Wir begeben uns in die Hände der letzten Couchsurfinghosts in Christchurch bevor wir nach Australien fliegen. Das junge Pärchen bei dem wir unterkommen, Laetitia und Thomas, ist ursprünglich aus Belgien und lebt derzeit hier, weil Thomas seinen Doktor in Biochemie macht. Wir treffen bei ihnen auch zwei Franzosen, die gerade dabei sind einen Van für ihr Neuseelandabenteuer zu kaufen. Freundlicherweise überlassen uns die beiden das Extrazimmer und schlafen eine Nacht im Zelt, bevor sie aufbrechen und die Insel unsicher machen. Am ersten Abend sitzen wir zu sechst am Tisch und essen alle gemeinsam. Es ist toll wenn man beim Couchsurfing so viele nette Leute kennenlernt.
Laetitia und Thomas sind gerade mal sechs Monate da und daher brauchen sie noch einige Sachen in ihrer Wohnung. Schade, dass wir die meisten unserer Plastikgeschirre und unsere Kochausrüstung schon bei den anderen Hosts gelassen haben, die beiden hätten sicher alles gut gebrauchen können. Trotzdem sind es ein paar tolle Tage bei unseren Hosts. Wir beschweren uns allgemein über den Zustand der Küche, es gibt nicht wirklich ein Nationalgericht und die meisten Neuseeländer sind keine Befürworter eines ausgedehnten gemeinsamen Essens. Nachdem wir das abgeklärt haben beschließe ich, etwas kulinarische Kultur zu verbreiten und die nächsten Tage zu kochen. Ich täusche mit Palatschinken an und folge mit einer schnellen rechts links Komination aus Kaiserschmarrn und Marillenröster. Diesem geballten Angriff eines wienerischen Zuckerschocks können sogar an belgische Schokolade gewöhnte Gaumen nicht standhalten und wir ernten zufriedene Seufzer rund um den Mittagstisch.
Thomas, der angehende Biochemiker der seine Doktorarbeit auf dem Feld der Diabetes schreibt und ich, der Primal-Esser sehen uns gegenseitig schuldbewusst an, als wir die vor uns liegenden Kasierschmarrnportionen betrachten, beschließen aber unsere Mädels davor zu beschützen, ganz alleine solche Unmengen an Kohlenhydraten zu verschlingen. Ritterlich werfen wir uns in die Bresche und tun unsere Pflicht. Jeder verdrückt zwei Portionen und dann fallen wir auf dem Sofa in das selbstinduzierte Zuckerkoma. Was tut man nicht alles für die Seinen.
Am dritten Tag treffen wir wieder auf Lissi und Simon, gehen gemeinsam eine heiße Schoko trinken und lassen noch einmal den Aufenthalt in Neuseeland Revue passieren.
Zwischen kochen, essen und schlafen spielen wir noch ein paar Brett- und Kartenspiele. Patricia ist besonders von Laetitias selbstentwickeltem Spiel angetan und wir probieren das auch ein paar mal aus. Am letzten Tag führen uns unsere Hosts noch zum Flughafen, wo wir wenig später in Richtung Australien aufbrechen.
Passenderweise regnet es noch einmal aber das ist uns jetzt auch egal, in Australien herrscht gerade die Sonne.
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