Dienstag, 17. Juni 2014

Taiwan

Taipei


Nach einem kleinen Stop in Hongkong komme ich recht ausgerastet in Taipei an und finde ohne große Schwierigkeiten mein Hostel nahe dem Taipei 101 Hochhaus. Taipei ist, wie der Rest von Taiwan, relativ teuer, doch die Qualität des Essens und der Unterkünfte ist ausgezeichnet. Trotz recht angenehmer Temperaturen um die 25 Grad ist es durch die hohe Luftfeuchtigkeit nicht unbedingt die beste Reisezeit, aber ich wollte doch einmal das Land besuchen, welches viele Reisende als das bessere China bezeichnet haben.
Ich entdecke, dass gerade die Computex hier ist und drucke ein paar Visitenkarten um mich zu registrieren bevor ich mich nach Hualien aufmache.

Hualien ist ein interessantes kleines Städtchen an der Ostküste von Taiwan und ist mit einer gemütlichen zweieinhalbstündigen Zugfahrt erreichbar. Hier sind die Preise, vor allem für Unterkunft, etwas leistbarer als in Taipei. Ich wollte hier eigentlich nur etwas wandern gehen, komme nun aber drauf, dass ich hier auch in einer Outdoorsport-Destination gelandet bin. In meinem Hostel gehen die anderen Reisenden ständig auf Raftingtouren, Whalewatching oder an den Strand surfen.
Ich begnüge mich mit weniger aufregenden und relativ ungefährlichen Wanderungen, zumindest hab ich das gedacht.

Wandern mit Nervenkitzel


Am zweiten Tag in Hualien fahre ich in die berühmte Taroko Schlucht, die besonders schön sein soll. Der Unterschied zu den Schluchten in Österreich ist schnell erklärt, das Gebirge in Taiwan besteht zu großen Teilen aus Marmor. Dadurch sind die Felswände teilweise wunderschön weiß und kontrastierten herrlich mit der grünen Dschungelvegetation. Das Tagesticket für den Bus in die Schlucht hin und retour, sowie der Eintritt in das Naturschutzgebiet beläuft sich auf 250 TWD (6,10 €), also wirklich sehr vernünftig. Die erste Stunde fährt man zur Schlucht und dann hält der Bus an verschiedenen Stationen entlang der Straße ins Gebirge.
Viele der Wege sind eben und die meisten Toruisten begnügen sich mit diesen leichten Wegen. Ich suche mir eine Herausforderung und nehme den erstbesten Weg, der den Berg hinaufführt. Wie in vielen anderen Ländern in Asien ist der Weg mit vielen Stufen ausgestattet, sodass man die ersten 30-60 Minuten, je nach Geschwindigkeit, nur Treppen steigt. Nach einer Stunde, der Pfad ist steil und mittlerweile haben große Felsbrocken die Treppen abgelöst, genieße ich die Aussicht in die Schlucht und bis aufs Meer hinauf. Noch sind es 400 Meter bis zu meinem Ziel und ich beschließe keine Rast zu machen. Ausgelaugt steige ich weiter und springe in einem Anflug von Hochmut ein paar Stufen hinauf, als ich ein entsetzlich lautes Fauchen vor mir höre.

Etwa einen Meter vor mir hat eine schwarze Cobra ihren Kopf erhoben, sieht aber zum Glück weg von mir. Deutlich kann ich die weiße Zeichnung auf den ansonsten nachtschwarzen Schuppen erkennen, die es mir später erlaubt die Schlange zu klassifizieren. 
Sehr vorsichtig gehe ich zwei Schritte zurück und springe dann den Weg hinunter. Aus sicheren Abstand beobachte ich, ob die Cobra ihren Platz in der Mitte des Weges verlässt, beschließe dann aber nach ein paar Minuten meine Wanderung abzubrechen und zurückzukehren.

Als ich wieder in der Schlucht angekommen bin, nehme ich zur Entspannung einen der vielbesuchten Pfade und freue mich auf eine entspannte Busfahrt zurück ins Hostel. Nach kurzer Suche stelle ich fest, es war tatsächlich eine Cobra, in dem Fall eine chinesische Cobra. Für alle die nicht nach Taiwan kommen wollen um die Schlage zu sehen, sondern lieber vorm Rechner sitzen, habe ich hier die Wikipedia verlinkt. (Die Seite gibt es nur in englisch, sorry)

Am Abend sitze ich dann entspannt in meinem Sessel und warte bis die anderen Hostelbewohner von ihren aufregenden Raftingabenteuern erzählen *gähn*.

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