Dienstag, 26. November 2013

Der Norden und Kiwis

Nachdem ich ja schon voriges Mal festgestellt habe, dass Neuseeland so aussieht, als ob jemand Tirol einfach ins Meer geworfen hätte, werde ich mich hier mal ein wenig mit den anderen schönen Erlebnissen auseinandersetzen. Die Straßen hier sind wirklich angenehm zu befahren und gut hergerichtet also kann ich jedem nur empfehlen Neuseeland mit dem Auto zu bereisen.

Die Neuseeländer selbst sind auch ständig unterwegs, egal wie viel Geld sie haben. Wir sind hier auf Campingplätzen nahezu allen Variationen von Campern begegnet. Da gibt es Campervans die aussehen als wären sie aus dem vorigen Jahrhundert und man sucht Zahnräder und die Heizkammer und auf der anderen Seite sind da diese halben Spaceshuttles, die gut und gerne mehr kosten als ein Einfamilienhaus.

Am nördlichsten Zipfel von Neuseeland sind wir dann bei Cape Reinga gewesen. Ich denke, jeder der nach Neuseeland kommt wird dort hin fahren und das zu Recht. Dort trifft die tasmanische See auf den pazifischen Ozean und es sieht erstaunlich toll aus. Die beiden Gewässer sind farblich leicht zu unterscheiden und die Strömungen und Wellenformen die sich dort bilden sind einzigartig.
Als wir dort waren hatten wir perfektes Wetter. Sonnenschein und leichten Wind, also war es nicht zu heiß. Die Sonne kann hier nämlich ganz schön runterheizen. Es ist kein Vergleich zu unseren südlichen Ländern, man merkt wie die Haut Energie aufsaugt und es ist leicht einen Sonnenbrand zu bekommen.

Wunderschön war auch die gesamte Landschaft, die hier am Autofenster vorbeizieht. Da gibt es Sanddünen und Nadelwälder dicht an dicht. Alle dreißig Minuten wechselt das Landschaftsbild und erfreut das Auge mit Neuem.

Wir suchen Kiwis


Auf unserem ersten Kiwi Hotspot sind wir zwei Stunden durch die Gegend gehatscht, alles mit roter Taschenlampe versteht sich, aber natürlich vergebens. Dafür haben wir halt die Schrimps gehört die im Wasser geklackert haben. Klingt irgendwie witzig. Als wir vom Norden wieder Richtung Auckland fuhren, haben wir dann bei einem DOC Campingplatz Halt gemacht, der auch gut für Kiwisichtungen sein soll und sind dort auch prompt fündig geworden.

Gleich nach Einbruch der Nacht sind wir auf einen der Wanderwege zu den großen Kauribäumen spaziert und haben gelauscht. Der Kiwi selbst ist ja eine unbeholfene Vogelart und daher einfach ausfindig zu machen. Das Geräusch das er verursacht wenn er durch das Unterholz pflügt ist ein lautes Rascheln. Er scheint sich garnicht die Mühe zu machen leise zu sein. Dass diese Vogelart noch nicht ausgestorben ist, verdankt sie wohl der geschützten Umgebung, die hier auf der Insel über Jahrhunderte bestand. Ich glaube, auch altersschwache dreibeinige Hunde können hier noch locker einen Jagderfolg erzielen.

Der erste Kiwi den wir gesehen haben ist uns auch gleich auf einem Holzpfad begegnet. (Die Holzpfade hat man hier angelegt um nicht auf Kauriwurzeln zu steigen und die Bäume nicht zu gefährden. Ich denke mittlerweile, Neuseeland ist das umgekehrte Australien.) Nachdem wir den kleinen Kiwi entdeckten, hat er sich immer fünf Meter weiterbewegt und einen Blick über die Schulter geworfen. Ich glaube er war einfach zu faul um ganz weg zu laufen und wollte immer mal sehen ob es sich noch lohnt. Irgendwann ist er dann doch ins Unterholz geschlüpft, aber wir haben dann noch zwei andere Artgenossen bei der Nahrungssuche beobachtet.

Nach meinen Gesprächen mit anderen Touristen, sind wir an diesem Abend wirklich in den seltenen Genuß gleich mehrerer Kiwisichtungen gekommen. Es hat sich also doch ausgezahlt durch die Dunkelheit zu stolpern.

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