Nach unserem Erlebnis mit den Sandfliegen sind wir etwas vorsichtiger mit der Auswahl unserer Campingplätze geworden und versuchen weiter an die Küste zu kommen. Die Wetteraussichten für die nächsten paar Tage sind nicht gerade rosig und daher können wir auch gleich hier an der Küste entlangfahren. Da es hier generell mehr regnet als im Landesinneren, ist es egal.
Westport, eine der am kreativsten benannten Städte, auf gleicher Ebene wie Baden oder Kirchdorf, ist nicht sehr beeindruckend. Dazu muss ich allerdings sagen, dass wir nicht in die bekannten Sehenswürdigkeiten, wie etwa das Museum oder die Kohlenmine, gegangen sind. Wir schnappen uns daher unseren Reiseführer und fahren weiter in Richtung Greymouth.
Das Wetter ist weiterhin verregnet, aber dies hält uns jetzt auch nicht mehr ab die Landschaft zu bewundern. Das Meer ist sogar besonders schön. Grau umspülte Felsen, weiße Gischt und schöne Wellenberge treffen auf Schotterstrand und mit schwarzen Palmen bewachsenem Ufer. Einmal kämpfen wir uns durch die dichte Vegetation um direkt am Strand dem Spektakel zuzusehen.
Wir halten bei den bekannten Pancake Rocks und genehmigen uns dort einen sehr schönen, aber natürlich auch etwas höherpreisigen Campingplatz um 16 Dollar pro Person. Dafür gibts warme Duschen, eine tolle Küche und auch den Strom darf man benutzen. Ganz im Gegensatz zum Campingplatz in Nelson wo jedes einzelne Gerät das man ansteckt zu bezahlen war. Kein Scherz.
Gleich an diesem Abend gehen wir noch zu den Pancake Rocks und sehen uns an wie die Flut gewaltige Wassermassen durch die Schluchten wirft. Patricia macht einige Fotos von dem schönen Schauspiel. Hier können wir endlich mal mit unserer Kamera protzen. Während andere ihr kostbares Stück unter der Jacke vergraben oder in seltsame Schutzhüllen aus Plastikflaschen und Sackerl packen, steht Patricia kaltlächelnd in der Gischt und macht Fotos. Manche Touristen haben da nur mitleidige Blicke für uns, die ham aber halt auch keine Ahnung was wir für ein tolles Gerät haben.
Nach einer Stunde, kurz vor Einbruch der Nacht, gehen wir dann zum Campingplatz zurück, nehmen eine kleine Abendjause zu uns und dann gehts ab ins Bett. Am nächsten Morgen wollen wir noch einmal die Pancake Rocks besuchen, aber die See ist heute sehr ruhig und daher ist es nicht weiter toll. Wir fahren also weiter in Richtung Greymouth.
Dort angekommen tanken wir nur schnell auf und fahren zum Franz Josef Gletscher, der eine richtige Sensation sein soll. Die er aber, so viel kann ich sagen, nicht ist. Gut, man muss relativieren. Wir haben schon sehr tolle Gletscher in Norwegen gesehen und selbst haben wir ja auch welche daheim. Für den Wally Normalbürger aus Neuseeland oder Australien ist das hier sicher was anderes, der Gletscher kann nämlich sehr bequem erreicht werden. Das ist keine Überquerung, aber man kommt fast bis zum Fuß der Eismassen. Wir haben das auch erwandert, dauert gerade mal eine Stunde hin retour. Leider hats geregnet, bei Sonnenschein ist es sicher nicht so schlecht.
Da die Wassermassen auch weiterhin vom Himmel gestürzt sind, haben wir dann auch den Fox-Glacier ausgelassen, aber wie gesagt, mit voller Hose ist leicht stinken. Etwas weiter im Süden haben wir einen schönen Campingplatz am See gefunden und sind dort für die Nacht untergekommen.
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