Montag, 30. September 2013

Argentinien, Land der unbegrenzten Möglichkeiten (für Fleischesser)

Da sind wir also, angekommen im Land der Steaks. Für mich war das natürlich eine sehr angenehme Sache. Als waschechter Wiener kauft man sich hier am Flughafen gleich mal eine Schnitzelsemmel um die lokale Qualität genauer unter die Lupe nehmen zu können. Hier heißt ein Schnitzel allerdings nicht Schnitzel, so wie es sich gehört, sondern Milanesa. Tja, das kann ich gerade noch verzeihen, aber an dem werden wir noch arbeiten. Die Semmel an sich ist nicht schlecht, daher vergebe ich 4 von 5 Fleischesser Punkten.
An diesem Tag werden wir gleich noch eine weitere Reise unternehmen, da wir gesehen haben, dass sich das Wetter recht bald verschlechtern wird. Wir begeben uns daher gleich zum Busbahnhof und kaufen Tickets für die Fahrt zu den Iguazu Wasserfällen. Dort wird es, zumindest laut Wetterbericht, noch drei Tage schön bleiben und das wollen wir ausnutzen.

Southpass

Ein Tipp für alle die nach Argentinien reisen ist der sogenannte Southpass. Mit diesem Ticket ist es möglich sich 5,7, oder 10 Busfahrten zu einem fixen Preis zu kaufen. Unsere 5 Fahrten pro Person haben uns 2100 sowie 2400 (über 30) gekostet. Eine normale Fahrt nach Iguazu hin-retour kostet 1000 Pesos, da hat man den Pass schon bald wieder reingespielt. Unser Weg führt uns ja später noch nach Bariloche, dorthin kostet die Einzelfahrt schon 1000 Pesos. Also für uns ist das schon in Ordnung damit.

So, zurück zum Thema. Wir sind also gleich vom Flughafen zum Busbahnhof, haben dann die Tickets für Iguazu gekauft und sind noch kurz in Buenos Aires spazieren gegangen. Fünf Stunden später sitzen wir schon wieder in einem sehr bequemen Bus. Die Sitze hier sind um einiges weiter auseinander als  in Peru, was ich sehr begrüße. Das Essen ist auch weit besser, ich schmause Schnitzel, Omlette und Schinken. Die Süßigkeitenkultur hier ist allerdings genau so ausgeprägt wie in Peru, allerdings sind hier alle wesentlich dünner. Liegt am Fleisch denke ich.

Iguazu

Eigentlich ghört ja da ein kleines Stricherl über dem z aber das find ich auf der englischen Tastatur nicht. Egal, ich werd es nicht mehr brauchen. Das erste das uns in Iguazu auffällt ist die angenehme Temperatur. Wir sind etwas zu dick angezogen, aber das ändert sich recht bald. Wir suchen uns eine Touristenbüro und stellen fest, die halten hier genau so Siesta wie in Italien. Na gut, dann warten wir. Letztendlich kommen wir auf einen schönen Campingplatz etwas weiter außerhalb. Dort kommen wir nur mit dem Bus hin, aber der fährt alle 30 Minuten und das ist in Ordnung. Am  Campingplatz werden wir von einem Hund einer Katze einem Papagei und einem Affen begrüßt. Schön hier im Dschungel. Die Nächte sind lau und laut, was hier so alles lebt, lebt wwahrscheinlich um in der Nacht Wirbel zu machen. Wir fürchten uns nicht, wir haben eine dicke Zeltmauer zwischen uns und dem feindlichen Getier. Nur das Pinkeln ist eine Mutprobe.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg zu den berühmten Wasserfällen. Die sind auch wirklich prächtig anzusehen. Natürlich ist die Hauptattraktion der Teufelsschlund, und dort ist auch der Lärm recht gigantisch. Wir gehen so ziemlich alle Wege ab und schließlich landen wir noch unter einem kleinen Wasserfall mit Schwimmbeckenn davor. Eigentlich ist das ja nur ein kleiner Teich mit etwa acht Meter Durchmesser, aber der Wasserfall macht das ganze dann doch witzig. So ein Wasserschwall der zehn Meter hinunterdonnnert kann schon ganz schön weh tun am Kopf. Also den Anderen, mir natürlich nicht. Bin ja viel zu männlich dafür.
Insgesamt waren wir dann doch gute 7 Stunden unterwegs und kommen sehr müde zu Hause an. Hier gibts erst mal  was gutes zu Essen, Schnitzel natur mit Gemüse. Beim argentinischen Fleisch kann man wirklich nichts falsch machen. Auspacken, Griller, Pfanne, Ofen, essen. Es wird immer gut.
Wir gehen recht früh zu Bett, wir wollen ja das Mitternächtliche Konzert nicht verpassen.

Die nächsten beiden Tage vergehen entspannt in der Stadt und wir genießen Puerto Iguazu, so groß ist es ja nicht.
Dann gehts mit dem Bus zurück nach Buenos Aires, denn hier in Iguazu hat uns das schlechte Wetter dennoch eingeholt.

Freitag, 27. September 2013

Peru, eine Zusammenfassung

So, da sitzen wir im Flieger nach Argentinien und verlassen Peru.
Wir entfliehen aus dem Land der ewigen Kohlenhydrate und betreten oder besser gesagt befliegen das Land der Fleischeslust. Daher noch einmal eine kleine Zusammenfassung über die vergangene Zeit.
Als wir hier angekommen sind war alles noch relativ neu für uns und jetzt sind wir ja schon alte Hasen.

Die Reisezeit die wir gewählt haben war für Lima nicht die beste Idee, aber für wandern in Huaraz war es eine sehr gute Wahl. Leider war es ja dort um meine Gesundheit nicht so gut bestellt, aber ansonst ist es eine gute Idee hier im Winter her zu  kommen. In der Regenzeit kann hier zwar alles viel grüner sein, dafür ist aber auch die Chance auf schlechtes Wetter weit größer.

Ich würde daher jedem empfehlen die Reiseziele so einzuteilen, dass die Reisezeit nach Ziel gewählt wird. Peruist so groß, es kann nicht alles zur optimalen Zeit geschehen.

Zum Essen

Ich persönlich, aber das ist glaub ich klar, kann mit dem peruanischen Essen überhaupt nicht. Wer gerne Kartoffeln oder Reis oder sonstige Kohlenhydrate ißt, der wird sehr glücklich sein. Der Fisch den wir ab und an gegessen haben ist anständig und meist sehr gut zubereitet. Ich muss zur Verteidigung der peruanischen Küche allerdings sagen, dass wir meist sehr günstig gegessen haben.

Wohnen

Es ist hier nicht das Problem eine günstige Unterkunft zu finden, aber dann wohnt man halt in teilweise lauten oder sehr spärlich eingerichteten Zimmern. Die Auswahl an Hostals, Hotels und Hospedaches (zwischen Hostal und Hotel) ist fast immer groß und läßt Handlungsspielraum. Fast überall gibt es ein einfaches Frühstück (ein zwei Toasts oder Weckerl mit Marmelade und Margarine(bäh!)) und wenn man das nicht will, kann man den Preis etwas drücken. Wir haben hier alles erlebt, von günstig und gut zu teurer und trotzdem laut.

Reisen

Buslinien, dazu hab ich ja schon geschrieben, machen den Hauptteil der Transportmittel aus. Für kleine Strecken kann man innerhalb und außerhalb der Stadt auch kleine Collectivos nehmen. Das sind kleine bis mittlere Busse die für recht wenig Geld von einer Destination zur anderen fahren. Günstig, aber man muss immer warten bis sie voll sind. Das kann mitunter schon die eine oder andere Minute in Anspruch nehmen. Also auch mal zwei Stunden dauern.

Leute

Peruaner sind mir jetzt im großen und ganzen nicht sehr aufgeschlossen vorgekommen. Es gibt eine kleine Menge an wirklich freundlichen und vor allem sehr tüchtigen jungen Leuten. Die machen auch gute Geschäfte hier und versuchen faire Dienstleistungen anzubieten. In kleinen Orten sind die Menschen sehr freundlich und aufgeschloßen, in etwas größeren Städten haben wir uns nicht wirklich so gut aufgehoben gefühlt.

Abschließend kann ich sagen, ich würde hier nicht leben wollen, aber eine Reise ist es allemal wert.

Donnerstag, 26. September 2013

Nasca-Lima

Wie versprochen geht es jetzt mal hier weiter. Wo war ich stehen geblieben, ach ja, wir sind mit dem Bus weiter nach Nasca gereist. Dort haben wir genau rechtzeitig zu einem Heiligenfest die Stadt erreicht. Mir ist zwar ein wenig schleierhaft wie man so ein großes Fest feiern will wenn man nur 5000 Einwohner hat, aber was solls. Wir gehen anfangs spazieren, aber besonders groß ist Nasca nicht. Den ersten Tag verbringen wir mit schlafen und essen, dann gehts früh zu Bett. Nach der langen Busfahrt ist das auch bitter notwendig.

Der zweite Tag in Nasca beginnt mit einem Ausflug zum Mirador. Dieser Aussichtsturm ist nicht besonders hoch, aber man kannn drei Zeichnungen sehen. Im Übrigen ist es kein Problem dorthin einfach mit dem normalen Bus hinzufahren. Es ist nicht gefährlich und der Turm ist genau von 4 Händlern belagert die mehr freundlich als aufdringlich waren. Ich finde die Nascalinien jetzt nicht sehr aufregend, aber vielleicht ist mir irgendwas entgangen. Naja vielleicht auch nicht.

Dritter Tag in Nasca:

Wir  spazieren noch etwas um den Hauptplatz, aber das Fest ist nicht wirklich berauschend. Hier wird einfach herumgehangen und Musik gehört. Obwohl, ich weiß nicht genau wie ich das genau sagen soll, eine übereifrige Band mit einer noch viel übereifrigeren Sängerin macht noch lange keine gute Musik. Zumindest wenn übereifrig die einzig vorzuweisende Qualifikation ist.

Zu Mittag heize ich am Dach des Hotels den Gasgriller an um mal wieder eine ordentliche Portion Fleisch in mich hinein zu bekommen. Das funktioniert ausnehmend gut. Wenigstens kann man hier im Supermarkt alles kaufen was ich gerne hab. Faschiertes zum Beispiel.
Abends gehen wir ins Maria Reiche Observatorium und dann schaun wir noch ein wenig am Nachthimmel herum. So ein Südsternhimmel sieht schon ganz anders aus. Aber ich kenn mich ja nicht aus.

Am vierten Tag sind wir dann wieder im Bus und fahren nach Lima. Dort gönnen wir uns einen Abend im Flying Dog  Hostel um nicht lange herumsuchen zu müssen. Einen Tag gehen wir noch spazieren, besuchen Miraflores und fahren dann mit einem  echt netten Taxifahrer zum Flughafen.

Die besten Tickets der Welt

Am Flughafen werden wir, völlig unerwartet, an allen anstehenden Personen vorbeigelotst. Einige Minuten später erfahren wir dann auch warum. Wir haben VIP Tickets. Tja, waren wohl die letzten Tickets die es gegeben hat. Zwanzig Minuten später betreten wir die erste VIP-Lounge unseres Lebens und setzen uns grinsend an einen der Tische. Ich bin ganz sicher wir sind garnicht groß aufgefallen, schließlich hab ich mein bestes T-Shirt und nur die halbschmutzige Hose an. Völlig unauffällig bin ich dann zum Buffet gegangen um das eine oder andere Sandwich zu konsumieren, als sich eine fette Frau an mir vorbeizwängt um sich mit Brötchen einen Jengaturm auf ihrem Teller zu errichten. Was wieder beweist, auch gut gekleidet und mit genug Geld für die Vip-Lounge, ein Schwein bleibt immer noch ein Schwein.
Darüber hätte ich mich ganz sicher geärgert, hätte ich nicht zwei Minuten später eine schicksaalsträchtige Entdeckung gemacht. Die Bar ist auch gratis.

Wie soll ich sagen, der Flug war interessant.

Dienstag, 24. September 2013

Es geht uns gut.

Kurzes Update, damit sich nicht noch mehr Leute sorgen. Wir sind wohlauf, es ist nur viel passiert. Ausfuehrlicheres in Kürze.

Samstag, 14. September 2013

Machu Picchu

Der Tag beginnt sehr frueh und wir machen uns auf zur Busstation. Nachdem wir gesten den ganzen Weg gelaufen sind wollen wir heute zumindest den ersten Anstieg vermeiden. Der Bus benoetigt ca. 15 Minuten bis er oben beim Haupteingang ist. Von dort aus kann man ganz Machu Picchu erreichen. Da wir aber den groszen Berg besteigen wollen, sind wir gleich auf dem Weg zum Einlass. Etwas enttauscht stellen wir fest, dass wir noch bis 7:00 warten muessen bis wir den Montana besteigen duerfen. Als kleine Information, Machu Picchu hat zwei Berge, der eine ist oben mit einem Tempel (Mondtempel) und ist nicht so hoch, der andere ist dann schon eine eigene Kategorie. Dazu gleich mehr.

Wir gehen noch ein wenig spazieren und kommen dann zum Eingang zurueck. Dort warten schon mehrere Leute, aber der Weg bleibt bis 7:15 versperrt. Wir beschlieszen einfach trotzdem los zu marschieren. Nach 5 Minuten kommen wir zum Checkpoint. Dort werden wir mit groszen Augen empfangen. Als wir sagen, dass der Weg unten noch versperrt war, ist der junge Mann relativ ueberrascht. Klar, er weisz von nichts. Na gut, wir beginnen den Aufstieg zum Montana, dicht gefolgt von zwei Schweizern. Es sind hier ueberall so viele unserer Nachbarn unterwegs, dass ich denke in der Schweiz gibts keine Leute mehr.

Daher, kurze Anmerkung fuer das Bundesheer:

Meinen Informationen zu Folge ist die Schweiz derzeit nur von 3 Pensionisten und 2 oesterreichischen Gastarbeiterfamilien bevoelkert. Mit diesen Guerilla-Truppen vor Ort sollte es sogar dem Bundesheer gelingen einen erfolgreichen Eroberungsfeldzug gegen das Nachbarland zu starten. Ich schlage vor, wir bemaechtigen uns saemtlicher Kaesevorraete und Kuckucksuhren und erreichen dadurch den wirtschaftlichen Aufschwung Oesterreichs. Ein weitreichenderer Plan wuerde die Installation einer Fremdregierung voraussetzen. Eventuell ist es moeglich die Strohsack Partei fuer diese Zwecke zu gewinnen. Damit koennten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und die Zukunft Oesterreichs waere auf die naechsten Jahre, wenn auch auf Kosten der Nachbarn, gesichert.

So, zurueck zum Thema.
Nach etwa einer Stunde erreichen wir den Gipfel. Leider mussten wir uns den Schweizern geschlagen geben, die uns nach etwa der Haelfte des Weges sicheren Schrittes zuruecklassen. Die haben ja schon 9000 Kilometer in Suedamerika abgeradelt, da duerfen die auch eine bessere Kondition haben. Oben ist die Aussicht sehr schoen. Wir machen die obligatorischen Fotos und sind nach einer Rast von 30 Minuten wieder am Rueckweg.

Den Restlichen Tag verbringen wir damit durch die Ruinen von Machu Picchu zu streifen und dabei den japanischen Touristen auszuweichen um Fotos ohne Menschen schieszen zu koennen. Das gelingt uns leider nicht immer, aber wenn man sich bemueht dann geht es zumindest mit weniger Menschen. Es ist heisz und wir rasten selten. Unsere Freunde aus Argentinien sind mittlerweile auch da, nur leider geht es Gabriela nicht so gut. Sie duerfte genau so schlecht auf das Essen hier reagieren wie ich. Das laesst mich allerdings auf das Essen in Argentinien hoffen.

Wir machen uns schlieszlich, nach guten 6 Stunden auf den Rueckweg. Zu Fusz gehts bergab nach Aquas Calientes. Dort nehmen wir eine ordentliche Dusche und freuen uns schon auf ein Abendessen. Wir gehen in den einheimischen Markt und stopfen uns dort mit Reis Kartoffeln und sonstigen Kohlenhydraten voll. Naja, Fleisch war auch irgendwo dabei, aber ich habs nicht gesehen. Ehrlich.

Am naechsten Tag gehts mit dem Zug zurueck nach Cusco, wo wir am gleichen Tag nach Nazca weiterreisen. Wieder mit dem Bus, aber langsam wirds halt schon muehsam.

Sonntag, 8. September 2013

Aquas Calientes

Die Reise nach Machu Pichu

Es gibt zwei Möglichkeiten nach Machu Pichu zu gelangen. Der direkte Weg geht über Ollantaytambo und von dort weiter mit dem Zug. Wer es ganz teuer will, der fährt mit dem Zug direkt von Cusco aus. Früher einmal konnte man mit dem Zug für die Einheimischen fahren. Viel weniger Komfort, aber auch weit weniger Geld. Jetzt geht das nicht mehr. 
Nur so als Preisvergleich: 

  • Der Zug für Touristen kostet von Cusco nach Aquas Caliente 240 Sol mindestens (geht bis 400).
  • Für Einheimische kostet der Zug 10 Sol. Tja, da fühlt man sich als Tourist richtig gut aufgehoben.
Die zweite Möglichkeit ist mit einem Bus oder Collectivo zu fahren. Da fährt man dann einmal um den groszen Berg rundherum und kommt so zuerst nach St. Maria, dann nach St. Teresa und schlieszlich nach Hydroelectrico (Wasserkraftwerk). Von dort kann man dann um 45 Sol mit einem anderen Zug nach Aquas Calientes fahren, oder man geht die Bahnstrecke zu Fusz. Ratet mal was wir gemacht haben.

Ganz früh sind wir aufgestanden um das Collectivo nach St. Maria zu bekommen. Wir haben die Karten dafür schon vorher gekauft und sind dann gleich morgens mit dem Taxi hingefahren. Leider hat das Collectivo dann noch bis kurz vor acht gebraucht bis es endlich voll war. Der Fahrer ist dann mit einem Höllentempo losgestartet und hat sich mit seinem Minibus durch die Landschaft gefräst. Bis zum Frühstücksstop. Dort haben wir recht gute gefüllte Paprika genossen und sind dann leider im Schneckentempo weitergegondelt. Wir haben zuerst nicht recht gewusst warum der so langsam dahinschleicht, aber es wurde später aufgeklärt. 
Jedes Mal wenn uns ein Auto entgegenkam hat unser Fahrer mit dem anderen Fahrer gesprochen. Wir haben nichts verstanden. Eine Stunde später sind wir am Pass über den Berg dann endgültig gestanden. Unser Zeitplan war dahin und ich sah uns schon im Dunkeln durch den Dschungel laufen. Ihr müszt nämlich wissen, auf der anderen Seite des Berges, da ist der Dschungel. Die Vegetation wird sehr grün und die Tiere werden gröszer. 

Irgendwann hat unser Fahrer dann angefangen unser Gepäck in einen Jeep vor uns zu laden. Da bin ich dann etwas nervös geworden. Da wir aber dort oben auf dem Berg alle in einer riesen Autoschlange gestanden sind, (Das Straszenteam hat beschloszen just an dem Tag die Spurlinien neu zu zeichnen und somit alle aufzuhalten.) haben wir dann zwei Busse hinter uns noch Platz für uns und unser Gepäck gefunden. Dieser Bus fuhr dann auch nicht nur nach St. Maria, sondern gleich nach Hydroelectrico. Also, 40 Sol bezahlt und dann umgestiegen. Dieser Fahrer hat, nachdem es endlich weiter ging, auch richtig Gas gegeben. Marke Bleifusz. Das war zuerst sehr angenehm, aber als wir dann am Weg nach St. Teresa gefahren sind, war das garnicht mehr so lustig. Stellt euch einfach eine Höhenstrasze bei uns vor. Nur ohne Leitplanken, kein Beton sondern geschottert, Schlaglöcher für die man bei uns Arbeiter zum Ausheben bezahlen müsste und entgegenkommende LKWs. Also rechts die Wand, links der Abgrund. Ich bin die ganze Zeit neben der Tür gesessen und hab mir immer und immer wieder ausgerechnet ob ich schnell genug die Tür aufreiszen Patricia hinausschubsen und mich schlieszlich selbst in Sicherheit bringen kann, wenn der Fahrer uns in den Abgrund lenkt. 

Aber, es ging soweit gut aus, sonst könntet ihr ja diese Zeilen jetzt nicht lesen. Glücklich beim Kraftwerk angekommen haben wir durch den Fahrstil wieder etwas Zeit gut gemacht. Wir stapfen um 3 Uhr mit schnellem Schritt los um die Schienen entlang zu laufen. Das Erste was auffällt ist die warme und feuchte Luft. Das Zweite sind die lästigen Stechmücken und Kribbelmücken. Wir versuchen einen guten Schritt zu halten um die vielen Tiere von uns fern zu halten. Bei jedem Foto holen sie uns wieder ein. 
Nach zwei Stunden sind wir erfolgreich angekommen. Links und rechts erheben sich gewaltige Berge, eine einzige Strasze führt in das Dorf vor uns. Da sind wir, mitten in Tirol. Nein, Moment das sieht nur so aus wie ein Bergdorf von uns. Bei genauer Betrachtung sind wir doch noch in Peru. Die 5 Stern Luxushotels sind nur so ähnlich, dass ich schon nach Skilehrern ausschau gehalten hab. 

Wir finden eine recht günstige Unterkunft, das Las Caminantes, und gehen erst mal ordentlich duschen. Gleich danach versuchen wir den Bahnhof zu finden, da wir mit dem Zug zurück nach Cusco fahren wollen. Einmal mit dem Collectivo am Abgrund entlang reicht für eine Woche. Am Bahnhof treffen wir zwei überaus freundliche Argentinier. Gabriela und Nicolas aus Buenos Aires. Gabriela spricht gut Deutsch und freut sich sichtlich, wieder ein wenig üben zu können. Wir freuen uns auch und buchen gleich unser Ticket retour. Das kostet uns zwar stolze 110 Sol, aber was solls, es gibt uns Zeit eine weitere Nacht hier zu bleiben und nicht nach Machu Pichu wieder die Strasze nach Hydroelectrico zurück gehen zu müssen. 

Wir essen noch recht gut und gehen dann erschöpft schlafen. Morgen gehts früh raus, um 6 fährt der Bus hoch nach Machu Pichu.

Freitag, 6. September 2013

Cusco

So, das hat jetzt etwas gedauert, aber wir sind viel durch die Gegend gefahren. Nun sind wir zwar wieder in Cusco, aber ich werde dort fortsetzen wo wie das letzte Mal aufgehört haben. Wir kommen also in Cusco an. Dieses Städtchen mit gut 400.000 Einwohnern ist relativ groszflächig verstreut. Die meisten Häuser kommen hier, wie auch im Rest von Peru, nicht über das zweite oder dritte Stockwerk hinaus. Hier ist es sogar noch viel schöner als in Arequipa. Die Innenstadt besteht nahezu vollständig aus Bauten im spanischen Stil. Wir besuchen gleich ein Museum und sehen uns um. Es ist sonnig und warm.

Royal Frankenstein

Wir steigen im ersten deutsch geführten Hostal unserer Reise ab. Es ist ein sehr eigentümliches Haus. Der Besitzer, Ludwig sein Name, macht seiner Herkunft alle Ehre. Alles ist perfekt organisiert. Wir bekommen auf unsere Anfrage gleich eine Antwort und als wir ankommen ist er schon munter um uns einzuweisen. Das nächste Cafe ist, dank seiner Hilfe, schnell gefunden und wir frühstücken ausgiebig. Nachher sehen wir uns, wie schon beschrieben um.

Insgesamt macht Cusco auf mich den touristischsten Eindruck bisher. Hier laufen so viele Touristen herum, dass man sich vor Angeboten und Restaurants kaum retten kann. Unser Gastgeber schlägt uns dann noch, völlig Kostenfrei, mehrere Touren vor. Die Fülle an Informationen ist gigantisch. Nach etwa 15 Minuten Vortrag könnten wir die nächsten 6 Tage mit Sightseeing verbringen. Wir beschlieszen die Busfahrt nach Machu Pichu zu organisieren und nicht mit dem Zug zu fahren. Das spart uns einiges an Kosten.
Dann machen wir uns am nächsten Tag auf nach Pisaq.

Pisaq


Wer hier nach Peru kommt und auf einem Markt lokale Waren und Gewand einkaufen gehen will, der sollte hier her fahren. Überall anders ist es nicht so günstig und so reichhaltig wie hier.

Der Markt war allerdings nur die zweite Station. Zuerst sind wir auf den Berg von Pisaq gegangen. Das Ticket ist mit 70 Soles relativ teuer, aber man könnte sich damit auch noch 3 andere Städte ansehen. Da ich allerdings finde, dass alle Ruinen etwa gleich aussehen, bin ich davon nicht sehr angetan. Die gesamte Gegend um Cusco kann mit sehr vielen Ruinen aufwarten und dafür gibts dann auch ein Gesamtticket um 120 Soles. Dies ist 10 Tage gültig. Für den Hobbyarcheologen oder Steinliebhaber also genau das richtige.
Spasz beiseite, die Wanderung bei Pisaq ist schön und die Aussicht hervorragend. Der gesamte Ruinenkomplex ist in ca. 3-5 Stunden erforscht. Dabei kann man noch weithin ins Tal blicken. Pisaq ist ja ein Teil des  sacred Valley und somit relativ grün. Also, eine schöne Aussicht.

Wir kaufen in Cusco noch die Tickets für Machu Pichu + Berg und da kommt dann schon einiges zusammen. Für 150 Soles ohne Fahrt sollte es das dann wohl auch wert sein. Mal sehen.

 


Sonntag, 1. September 2013

Arequipa nach Colca und Retour

So, wir ham uns etwas laenger nicht gemeldet, aber das liegt daran, dass wir nicht wirklich ein Internetcafe hatten. In Colca Canzon gibts grad mal WI-FI von der Schule und das wollt ich dann doch nicht knacken. Wär ja unfair.

Wir sind also von Arequipa nach Colca aufgebrochen um dort die Condore zu bestaunen und auch die Gegend zu bewandern. Ja wir haben ein recht dichtes Programm hier, aber was solls. Die Busfahrt nach Colca war sehr spannend, der erste Teil weinger, aber dann nach Chivay (liegt ca. auf 4100 Meter) ist es sehr aufregend geworden. In den letzten Wochen ist hier zwei mal ein Erdbeben passiert und dies hat die meisten Wege verschüttet, sowie die Strasse nach Cabanaconde verändert. Wir sind also an recht schmalen Stellen dem Abgrund sehr nahe gekommen. Das ist natürlich alles auf Schotterstraszen, also garnicht so wenig holprig. Ist aber alles gutgegangen.

Cabanaconde

Dies ist das verschlafene Canyondorf wie es im Buche steht. Hier gibt es jede Menge aGuides und Touren, aber insgesamt ist der Canayon nicht besonders grosz. Mit einer 3 Tagestour würde sich alles nennenswerte sehen lassen. Aber gut, wir greifen vor. Wir kommen also an, beziehen unser Hostal Pachamama und kriegen ein sehr schönes Zimmer mit shared Bath (Hier in Peru kostet ein eigenes Bad meist soviel wie ein halbes Zimmer, dies leisten wir uns daher nur selten.) Gegenüber von unserem Fenster liegt die Schule des Dorfes und dort wird gerade fleiszig getanzt. Die spielen hier eine Art von peruanischem Techno der so klingt wie eine Mischung aus Bollzwood und chinesicher Festmusik. Ziemlich wild und recht viel Trommeln. Dazu tanzen alle Kinder abwechselnd sehr rhythmisch und dann wieder völlig ohne Ziel. Ich weisz nicht wie das hier geht, aber vielleicht bauen die ja freie Ausdruckstanzsequenzen ein.

Wir spazieren ein bisschen herum und treffen ein schweizer Pärchen. Nach der ersten Beschnüffelungsrunde beschlieszen wir uns zum Abendessen zu verabreden. So sitzen wir dann mit 4 Schweizern am Tisch in unserem Hostal um Pläne zu schmieden. Sybil und Jonas werden  morgen wieder nach Arequipa fahren, daher sind wir mit Stephanie und Martin zum Wandern verabredet. 

Was man nicht tun sollte

Ist, zu wenig Wasser in den Canyon mitzunehmen. Also, das tückische am Canyonwandern ist, dass man zuerst runter muss und dann wieder rauf. Das kann schon einige Pläne durcheinanderbringen. Dies sei vor allem den Leuten hinter die Ohren geschrieben die immer jammern, dass sie doch viel lieber noch bergauf gehen würden als den Abstieg zu machen. Ich kann aus Erfahrung berichten, es ist immer schöner wenn das Bergauf am Anfang liegt. 

Wir gehen also doch recht flott den Canyon hinunter und kommen in einer kleinen Oase an. Alles ist grün, es gibt Pools und Getränke. Alles natürlich zu horrenden Preisen. Schnurstracks gehen wir dann in der prallen Sonne wieder hinauf. Und dann geht uns das Wasser aus. Alle 5 Minuten nur einen Schluck zu nehmen ist auf 3000 Höhenmetern unter der Sonne Lateinamerikas keine gute Idee. Ächzend schleppe ich den Rucksack Meter für Meter hinauf. Jedes Mal wenn die Sonne hinter den freundlichen Wolken verschwindet geht es um Längen leichter, aber dennoch ist es Knochenarbeit. Welcher Depp kam auf die Idee 10 Kilo in den Rucksack zu packen um zu trainiren. Wenn ich den treff, dann sag ich ihm die Meinung. Zumindest würde ich das tun wenn meine Kehle nicht so ausgetrocknet wäre. nach 3:20h, es ist ca. vier Uhr. ist es noch immer nicht geschafft. Unser Wasser ist nahezu aufgebraucht und ich kann kaum 15 Meter gehen ohne Pause. Die Sonne brennt seit einer Stunde unbarmherzig auf uns herab, die Schweizer haben uns schon lange überholt und selbst wenn ich stehen bleibe geht mir die Luft aus. Ich diagnostiziere einen schweren Sonnenstich. Ich überwinde meinen Stolz und gebe den Rucksack an Patricia, die die letzten 40 Minuten tapfer das Gepäck gen Heimatort trägt. Oben haben die Reisegefährten netterweise auf uns gewartet. Leider haben die keine Bar im Gepäck. Ich würde mich auch mit einer Rikscha und nassen Tüchern begnügen. Ebenfalls Fehlanzeige. Ich kann nicht lange stehenbleiben, ich befürchte sonst müsste ich hier einen Tag im Freien schlafen. Mit letzter Kraft gehts zum Hotel und dort wird erst mal ordentlich Wasser getrunken. 

Die Nacht bricht herein und der Schlaf bleibt aus. Am nächsten Tag beschlieszen wir nach Arequipa zurückzufahren. Ich steige in den Bus, der Chauffeur startet, der Bus vibriert. Ich springe auf, laufe aus dem Bus und übergebe mich völlig unzeremoniell auf dem Hauptplatz in eine Regenrinne am Boden. Die versammelten Peruaner quitieren das mit stoischem Gesichtsausdruck. Erleichtert aber noch immer verkrampft steige ich wieder in den Bus für die längste Busfahrt meines Lebens. Sechs Stunden später steige ich müde, aber hoch erhobenen Hauptes, ich habe nicht noch einmal für Unterhaltung gesorgt, in Arequipa aus. 

Wir steigen im Tambo Viache, einem sehr gemütlichen Hotel mit liebevoll umsorgender Hausmama, ab. Dort verweilen wir diesen und den nächsten Tag in Ruhe. Mein Kopf hämmert mein Genick ist steif und meine Füsze sind saukalt. Patricia kümmert sich um mich und ich regeneriere zumindest gut genug für die Weiterfahrt. 

Arequipa nach Puno

Wir fahren früh nach Puno um uns dort den Titikaka See anzusehen. Sieht aus wie ein See. Kann ich jetzt bestätigen. Wir fahren gleich heute weiter, damit wir mehr Zeit in Cusco und Machu Pichu haben, daher machen wir keine Seefahrt. Wir essen ganz gut, aber nur wenig. Auf 4000hm hat man nicht so viel Hunger, zumindes nicht wenn man nach dem Essen noch atmen möchte. Jetzt sitzen wir am Busbahnhof und warten auf das Boarding unserer Buslinie. 

Genug Wasser im Gepäck und schon recht müde, aber wenigstens nicht mehr all zu verspannt. 
So, das wars fürs erste. Die nächsten Meldungen kommen dann direkt aus Cusco vom Royal Frankenstein. Nicht lachen, so heiszt user Hostal dort.