Mittwoch, 9. Oktober 2013

Bariloche. Wo die Schokolade ruft.

Wir fahren mit dem Bus nach Bariloche und sind dabei insgesamt gute 22 Stunden unterwegs. Dieses Mal haben wir eine sehr gute Buslinie erwischt. Chevalier. Die Sitze sind sehr angenehm, es gibt Decken und Polster sowie einen sehr aufmerksamen Fahrtbegleiter der diverse Speisen serviert. Wir sehen zu wie Buenos Aires verschwindet  und fahren dann auf der endlosen Ebene dahin. Rund um BA ist das Land wirklich so flach, dass man die Krümmung am Horizont sehen kann. Kein Wunder also, wenn das Fleisch hier so saftig und zart ist, die Rindsviecher müssen sich ja kaum bewegen. Mir solls recht sein. Irgendwann dämmert es dann und die Sonne verschwindet hinter dem endlosen Horizont.

Die Berge

Als wir erwachen ist die Landschaft komplett verändert. Berge reihen sich an Hügel und wir entdecken die ersten Wälder. Jetzt fällt mir auf, wie sehr ich so einen richtigen Wald vermisst habe. In Peru war alles voller Sand und kleinem Gestrüp, in BA herrscht der Beton, aber hier, hier gibts Wälder. Wälder voller Nadelbäume. Wenig später fahren wir in das Bergdorf Bariloche. Dieses sehr ikonisch gestaltete Dorf liegt direkt an einem riesigen blauen See. Im Hintergrund sind jede Menge weiße Gipfel und der Wind pfeift uns kalt um die Ohren. Das ist es also, das Skigebiet in ganz Südamerika. Es gibt noch ein paar andere, aber hier ist der Skirummel am allergrößten. Da ich zu meinem Geburtstag mal nicht herumsuchen möchte, nehmen wir uns ein Hotel in der mittleren Preisklasse. Es gibt warme Zimmer mit sehr schönem Bad und riesigem Bett. Das Frühstück ist sehr ausgiebig und mit vielen frischen Zutaten. Ausgezeichnet.

Nachdem wir eingecheckt haben sind wir schon unterwegs um die Gegend zu erkunden. Wir laufen die Hauptstraße entlang und entdecken ein Schokogeschäft nach dem anderen. Es gibt hier so viel Schokolade, das hab ich echt noch nie irgendwo gesehen. Wir fallen in das nächstbeste  Cafe ein und wandern an einer Theke voller köstlicher Schokostücke vorbei. Ich bestelle eine heiße Schokolade. Gespannt warte ich ab, was die denn nun darunter verstehen.  Ich werde nicht enttäuscht. Vor mir steht eine der besten heißen Schokoladen, die ich jemals in meinem Leben getrunken habe. Dickflüssig, cremig, sehr schokoladig und fast zu süß kommt dieses Getränk auf meine Bestenliste. Ich bin zufrieden, hier werde ich also meinen Geburtstag feiern. Mal sehen ob ich mich noch wohler fühlen kann.

Nach diesem Exkurs in die wunderbare Welt der Schokolade begeben wir uns schweren Bauches wieder zurück ins Hotel. Patricia recherchiert die lokalen Lokale, um ein geeignetes für mein morgiges Geburtstagsessen zu finden. Wir entscheiden uns für das "da Alberto" und gehen um acht Uhr Abends dorthin um es zu testen. Ich will ja wissen, was ich an meinem Geburtstag so esse.

Schön rustikal eingerichtet, schwere Holzmöbel mit einfachen Tischen und Stühlen lenken die Aufmerksammkeit des Gastes ohne Umschweife auf den gigantischen Grill der gerade entfacht wird. Wir setzen uns gleich in die Nähe damit wir es erstens schön warm haben und zweitens, damit das Fleisch nicht so lange zu mir braucht. Das Lokal ist zwar nicht so groß, aber ich will nicht unnötige Meter zwischen mir und meinem Steak haben. Wo kommen wir denn da hin.

Schnell ist bestellt und zehn Minuten später gehts auch schon los. Und wie es losgeht. Meine Damen und Herren, hier ist das Paradies, nein zwei Paradiese vereint. Obwohl eigentlich drei, naja egal. Das Fleisch ist, wie soll ich sagen, es ist ein Wunder. Zart, saftig, nur gesalzen, ein Genuß. Eine Freude die ihresgleichen sucht. Man sagt sich, dass Vegetarier die an diesem Lokal vorbeigehen in Sekunden ihre frevlerischen Gedanken verbannen und auf den rechten Weg zurückkehren. Kurz gesagt, wir schmausen.

Nach diesem unglaublichen Erlebnis winke ich nur ab, als die Nachspeisenkarte vorgezeigt wird. So etwas kann nicht getoppt werden. Unglaublich entspannt gehen wir zurück ins Hotel und fallen in einen tiefen Schlummer.

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