Donnerstag, 12. Juni 2014

Shenzhen, Shanghai und Beijing

Shenzhen


Von Guangzhou nehme ich einen Zug nach Shenzhen, einer weiteren Sonderwirtschaftszone gleich neben Hongkong. Shenzhen war vor ein paar Jahrzehnten nicht einmal annähernd vorhanden, aber seit China beschlossen hat dort eine Sonderwirtschaftszone einzurichten, hat es sich erstaunlich entwickelt.
Wie in allen großen Städte in China ist auch hier die U-Bahn erstaunlich gut ausgebaut und sehr neu. Der Entwicklungsplan für die nächsten Phasen in 3,5,7 und 15 Jahren ist unglaublich ehrgeizig, aber wenn man sieht was in den letzten Jahren so errichtet worden ist, wohl nicht unrealistisch.

Die Stadt besticht klarerweise nicht durch alte Siedlungen und Tempel, sondern durch gut angelegte Parks und große Shoppingmeilen. Das Essen ist durchwegs gut und man kann aus einer Vielfalt an chinesischer Spezialitäten aus dem ganzen Land wählen, alerdings kommt man auch nicht wegen dem Essen hierher.
Nach gut einer Woche verlasse ich die Stadt und nehme einen Hardsleeperzug nach Shanghai.

Shanghai

Ahh Shanghai, sonnig freundliches Shanghai. Vor gut sieben Jahren war ich ja schon einmal hier und ich muss sagen, es hat sich viel verändert. Die Stadt is viel sauberer geworden, die Menschen spucken nicht mehr so oft auf den Boden, man kann nun viel sicherer Straßen überqueren und die U-Bahnen sind auch weit besser ausgebaut worden. 

Ich besuche die Yuyuan-Gardens, eine noch immer sehr attraktive Touristenzone, die mit sehr guten Xiao long Bao (Mit Schweine und Krabbenfleisch gefüllte Teigtäschchen) aufwarten können. Dafür muss man sich allerdings, wie auch schon vor Jahren, etwa 10-15 Minuten anstellen. Apropos Touristen, davon gibts hier natürlich jede Menge, was aber nicht weiter stört.

Die lokale Küche finde ich, bis auf die gebratenen Xiao long Bao und andere Knödeltaschen, nicht sehr begeisternd. Traditionell kocht man in Shanghai nämlich vorwiegend mit viel Zucker, viel Sojasauce oder Fett kombiniert mit Teig. Alle drei Varianten finde ich nicht sehr ansprechend, da sagt mir die Sechuan Küche mit ihren scharfen Gerichten weit mehr zu. Zum Glück kann man hier natürlich jederlei kulinarische Spezialität aus ganz China ergattern, zu vernünftigen Preisen versteht sich. 

China ist im Allgemeinen noch immer ein sehr günstiges Reiseland, vor allem wenn man in Hostels unterkommt. Für mein Bett bezahle ich ca. fünf Euro und auch das Essen kommt am  Tag auf 5-10, je nachdem ob man ordentlich schmausen, oder mal schnell was von der Strasse holen will. 
Beides ist übrigens empfehlenswert, wobei man besser dran ist wenn man mit einer größeren Gruppe in ein Lokal geht. Dann kann man aus dem Vollen schöpfen und sehr viele verschiedene Gerichte bestellen. 

Ein Wort zu den Zügen in China

Der Unterschied zwischen den Hard und Softsleeperwagons ist folgender. Hardsleeperzüge haben keine eigenen Abteile sondern nur einen Gang der alle Unterteilungen im Wagon miteinander verbindet. Jede Unterteilung waret mit sechs Betten auf, wobei hier die untersten immer die teuersten sind. Softsleeper sind Schalfwagen mit mehreren geschloßenen Abteilen, die mit jeweils vier Betten ausgestattet sind. In diesen Abteilen gibt es auch eine Steckdose sowie ein Leselicht für jedes Bett.

Der Unterschied zwischen Soft und Hardsleeper ist, zumindest was die Matratze anbelangt, wirklich minimal und es geht hauptsächlich um den Preis und die größere Privatsphäre. Preislich ist ein Schlafplatz etwa um 40-50 Euro für Hardsleeper und 50-70 Euro für Softsleeper zu haben, selbstverständlich alles abhängig von der Distanz. 

Beijing

Ich nehme nach einer weiteren Woche einen Softsleeper Wagon nach Beijing und fahre angenehm durch die Nacht. In Peking angekommen treffe ich Patricia per Zufall nahe der mongolischen Botschaft. Eigentlich hätten wir uns wohl umständlich per Internet, das nicht sehr schnell und zuverlässig ist, einen Treffpunkt ausmachen müssen. Naja, Glück muss man haben.

Wir quartieren uns in einem Hostel nahe dem Hauptbahnhof ein, was garnicht so einfach ist. Patricia hat nämlich ihren Reisepass für einen Tag bei der Botschaft abgeben müssen und damit war es in mehreren Hotels unmöglich für sie ein Zimmer zu bekommen. Ich nehme mir also ein Doppelzimmer und sie kommt dann einfach nach. Ich verstehe noch immer nicht wo das Problem ist, aber jeder der nach Peking kommt sei gewarnt. Erst einchecken und dann den Pass abgeben ist die bessere Option.

Wir sehen uns die verbotene Stadt an und wälzen uns mit Massen an Touristen hauptsächlich chinesischer Abstammung durch deren Straßen. Hier in Peking ist die Qualität der Luft noch immer sehr grauenhaft, ganz im Gegensatz zu Shanghai, wo ich sehr positiv überrascht war. 

Patricia fährt an einem Tag ganz alleine zur Mauer, ich war schon dort und muss mir das nicht unbedingt noch einmal ansehen. Wir verbringen sehr angenehm entspannte Tage in Peking, wobei sich das Sightseeing doch arg in Grenzen hält. Das passiert einfach, wenn man schon eine ganze Weile unterwegs ist.

Schließlich fährt Patricia mit dem Zug weiter nach Ulan Bator und ich fahre noch für zwei Tage nach Shanghai bevor ich ins Flugzeug nach Taipei steige.

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