Montag, 12. Mai 2014

Karatsu und Nagasaki

Nach unserem Aufenthalt in Fukuoka sind wir wieder auf dem Weg und schauen uns die kleine Stadt Karatsu an. Hier auf Kyushu gibt es drei Destinationen die mit unterschiedlichen Keramikdesigns aufwarten können. Karatsu ist eine davon und hier gibt es hauptsächlich Töpferware mit schlichtem und naturbelassenem Aussehen. Viele der Stücke sind wunderschön und, für uns allerdings unleistbar, aber Anschaun kost nix und so sind wir ein zwei Stunden unterwegs und bewundern Keramik. 

In einem schönen kleinen Ramenrestaurant gibts dann erst mal eine gute Suppe von einem redefreudigen Koch, schade, dass wir nicht japanisch sprechen. Ich glaube langsam die Köche in diesen kleinen Läden haben so eine Art Barkeepercharakter. Von denen wird einfach nicht nur gute Suppe, sondern auch der eine oder andere Witz und lokaler Tratsch erwartet. Naja, die Suppe war ausgezeichnet und Patricia hört dann noch wie süß sie nicht ist. Wir findens lustig, die Frau des Kochs die daneben steht auch, sie hat auch einen nassen Fetzen locker über die Schulter drapiert. Mächt garnicht wissen obs da noch scheppert wärend wir schon auf dem Weg zur Burg sind. 

Die Burg von Karatsu ist nicht die größte, aber immer noch sehr sehenswert und der Ausblick aufs Meer und die Stadt rundherum ist traumhaft. Mehr ist dann allerdings nicht zu sehen und wir fahren mit dem nächsten Zug nach Nagasaki weiter. Ein bischen spazieren wir noch herum und dann treffen wir unseren Couchsurfinghost Sam, der hier Englisch unterrichtet und schon einige Jahre hier lebt. Wir plaudern bis spät und dann kommt noch Yuki ein Auslandsjapaner dazu, der heute auch bei Sam schläft. 

Am nächsten Morgen machen wir uns mit Yuki auf den Weg um das Atombombenmuseum von Nagasaki und ein paar andere Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Mir ist noch immer schleierhaft warum man noch eine zweite Atombombe abwerfen musste, vor allem wenn die Kapitulation des Landes vorher schon klar war. Aber wahrscheinlich wollten die Amerikaner noch ein bischen mehr Lebendtests durchführen. 

Nach dem ernüchternden Rundgang, das Museum hat mir von der Aufarbeitung besser gefallen als das in Hiroshima, gehts weiter ins Stadtzentrum. Nagasaki ist nicht sehr groß und wir spazieren einfach den ganzen Weg. Wir kommen zu dem Ort der früher mal der holländische Handelsposten war. Es war eine Insel, die offiziell nicht zu Japan gehört hat und somit auch in der Zeit der geschloßenen Grenzen den externen Handel erlaubte. Jahr für Jahr wird die Insel, die mittlerweile einfach im Stadtkern liegt, mehr restauriert und schon jetzt ist es ein schöner Rundgang durch traditionelle japanische Häuser mit vielen geschichtlichen Hintergründen.

Wir verabschieden uns von Yuki und fahren schließlich zu einem sehr berühmten Onsen mit Buffet um den Tag ausklingen zu lassen. Sam kommt nach der Arbeit auch vorbei und wir stopfen uns den Bauch voll um es später im Wasser zu bereuen. Ich hätte die Reihenfolge ja gerne umgedreht, aber Sam kommt so spät, dass wir vorher essen.
Die Japaner nennen all you can eat übrigens Viking, ich finde das sehr treffend.
Aus einem heißen Pool über das nächtliche Nagasaki zu blicken ist übrigens wirklich eine feine Sache.
So mag ich Reisen.