So, das war also Neuseeland. Drei Monate mit Sonnenschein und leider auch viel Regen. Wir haben es genossen in unserem eigenen Auto unterwegs zu sein und die Landschaft zu sehen. Entgegen der Erwartungen muss ich sagen, dass mir die Nordinsel besser gefallen hat als die Südinsel. Die Menschen die wir getroffen haben schwärmten zwar immer von der Südinsel, aber die Diversität der Landschaft ist, zumindest was meinen Geschmack betrifft, auf der Nordinsel größer.
Land und Leute waren ausnehmend freundlich, nur kauft man das den Neuseeländern nicht immer ab, wenn sie fragen "how goes it". Aber gut, Floskeln haben wir auch genug. Besonders gut gefallen hat mir die Offenheit mancher Orte gegenüber dem Camping. In den Regionen wo das nicht der Fall war, war dafür die Campingstimmung auch ein wenig getrübt.
Wissenswertes über die Reise
Für alle die mal nach Neuseeland wollen habe ich hier noch ein paar Tipps zusammengefasst die wahrscheinlich bei der Orientierung und beim Geldsparen helfen.
Auto:
- Im Bestfall kauft man ein Auto in Christchurch oder einem anderen größeren Ort der Südinsel und fährt dann mit dem Gefährt bis nach Auckland um es dort, nach Abschluss der Reise, auf dem Automarkt zu verkaufen. Umgekehrt, also so wie wir es gemacht haben, ist es eher ein Glücksspiel bzw. muss man mehr Verhandlungskunst sein Eigen nennen.
- Benzin sollte man immer tanken wenn man auch einen großen Einkauf vorhat. Viele Supermärkte geben unterschiedliche Gutscheine wenn man zwischen 40 und 120 NZD ausgibt. So läßt sich bis zu 20 Cent pro Liter sparen. Wenn man mal nicht so viel Essen einkaufen will, dann kann man ja lange haltbare Dinge kaufen. Ein paar Flaschen Wein oder auch Vorratsdosen bieten sich an.
- Mechaniker sind meist überall zu finden und weit günstiger als bei uns daheim. Also nicht immer sparen, einfach mal drüberschaun lassen wenn es ganz seltsam klingt.
- Wer Mitglied beim ÖAMTC oder ADAC ist, der kann sich hier kostenlos eine drei Monate gültige Karte vom AA holen. Da ist dann auch Roadside Assitance dabei. Hat uns sehr geholfen. Alternativ kann man da auch für 50 NZD auf eine Vollmitlgiedschaft upgraden. Find ich aber nicht notwendig, wenn man nicht ein Jahr da ist.
- Mit der AA Karte kann man auch günstiger tanken, wenn man sich im Internet dazu anmeldet. Genaueres erfährt man direkt bei einem der Stützpunkte.
Orientierung:
- In Neuseeland ist das Netz an Informationsständen oder zumindest Infokiosken sehr dicht. In jedem Ort findet sich zumindest ein kleiner Stand wo Prospekte zu holen sind und eine Karte der Umgebung angebracht ist.
- Prospekte sind fast immer gratis und auch fürs Wandern ist alles ausreichend was man gratis bekommt. Natürlich sind spezielle Wanderkarten auch zu erstehen, meiner Meinung aber unnötig.
- Eine gute Karte für ganz Neuseeland gibt es in jedem Buchgeschäft. Wer mit dem Auto unterwegs ist kann ruhig zu einem größeren Roadatlas greifen, da ist dann auch alles eingezeichnet. Sogar Gratiscampingplätze.
- Attraktionen und Eintrittsgelder schwanken von gratis bis ausnehmend teuer. Die meisten Naturereignisse kann man völlig kostenfrei genießen.
Campen:
- Oberste Devise beim Gratiscampen, nicht einschüchtern lassen aber freundlich und bestimmt bleiben. Meist kann man irgendwo gratis stehenbleiben. Alles was ein eingebautes Klo hat kann man fast überall abstellen. Es sei denn, es gibt ein dediziertes No Camping/Overnight Parking Schild, dann ist es besser weiterzufahren.
- Auf Rastplätzen neben der Straße kann man auch mal für eine Nacht stehenbleiben. Man sollte dann allerdings argumentieren, dass man zu müde zum weiterfahren war und deshalb aus Sicherheitsgründen bleibt. Da es überall an der Straße Schilder gibt, die vor den Gefahren des übermüdeten Fahrens warnen, sollte das auch kein Problem darstellen.
- Beim Feuermachen muss man sehr vorsichtig sein aber ein Gaskocher war bis jetzt noch überall erlaubt.
- Klos gibts nahezu überall, Duschen eher selten, außer man zahlt für die Übernachtung.
- DOC (Department of Conservation) Campingplätze sind meist sehr sauber und ordentlich und kosten zwischen 6 und 15 NZD pro Person und Nacht. Die Preisklasse geht mit einem Mehr an Service und Einrichtungen einher. Es zahlt sich also auch aus mal etwas mehr auszugeben.
- Eine sehr nützliche App für iphone oder Android ist die CamperMate App. Kostenlos kommt man so, auch offline, zu allen wichtigen Informationen für die Reise. Also, Campingmöglichkeit, Wc, Bankomat, Tankstelle und vieles mehr.
Essen:
- Die Qualität der Supermarktware ist hoch und auch der Ökostandard findet sich hier. Wer also auch im Urlaub nicht auf Freilandeier verzichten mag, ist hier gut aufgehoben. Wenn man dann alles selber kocht, dann ist Neuseeland garnicht so teuer. Ein gewisses Level an Organisation und Kochkunst vorausgesetzt.
- Essen gehen oder mal einen Kaffee trinken ist nicht anders als in den meisten europäischen Städten, gute Qualität hat ihren Preis. Wer Neuseeland also in Jugendherbergen verbringt und seine Versorgung durch Fast Food oder gar Lokale deckt, der wird mitunter mit gänzlich anderen Budgetherausforderungen konfrontiert sein, als wir das waren. Ich schätze man benötigt dann mindestens 2000 NZD pro Monat.
- Wer gerne mal etwas Fastfood probieren mag, dem sei "Fish and Chips" empfohlen. Dies ist meist die günstigste und gleichzeitig schmackhafteste Alternative zu McD und Co.
Abschließend sei gesagt, dass Neuseeland jedem empfohlen werden kann der gerne in der Natur ist und Meer und Berge gleichzeitig erleben will.
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