zurück zum Thema. Wir sind also gleich vom Flughafen zum Busbahnhof, haben dann die Tickets für Iguazu gekauft und sind noch kurz in Buenos Aires spazieren gegangen. Fünf Stunden später sitzen wir schon wieder in einem sehr bequemen Bus. Die Sitze hier sind um einiges weiter auseinander als  in Peru, was ich sehr begrüße. Das Essen ist auch weit besser, ich schmause Schnitzel, Omlette und Schinken. Die Süßigkeitenkultur hier ist allerdings genau so ausgeprägt wie in Peru, allerdings sind hier alle wesentlich dünner. Liegt am Fleisch denke ich.

Iguazu

Eigentlich ghört ja da ein kleines Stricherl über dem z aber das find ich auf der englischen Tastatur nicht. Egal, ich werd es nicht mehr brauchen. Das erste das uns in Iguazu auffällt ist die angenehme Temperatur. Wir sind etwas zu dick angezogen, aber das ändert sich recht bald. Wir suchen uns eine Touristenbüro und stellen fest, die halten hier genau so Siesta wie in Italien. Na gut, dann warten wir. Letztendlich kommen wir auf einen schönen Campingplatz etwas weiter außerhalb. Dort kommen wir nur mit dem Bus hin, aber der fährt alle 30 Minuten und das ist in Ordnung. Am  Campingplatz werden wir von einem Hund einer Katze einem Papagei und einem Affen begrüßt. Schön hier im Dschungel. Die Nächte sind lau und laut, was hier so alles lebt, lebt wwahrscheinlich um in der Nacht Wirbel zu machen. Wir fürchten uns nicht, wir haben eine dicke Zeltmauer zwischen uns und dem feindlichen Getier. Nur das Pinkeln ist eine Mutprobe.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zu den berühmten Wasserfällen. Die sind auch wirklich prächtig anzusehen. Natürlich ist die Hauptattraktion der Teufelsschlund, und dort ist auch der Lärm recht gigantisch. Wir gehen so ziemlich alle Wege ab und schließlich landen wir noch unter einem kleinen Wasserfall mit Schwimmbeckenn davor. Eigentlich ist das ja nur ein kleiner Teich mit etwa acht Meter Durchmesser, aber der Wasserfall macht das ganze dann doch witzig. So ein Wasserschwall der zehn Meter hinunterdonnnert kann schon ganz schön weh tun am Kopf. Also den Anderen, mir natürlich nicht. Bin ja viel zu männlich dafür.
Insgesamt waren wir dann doch gute 7 Stunden unterwegs und kommen sehr müde zu Hause an. Hier gibts erst mal  was gutes zu Essen, Schnitzel natur mit Gemüse. Beim argentinischen Fleisch kann man wirklich nichts falsch machen. Auspacken, Griller, Pfanne, Ofen, essen. Es wird immer gut.
Wir gehen recht früh zu Bett, wir wollen ja das Mitternächtliche Konzert nicht verpassen.

Die nächsten beiden Tage vergehen entspannt in der Stadt und wir genießen Puerto Iguazu, so groß ist es ja nicht.
Dann gehts mit dem Bus zurück nach Buenos Aires, denn hier in Iguazu hat uns das schlechte Wetter dennoch eingeholt.