Sonntag, 1. September 2013

Arequipa nach Colca und Retour

So, wir ham uns etwas laenger nicht gemeldet, aber das liegt daran, dass wir nicht wirklich ein Internetcafe hatten. In Colca Canzon gibts grad mal WI-FI von der Schule und das wollt ich dann doch nicht knacken. Wär ja unfair.

Wir sind also von Arequipa nach Colca aufgebrochen um dort die Condore zu bestaunen und auch die Gegend zu bewandern. Ja wir haben ein recht dichtes Programm hier, aber was solls. Die Busfahrt nach Colca war sehr spannend, der erste Teil weinger, aber dann nach Chivay (liegt ca. auf 4100 Meter) ist es sehr aufregend geworden. In den letzten Wochen ist hier zwei mal ein Erdbeben passiert und dies hat die meisten Wege verschüttet, sowie die Strasse nach Cabanaconde verändert. Wir sind also an recht schmalen Stellen dem Abgrund sehr nahe gekommen. Das ist natürlich alles auf Schotterstraszen, also garnicht so wenig holprig. Ist aber alles gutgegangen.

Cabanaconde

Dies ist das verschlafene Canyondorf wie es im Buche steht. Hier gibt es jede Menge aGuides und Touren, aber insgesamt ist der Canayon nicht besonders grosz. Mit einer 3 Tagestour würde sich alles nennenswerte sehen lassen. Aber gut, wir greifen vor. Wir kommen also an, beziehen unser Hostal Pachamama und kriegen ein sehr schönes Zimmer mit shared Bath (Hier in Peru kostet ein eigenes Bad meist soviel wie ein halbes Zimmer, dies leisten wir uns daher nur selten.) Gegenüber von unserem Fenster liegt die Schule des Dorfes und dort wird gerade fleiszig getanzt. Die spielen hier eine Art von peruanischem Techno der so klingt wie eine Mischung aus Bollzwood und chinesicher Festmusik. Ziemlich wild und recht viel Trommeln. Dazu tanzen alle Kinder abwechselnd sehr rhythmisch und dann wieder völlig ohne Ziel. Ich weisz nicht wie das hier geht, aber vielleicht bauen die ja freie Ausdruckstanzsequenzen ein.

Wir spazieren ein bisschen herum und treffen ein schweizer Pärchen. Nach der ersten Beschnüffelungsrunde beschlieszen wir uns zum Abendessen zu verabreden. So sitzen wir dann mit 4 Schweizern am Tisch in unserem Hostal um Pläne zu schmieden. Sybil und Jonas werden  morgen wieder nach Arequipa fahren, daher sind wir mit Stephanie und Martin zum Wandern verabredet. 

Was man nicht tun sollte

Ist, zu wenig Wasser in den Canyon mitzunehmen. Also, das tückische am Canyonwandern ist, dass man zuerst runter muss und dann wieder rauf. Das kann schon einige Pläne durcheinanderbringen. Dies sei vor allem den Leuten hinter die Ohren geschrieben die immer jammern, dass sie doch viel lieber noch bergauf gehen würden als den Abstieg zu machen. Ich kann aus Erfahrung berichten, es ist immer schöner wenn das Bergauf am Anfang liegt. 

Wir gehen also doch recht flott den Canyon hinunter und kommen in einer kleinen Oase an. Alles ist grün, es gibt Pools und Getränke. Alles natürlich zu horrenden Preisen. Schnurstracks gehen wir dann in der prallen Sonne wieder hinauf. Und dann geht uns das Wasser aus. Alle 5 Minuten nur einen Schluck zu nehmen ist auf 3000 Höhenmetern unter der Sonne Lateinamerikas keine gute Idee. Ächzend schleppe ich den Rucksack Meter für Meter hinauf. Jedes Mal wenn die Sonne hinter den freundlichen Wolken verschwindet geht es um Längen leichter, aber dennoch ist es Knochenarbeit. Welcher Depp kam auf die Idee 10 Kilo in den Rucksack zu packen um zu trainiren. Wenn ich den treff, dann sag ich ihm die Meinung. Zumindest würde ich das tun wenn meine Kehle nicht so ausgetrocknet wäre. nach 3:20h, es ist ca. vier Uhr. ist es noch immer nicht geschafft. Unser Wasser ist nahezu aufgebraucht und ich kann kaum 15 Meter gehen ohne Pause. Die Sonne brennt seit einer Stunde unbarmherzig auf uns herab, die Schweizer haben uns schon lange überholt und selbst wenn ich stehen bleibe geht mir die Luft aus. Ich diagnostiziere einen schweren Sonnenstich. Ich überwinde meinen Stolz und gebe den Rucksack an Patricia, die die letzten 40 Minuten tapfer das Gepäck gen Heimatort trägt. Oben haben die Reisegefährten netterweise auf uns gewartet. Leider haben die keine Bar im Gepäck. Ich würde mich auch mit einer Rikscha und nassen Tüchern begnügen. Ebenfalls Fehlanzeige. Ich kann nicht lange stehenbleiben, ich befürchte sonst müsste ich hier einen Tag im Freien schlafen. Mit letzter Kraft gehts zum Hotel und dort wird erst mal ordentlich Wasser getrunken. 

Die Nacht bricht herein und der Schlaf bleibt aus. Am nächsten Tag beschlieszen wir nach Arequipa zurückzufahren. Ich steige in den Bus, der Chauffeur startet, der Bus vibriert. Ich springe auf, laufe aus dem Bus und übergebe mich völlig unzeremoniell auf dem Hauptplatz in eine Regenrinne am Boden. Die versammelten Peruaner quitieren das mit stoischem Gesichtsausdruck. Erleichtert aber noch immer verkrampft steige ich wieder in den Bus für die längste Busfahrt meines Lebens. Sechs Stunden später steige ich müde, aber hoch erhobenen Hauptes, ich habe nicht noch einmal für Unterhaltung gesorgt, in Arequipa aus. 

Wir steigen im Tambo Viache, einem sehr gemütlichen Hotel mit liebevoll umsorgender Hausmama, ab. Dort verweilen wir diesen und den nächsten Tag in Ruhe. Mein Kopf hämmert mein Genick ist steif und meine Füsze sind saukalt. Patricia kümmert sich um mich und ich regeneriere zumindest gut genug für die Weiterfahrt. 

Arequipa nach Puno

Wir fahren früh nach Puno um uns dort den Titikaka See anzusehen. Sieht aus wie ein See. Kann ich jetzt bestätigen. Wir fahren gleich heute weiter, damit wir mehr Zeit in Cusco und Machu Pichu haben, daher machen wir keine Seefahrt. Wir essen ganz gut, aber nur wenig. Auf 4000hm hat man nicht so viel Hunger, zumindes nicht wenn man nach dem Essen noch atmen möchte. Jetzt sitzen wir am Busbahnhof und warten auf das Boarding unserer Buslinie. 

Genug Wasser im Gepäck und schon recht müde, aber wenigstens nicht mehr all zu verspannt. 
So, das wars fürs erste. Die nächsten Meldungen kommen dann direkt aus Cusco vom Royal Frankenstein. Nicht lachen, so heiszt user Hostal dort. 

2 Kommentare:

  1. Jep, so ein Sonnenstich macht wirklich Spaß. :)
    Aber nach so einer Erfahrung lernt man sicherlich für die Zukunft :p
    Weiterhin viel Spaß euch beiden!

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  2. Ja, jetzt hab ich immer einen Hut auf und Patricia ein Tuch. Und wir haben immer genug Wasser dabei. Bald wird aber sowieso nach Argentinien übergesetzt und dort kann im Nationalpark eh einfach so getrunken werden.
    Schöne Grüsze an zu Hause.

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